Bonanomi: Der Italiener in der Audi-Warteschleife
Eine Partie "Mensch ärgere Dich nicht" als Sinnbild der aktuellen Situation: Marco Bonanomi braucht einen Sechser, um auf die Strecke zu kommen
(Motorsport-Total.com) - Vor rund zwei Wochen hat Audi seinen Fahrerkader für die neue DTM-Saison präsentiert. Gleichzeitig stellten die Ingolstäder auch Marco Bonanomi als Neuzugang vor. Der Italiener soll 2011 Reservefahrer für die Langstrecke sein. Auf den ersten Blick erscheint dies als eine nicht allzu verlockende Aussicht, denn die Fahrertrios für Le Mans und die anderen Auftritte im Rahmen des Intercontinental-Le-Mans-Cup (ILMC) sind fixiert.
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Dindo Capello steuert auf das Karriereende zu: Chance für Bonanomi?
Der junge Italiener ist zum Zuschauen verdammt - und nimmt es mit Humor. Im Rahmen des Fitnesscamps der Werkspiloten erkannte Bonanomi eine Runde "Mensch ärgere Dich nicht" als Sinnbild seiner Situation - er war chancenlos. "Es hat viel Spaß gemacht. Aber ich war erstaunt, mit wie viel Ehrgeiz meine Kollegen an die Sache gingen. Da wurde richtig gekämpft. Ich war in diesem Spiel der Verlierer", erzählt der Youngster, der in der kommenden Woche 26 Jahre alt wird.
Während die anderen Audi-Neulinge ihre Figuren nach Hause brachten, stand Bonanomi noch am Anfang des langen Weges. Tatsächlich ein Sinnbild, denn der Italiener müsste schon einen Sechser landen, um 2011 noch Rennen im neuen R18 bestreiten zu dürfen. Wie könnten solche Einsätze zustande kommen? Sollte sich einer der Stammpiloten verletzen, dann wäre natürlich Bonanomi wohl erste Wahl. Nach den Erfahrungen von Tom Kristensen im Vorjahr und DTM-Pilot Matias Ekström in diesem (beide mit Verletzungen beim Freizeitsport) dürften die Ingolstädter ihre Fahrer nun in Watte packen.
Eine andere Möglichkeit ist da viel wahrscheinlicher. Dindo Capello will den Helm am Ende des Jahres an den Nagel hängen. Gut möglich, dass der erfahrene Italiener schon nach dem Saisonhöhepunkt in Le Mans einen Schlussstrich zieht und seinem jungen Landsmann das Feld überlässt. Egal, was sich auch ergeben wird. Bonanomi ist heiß auf die Langstrecke - kein weiterer Ärger beim Spiel. "Eines ist sicher. Beim nächsten Mal gehe ich auch viel härter zur Sache", lacht der Audi-Neuzugang.
