Scott Dixon sorgt für schnellstes Indy-500-Quali seit 1996

373,632 km/h - so schnell war auf dem Brickyard seit 21 Jahren niemand mehr - Dixon ließ die Fans kollektiv aufschreien - Was die Bedingungen so speziell machte

(Motorsport-Total.com) - Es hat lange gebraucht, bis es wieder da war. Doch beim "Pole-Day" des 101. Indianapolis 500 konnte man wieder wahrnehmen, was auf dem Brickyard seit dem Split nicht mehr zu vernehmen gewesen ist. Ein kollektiver Aufschrei des Publikums vor Freude im Qualifying. Ein gutes Zeichen für eine sich langsam erholende IndyCar-Serie und eine Riesenmotivation für Scott Dixon. Der Ganassi-Pilot hatte gerade in seiner ersten von vier Qualifying-Runden einen Durchschnitt von 232,595 Meilen pro Stunde markiert.

Titel-Bild zur News: Scott Dixon, Chip Ganassi

So schnell wie Scott Dixon war seit 21 Jahren niemand mehr unterwegs Zoom

Auch bei Ed Carpenter gab es anlässlich einer beinahe genauso schnellen ersten Runde ein Raunen im Publikum. Der Teamchef und Fahrer in Personalunion gibt zu, dass er das im Cockpit wahrgenommen habe: "Ich wusste dadurch schon, dass es eine große Zahl war, bevor ich überhaupt aufs Lenkrad geschaut habe." Dixon äußert sich zum Publikum nicht, grinst aber: "Das fühlt sich schnell an. Jede Runde über 215 oder 220 mph fühlt sich auf dieser Strecke richtig flott an. Aber als Fahrer blendet man das in dem Moment alles aus." (Ergebnis des Indy-500-Qualifyings 2017)

Letztlich markierte er über die vier Runden hinweg eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 232,164 mph, was 373,632 km/h entspricht. Er war damit der schnellste Qualifier seit Arie Luyendykes Allzeitrekord von 236,986 mph aus dem Jahre 1996. Damals versuchte sich das Indy 500 nach dem Split von CART durch hohe Geschwindigkeiten in die Schlagzeilen zu bringen, um den massiven Wegfall an Topfahrern und -teams zu kompensieren. Bis zu 1,86 bar Ladedruck waren damals erlaubt. Mit der Umstellung auf Spec-Racing in der IRL ab 1997 verschwanden spektakuläre Rekordfahrten.

Wind pustet Dixon auf über 232 mph

Dixon vollbrachte die Leistung mit 1,4 bar Ladedruck und deutlich weniger Hubraum als Luyendyke. Doch warum sind die Geschwindigkeiten noch einmal höher als im Vorjahr? Neben der natürlichen Weiterentwicklung der Motoren bei gleicher Aerodynamik-Konfiguration machten die Fahrer vor allem die Bedingungen aus. Da der Wind von der Haupttribüne her wehte, gab es auf keiner der langen Geraden Gegenwind. Auf der Gegengeraden sogar leichten Rückenwind. Gleichzeitig schirmte die riesige Haupttribüne die Start-/Zielgerade gegen jegliche Luftwirbel ab.


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"Der Wind wird die größte Rolle gespielt haben, denn die eigentlichen Streckenbedingungen waren schwieriger", findet Carpenter. Zahlreiche Fahrer wurden vom Wind gefährlich nah an die Bande ausgangs Kurve zwei gepustet. Es gab mehrere der gefürchteten "Brushes", also ein leichtes Küssen der Begrenzungsmauer. Dafür war es schnell. "Die geringere Luftfeuchtigkeit dürfte sich positiv auf die Motorleistung ausgewirkt haben", führt Alexander Rossi an, der im Qualifying Dritter wurde.


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Carpenter ist begeistert: "Es ist cool zu sehen, wie die Speeds nach oben gehen und wie die Zuschauer mitgehen, wenn jemand eine richtig starke Zeit gefahren ist. Aber wo Scott diesen Speed hergenommen hat, kann ich auch nicht sagen."

Fahrer offen für neue Rekorde

Sollte man künftig mit dem neuen Aerokit wieder verstärkt in Richtung Streckenrekord gehen? "Aries Rekord zu brechen wäre wirklich stark", findet Scott Dixon. "Aber man sollte wissen, dass es einen Sicherheitsaspekt gibt." Carpenter gibt Ähnliches zu bedenken: "Während wir hier reden, liegt Seb(astien Bourdais) im Krankenhaus. zum Glück geht es ihm relativ gut. Wichtig ist, dass wir solche Geschwindigkeiten sicher nach oben bringen können."


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Doch dank SAFER Barrier und immer mehr Sicherheitsverbesserungen an den Fahrzeugen ist das Risiko deutlich geringer als noch 1996. Lohnt sich also eine neue Rekordjagd? "Die meisten Leute werden optisch eine 220er- nicht von einer 236er-Runde unterscheiden können", gibt Dixon zu bedenken. "Aber es ist eine Zahl, für die Fans und auch für die Fahrer. Und wenn man auf der Jagd nach Zahlen ist, können wir den Rekord brechen. Ich sehe das in den nächsten paar Jahren kommen."

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