Warum Bobby Rahal zurückkommt

(Motorsport-Total.com) - Bobby Rahal ist einer der ganz großen amerikanischen IndyCar-Namen. 17 Jahre lang fuhr der heute 59-Jährige selbst bei den IndyCars und gewann 24 seiner 264 Rennen. Dreimal - 1986, 1987 und 1992 - holte er den Titel, dazu stand er 1986 einmal in der Victory Lane von Indianapolis und durfte sich dort den berühmten Schluck Milch gönnen.

© IndyCar

Ein großer Name: Bobby Rahal kommt in die IndyCar-Serie zurück

Seit der Saison 1992 trat er auch als Teambesitzer auf. Rahal war es, der 1994 Honda zu den IndyCars brachte. 2004 stieg US-Talker David Letterman als Teilhaber ein, als Rahal von den ChampCars in die Indy Racing League (IRL) wechselte. Einer seiner ersten Schützlinge in der IRL war Danica Patrick, die bei ihrem Indy-Debüt in der Saison 2005 um ein Haar das Indy 500 gewann.

Es war die Endphase des "Splits", der unsäglichen Trennung der beiden US-amerikanischen Formelserien CART - später ChampCars - und IRL, die beide Serien an den Rand des finanziellen Ruins brachte. Das Rahal-Team machte keine Ausnahme. Ende 2008 hatte Rahal genug und flüchtete sich in die American-Le-Mans-Series (ALMS), wo er die BMW Einsätze in der GT-Klasse durchführte.

Nun also das IndyCar-Comeback mit Mike Lanigan (Ex-Conquest und Newman/Haas) als drittem Partner. Rahal nutzte seine guten Honda-Kontakte und besorgte sich deren Motoren. Am Freitag gab das Team Takuma Sato als ersten Piloten bekannt, ein zweites Vollzeitteam soll folgen. Aber warum kam Rahal ausgerechnet jetzt zurück in die IndyCar-Serie?

Eine Menge Respekt für Bernard

"Mit Randy Bernard (IndyCar-Chef; Anm. d. Red.) gibt es jemandem, der das Potenzial dazu hat, die Serie wieder dahin zurück zu führen, wo sie einmal war", erklärt Rahal der 'Sports Illustrated'. "Vor ein paar Jahren hatte ich nicht den Eindruck, dass dies umzusetzen war. Randy hat mir das Vertrauen gegeben, die richtigen Schritte zu unternehmen."

© IRL

Neuzugang Takuma Sato ist der erste Pilot für das Rahal-Team Zoom

"Ich saß zusammen mit Randy in einigen Meetings mit großen Automobilherstellern und es ist klar, dass diese nur aufgrund ihrer Geschäftsverbindungen mit Randy an Bord kamen. Es gibt eine Menge Respekt für ihn und das Vertrauen, dass Randy die Serie an Orte und vor Publikum bringt, die wir noch nicht erobert hatten."

Ein klares Bekenntnis zu den Führungsqualitäten Bernards also. Aber auch intern ist die Stimmung gekippt. "David Letterman ist ein großer Fan der IndyCars und er ist gerade hochzufrieden", weiß Rahal. "Und Mike Lanigan will endlich einen Schluck Milch trinken, was David und ich bereits genießen durften." 2004 gewann Buddy Rice für Rahal/Letterman Racing das Indy 500 - noch ohne Lanigan.

"Es gibt bei uns also eine Menge Enthusiasmus und Vorfreude auf das, was nun kommt", berichtet Rahal. "Wir sind uns alle einig: Wir wollen in dieser Serie ein entscheidender Mitspieler werden und wir werden alles daran setzen, dies auch zu erreichen." Takuma Sato und ein noch zu benennender Teamkollege sollen dies auf der Strecke umsetzen. Ende Februar will das Rahal-Team zum ersten Mal testen.