Siedler-Kolumne: Betrug auch in der IFM?

Norbert Siedler berichtet vom Rennwochenende in Brands Hatch, freut sich auf Monza und äußert sich zu den aktuellen Betrugsgerüchten in der IFM

(Motorsport-Total.com) - Wer als Zuschauer noch nie in Brands Hatch war, hat sicher etwas versäumt: Die Strecke führt bergauf und bergab durch einen wunderschönen Park und besteht eigentlich nur aus schnellen Kurven. Wenn es dort überhaupt etwas auszusetzen gibt, dann sind es die fehlenden Überholmöglichkeiten.

Titel-Bild zur News: Norbert Siedler

Norbert Siedler freut sich schon auf das IFM-Wochenende in Monza

Ich muss dazu sagen, dass wir am Samstag auch zu kurz übersetzt waren, jedenfalls habe ich an Gatto, der mich am Start leider überholen konnte, keinen Weg mehr vorbei gefunden. Und irgendeine Gewaltaktion auf der Bremse zu starten, war mir wegen meiner Position in der Meisterschaft einfach zu riskant. Ich liege nämlich nur noch sechs Punkte hinter dem Dritten und habe seit meinem Comeback für ADM mehr Punkte geholt als alle anderen Fahrer.#w1#

Während der Spionagefall in der Formel 1 nach wie vor heiß diskutiert wird, machte zuletzt auch bei uns im Fahrerlager der International Formula Master ein skandalöses Gerücht die Runde: Ein Team soll die Reifen mit einem speziellen Gas befüllt und sich dadurch einen illegalen Vorteil verschafft haben. Wenn das stimmt, wäre es natürlich ein Witz, aber wie kann man so etwas schon beweisen?

"Interessieren würde mich der Fall erst dann wieder, wenn ich wüsste, dass man die 100 Millionen Dollar wirklich im Nachwuchsbereich einsetzt." Norbert Siedler

In diesen Tagen fragen mich viele Rennsportfans, was ich persönlich vom aktuellen Agententhriller in der Formel 1 halte: Ehrlich gesagt sehr wenig, weil ich sowieso immer davon ausgegangen bin, dass sich diese Teams - wo es nur geht - gegenseitig ausspionieren. Interessieren würde mich der Fall erst dann wieder, wenn ich wüsste, dass man die 100 Millionen Dollar, die McLaren zahlen muss, wirklich im Nachwuchsbereich einsetzt. Man müsste nur einmal ordentliche Preisgelder und Leistungsprämien an die Teams verteilen, damit die nicht mehr so auf das Geld der Fahrer angewiesen sind. Das würde ich mir insbesondere für die GP2 wünschen, die für Leute wie mich finanziell einfach unerreichbar ist.

Auf das Saisonfinale der IFM am 6. und 7. Oktober in Monza freue ich mich schon riesig. Es ist das Heimrennen von ADM und eigentlich auch meines, weil das Autodrom ja nur vier Autostunden von der Wildschönau entfernt ist. Unsere Fans werden auf jeden Fall auf ihre Kosten kommen, denn an so einem WTCC-Wochenende erlebt man wirklich Motorsport zum anfassen.

Vielleicht sehen wir uns dann also nächste Woche!

Euer Norbert