• 22.03.2009 09:08

  • von Roman Wittemeier

Sebring: Audi feiert Zittersieg!

Was für dein Debüt des neuen Audi R15 TDI: Capello/Kristensen/McNish bezwingen Peugeot nach einem stundenlangen Kampf auf Augenhöhe

(Motorsport-Total.com) - Besser hätte das Debüt des brandneuen Audi R15 TDI kaum laufen können. Die Ingolstädter siegten gleich beim allerersten Rennauftritt mit dem neuen Dieselboliden beim 12-Stunden-Rennen in Sebring. Die amtierenden Le-Mans-Champions Capello/Kristensen/McNish fuhren einen hart umkämpften Sieg ins Ziel, nachdem man sich über viele Stunden mit dem Peugeot von Montagny/Sarrazin/Bourdais duelliert hatte. Auf Rang drei komplettierten Luhr/Rockenfeller/Werner den perfekten Auftritt von Audi.

Titel-Bild zur News: Allan McNish, Rinaldo Capello, Stephan Sarrazin, Tom Kristensen, Sébastien Bourdais, Franck Montagny, Sebring, Sebring International Raceway

Was für ein Debüt: Audi siegte beim Langstreckenrennen in Sebring

Der Zweikampf der beiden Dieselboliden aus Deutschland und Frankreich hielt die Zuschauer beim 100. Rennen der American Le-Mans-Series (ALMS) über die komplette Distanz in Atem. Zu Beginn führten phasenweise beide Audis, später übernahmen die Löwen das Zepter in Florida. Als erste Mannschaft verabschiedete sich das Trio Minassian/Lamy/Klien aus dem Kampf um die Spitze. Der Portugiese musste in der ersten Rennhälfte mit einem Defekt der Klimaanlage rund 25 Minuten an der Box verbringen.#w1#

Duell zwischen McNish und Bourdais

Vorne gab es unterdessen regelrechte Rad-an-Rad-Duelle zwischen Allan McNish und Franck Montagny. Höhepunkt war ein Zweikampf kurz vor Rennmitte, als sich die beiden Kontrahenten innerhalb von nur einer Runde gleich dreifach gegenseitig überholten. Die Krone für das beste Überholmanöver darf sich sicherlich Montagny aufsetzen. Der Franzose presste sich zwischenzeitlich in Kurve eins spektakulär am Schotten außen vorbei.

In der zweiten Rennhälfte blieb es zwar jederzeit spannend, aber die Abstände wuchsen an, sodass man keine direkten Duelle auf der Strecke mehr erlebte. Rund 90 Minuten vor Schluss hatte sich Sébastien Bourdais im 908 HDi FAP vorne um rund eine Minute von Tom Kristensen abgesetzt. Doch der französische Formel-1-Pilot hatte Pech: Ein Reifenschaden zwang ihn zur Box, er reihte sich hinter dem Audi wieder ein.

Simon Pagenaud, Gil de Ferran (Sportlicher Direktor), Scott Dixon, Sebring, Sebring International Raceway

Der neue Acura von De Ferran/Pagenaud/Dixon hatte nichts auszurichten Zoom

Die Spannung wuchs wieder deutlich an, denn Bourdais konnte nach und nach wieder aufholen. Gleichzeitig war klar, dass Peugeot im normalen Boxenstoppfenster bleiben konnte, während Audi bei normalem Verlauf kurz vor Schluss noch einen Schluck aus der Tankkanne nehmen musste. Und genau so kam es. Allan McNish bog 13 Minuten vor der karierten Flagge in die Box ab, holte sich das nötige Benzin und rettete sich anschließend mit gerade einmal 22 Sekunden Vorsprung ins Ziel.

"Das war wirklich harte Arbeit", kommentierte der Schotte erleichtert. "Wir hatten wirklich eine harte Nuss zu knacken. Aber am Ende fiel es uns sogar leichter als gedacht. Es ist ein ganz süßer Erfolg für Audi. Wir haben gezeigt, dass der neue R15 ganz sicher Rennreife hat." Bourdais zog anschließend den Hut vor seinem schnellen Konkurrenten. "McNish hat uns gekillt", so der Peugeot-Pilot. "Ich war lange Zeit schneller, aber als er zum Schluss richtig aufdrehte, konnte ich nicht mehr mithalten."

Viel Pech für BMW

Der zweite Audi fuhr unterdessen jederzeit im Abstand von ein bis zwei Runden hinter den führenden Autos hinterher. Man hatte sich bereits früh einen Rückstand eingehandelt, weil Marco Werner zwischendurch einen Dreher auf die Bahn gelegt hatte. Am Ende sicherte sich das Trio im R15 mit der Startnummer eins einen ungefährdeten Podestplatz. Nebeneffekt des Audi-Sieges: Tom Kristensen ist nun auch in Sebring der König. Der Däne konnte dort nun als erster Fahrer den fünften Gesamtsieg feiern.

Die Polemannschaft von Acura hatte im Rennen nur noch wenig zu melden. Schon früh konnte man das Tempo der Dieselfahrzeuge nicht mehr mitgehen. Zuerst nahm David Brabham den Highcroft-Wagen nach einem Fahrfehler aus der Entscheidung, später mussten auch De Ferran/Pagenaud/Dixon mit einem Aufhängungsdefekt aufgeben. Immerhin konnte Fernandez in der LMP2-Kategorie die Acura-Ehre mit einem souveränen Klassensieg retten.

In der fast bedeutungslosen GT1-Klasse waren die beiden Corvettes lange Zeit im Paarflug unterwegs. Am Ende setzten sich Magnussen/O'Connell/Garcia gegen die Markenkollegen Gavin/Beretta/Fässler durch. In der GT2 war deutlich mehr Spannung geboten. Anfangs konnten sich Ferrari, Porsche, BMW und überraschend auch Panoz weit vorne halten, doch am Ende feierte Ferrari einen Doppelsieg. Die Risi-Truppe Melo/Kafer/Salo bezwang die Markenkollegen Companc/Russo/Bruni am Ende deutlich. Farnbacher/James brachten den Panoz aufs Treppchen.


Fotos: Zwölf Stunden von Sebring, Rennen


Viel Pech hatte BMW beim Debüt des neuen M3 GT2. Bill Auberlen und Joey Hand konnten mit einem Elektrikdefekt sofort beim Start in die Box rollen und später nur noch 25 weitere Runden drehen. Das Schwesterauto von Dirk Müller und Tommy Milner beeindrckte in der ersten Rennhälfte mit einem starken Speed und konnte sich sogar auf Klassenrang zwei vorarbeiten, doch auch der zweite BMW fiel letztlich mit einem Technikdefekt zur Halbzeit aus.

Das Rennergebnis in der Übersicht:
01. LMP1 Capello/Kristensen/McNish (Audi R15 TDI) - 383 Runden
02. LMP1 Montagny/Sarrazin/Bourdais (Peugeot 908 HDi FAP) + 22.279 Sekunden zurück
03. LMP1 Luhr/Rockenfeller/Werner (Audi R15 TDI) + 2 Runden zurück
04. LMP2 Fernandez/Diaz (Acura ARX-01B) + 23 Runden
05. LMP1 Minassian/Lamy/Klien (Peugeot 908 HDi FAP) + 27 Runden
06. GT1 O'Connell/Magnussen/Garcia (Corvette C6.R) + 34 Runden
07. GT1 Gavin/Beretta/Fässler (Corvette C6.R) + 35 Runden
08. GT2 Melo/Kaffer/Salo (Ferrari 430 GT) + 51 Runden
09. GT2 Companc/Russo/Bruni (Ferrari 430 GT) + 53 Runden
10. GT2 Farnbacher/James (Panoz Esperante) + 54 Runden
11. GT2 Bergmeister/Long/Lieb (Porsche 911 GT3) + 57 Runden
12. GT2 Law/Neiman/van Overbeek (Porsche 911 GT3) + 57 Runden
13. GT2 Krohn/Jonsson/van de Poele (Ferrari 430 GT) + 58 Runden
14. GT2 Robertson/Robertson/Murry (Doran Ford GT MK 7) + 80 Runden
15. LMP1 Brabham/Sharp/Franchitti (Acura ARX-02a) + 81 Runden
16. GT2 Henzler/Werner/Lietz (Porsche 911 GT3) + 109 Runden
17. GT2 Feinberg/Hall/Holt (Dodge Viper) + 132 Runden
18. LMP1 De Ferran/Pagenaud/Dixon (Acura ARX-02a) + 137 Runden
19. GT2 Drayson/Cocker/Bell (Aston Martin) + 179 Runden
20. LMP1 McMurry/Willman/Burgess (Lola B06/10 AER) + 232 Runden
21. LMP2 Leitzinger/Franchitti/Devlin (Lola B09 86 Mazda) + 234 Runden
22. GT2 Muller/Milner (BMW E92 M3) + 243 Runden
23. LMP2 Dyson/Smith/Lally (Lola B09 86 Mazda) + 256 Runden
24. GT2 Gigliotti/Curran/Molo (Chevrolet Riley) + 294 Runden
25. LMP1 Field/Field/Ducote (Lola B06/10 AER) + 306 Runden
26. GT2 Hand/Auberlen (BMW E92 M3) + 356 Runden

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