Will Power: Nichts anderes als der Titel zählt

Penske-Pilot Will Power glaubt, seine letztjährige Schwäche ausmerzen zu können und startet einen erneuten Angriff auf den IndyCar-Titel

(Motorsport-Total.com) - Für Will Power kann es in der unmittelbar bevorstehenden IndyCar-Saison 2011 nur ein Ziel geben: den im Vorjahr denkbar knapp verpassten Titel einzufahren. Wo er ansetzen muss, um dieses Vorhaben tatsächlich zum Erfolg werden zu lassen, weiß Power ganz genau. Auf den temporären Stadtkursen und permanenten Rundstrecken ist der Australier eine Wucht. Doch - aus seiner Sicht - unglücklicherweise besteht die andere Hälfte des IndyCar-Kalenders aus Ovalkursen, die bisher nicht die Domäne des Penske-Piloten waren.

Titel-Bild zur News: Will Power

Will Power hat sich für die IndyCar-Saison 2011 viel vorgenommen

Die Bilanz Powers aus der Saison 2010 spricht Bände: Fünf Siegen in neun Rennen auf Straßenkursen steht ein magerer dritter Platz auf acht Ovalen gegenüber. In Punkten ausgedrückt wird die Achillesferse des Australiers noch deutlicher. 68 Prozent seiner im Verlauf der Saison gewonnenen Zähler holte er auf den Road Circuits. Die nach US-Rennlegende Mario Andretti benannte Sonderwertung für den punktbesten Straßenkurs-Piloten gewann Power überlegen.

Achillesferse Ovale

Im Gegensatz dazu reichte seine Ausbeute auf den Ovalen nur zu Rang neun in der entsprechenden Sonderwertung. "Im Vorjahr wusste ich nicht, was ich von den Ovalen erwarten sollte. Mir fehlte einfach die Erfahrung", erinnert sich der ehemalige ChampCar-Pilot gegenüber 'IndyCar.com' und fügt an: "In diesem Jahr weiß ich genau, was mich erwartet."


Fotos: IndyCar-Tests im Barber Park


Nach dem Sieg beim Saisonauftakt 2010 in Sao Paulo war der Australier der erste Tabellenführer des Jahres und hatte diese Position auch nach dem 16. und vorletzten Lauf in Motegi noch inne. Beim Saisonfinale auf dem 1,5-Meilen-Oval von Homestead glitt ihm der bereits sicher geglaubte Titel buchstäblich im letzten Moment noch durch die Finger. Der Penske-Dallara mit der Startnummer 12 landete in der Mauer und Power musste zusehen wie Ganassi-Pilot Dario Franchitti seinen zweiten Titel in Folge einfuhr.

Chicago 2010 - Rückschlag und Hoffnung zugleich

Der Knackpunkt der Saison war allerdings nicht der Finallauf in Florida, sondern das viertletzte Rennen des Jahres auf dem Chicagoland Speedway. Auf dem 1,5-Meilen-Oval in Illinois kämpfte der Penske-Fahrer entgegen seiner Gewohnheit bis kurz vor Schluss um den Sieg. Ein Problem mit der Tankanlage warf ihn beim letzten Stopp jedoch aussichtslos zurück. An diesem Tag verlor er 36 Punkte auf den späteren Champion Franchitti. Am Ende des Jahres fehlten gerade einmal fünf Zähler zum Gewinn der Meisterschaft.

War der Lauf in Chicago einerseits das Rennen, das ihn rückblickend um die Meisterehren gebracht hat, so schöpft der 30-Jährige aus seiner dortigen Vorstellung gleichzeitig die Hoffnung, sein großes Ziel in diesem Jahr erreichen zu können: "Ich weiß, dass ich um Oval-Siege mitfahren kann, wenn es mir gelingt, auf meinen letztjährigen Leistungen aufzubauen."

Am kommenden Wochenende wird Power in St. Petersburg seine zweite IndyCar-Saison für Penske in Angriff nehmen. Der an der Westküste Floridas gelegene Stadtkurs kommt ihm naturgemäß entgegen. "Grundsätzlich fahre ich auf allen Stadtstrecken gern, aber St. Pete ist ganz eindeutig eine meiner absoluten Lieblingsstrecken", schwärmt der Australier. Im Vorjahr konnte er das Rennen gewinnen. Mit weniger wird er sich in diesem Jahr kaum zufrieden geben.