• 14.03.2011 10:00

  • von Pete Fink

Schock: Kein IndyCar-Livestream mehr!

Hiobsbotschaft für die deutschen IndyCar-Fans: Ab dieser Saison gibt es kein kostenloses Live-Streaming der Rennen mehr im World Wide Web

(Motorsport-Total.com) - Nach Informationen von 'SpeedTV.com' wird es ab der kommenden Saison keinen kostenlosen Livestream der IndyCar-Serie mehr geben. Bislang wurde nahezu das gesamte Rennwochenende auf der offiziellen Seite der IndyCars gestreamt, doch das ist offenbar Vergangenheit. Hintergrund sind die konstant mageren Einschaltquoten des übertragenden Senders 'Versus'.

Titel-Bild zur News: Start Watkins Glen

Die Zeiten des IndyCar-Livestreams sind ganz offensichtlich vorbei...

"Die Streaming-Rechte waren nicht Teil des originalen Abkommens, aber Comcast/NBC (die 'Versus'-Mutter; Anm. d. Red.) hat uns in den ersten beiden Vertragsjahren erlaubt, den Content im Web zu übertragen", wird IndyCar-Chef Randy Bernard zitiert. Mit diesem Schritt hofft man offensichtlich, dass die schwachen 'Versus'-Quoten in den USA anziehen.

"Wir wussten seit einiger Zeit, dass dies kommen wird", zeigte Bernard Verständnis. "Ich kann ihr Ziel nachvollziehen. Es geht darum, dass mehr Leute die Übertragung im TV ansehen und so die Quoten steigen. Das ist das Ziel von uns allen." Allerdings ausgetragen auf dem Rücken der internationalen Fans, die nun mit dem sprichwörtlichen Ofenrohr ins Gebirge schauen.

"Ich weiß, dass eine Menge Fans aus Übersee unseren Webstream genutzt haben, um die Rennen live zu sehen", ist sich Bernard bewusst. Seine mögliche Alternative: "Wir sprechen gerade darüber, was wir tun können, um die Rennen online zu stellen, nachdem sie live auf 'Versus' gelaufen sind." Ein eher schwacher Trost für die internationale IndyCar-Fangemeinde.

Wer kann 'Versus' sehen?

Klar ist: Im Kampf um die überlebenswichtigen Sponsoren sind die TV-Quoten das absolute Maß der Dinge. Die Marketingstrategen der Konzerne interessieren sich aber ausschließlich dafür, wie breit die Streuweite ihrer Produktwerbung sein kann. Danach bemisst sich das Interesse oder Desinteresse einer größeren Investition bei den IndyCars. Schwache Quoten sind da kontraproduktiv.

Randy Bernard IndyCar-Chef

IndyCar-Chef Randy Bernard muss den Stream-Hahn abdrehen... Zoom

Auf der anderen Seite bringen freie Livestreams der Rennen, die weltweit gesehen werden können, keinerlei zusätzliche Einnahmen für die Serie. Bleibt die große Frage, ob dieser Plan aufgehen wird, denn wer kein 'Versus' im TV empfangen kann, der kann auch nicht vom Livestream im Internet auf den Fernseher wechseln. Und genau dies dürfte - mit der Ausnahme USA - in allen anderen Ländern der Fall sein.

Und: Auch in den USA kann bei weitem nicht jeder Haushalt den Sender empfangen. 'Versus' überträgt in dieser Saison 12 der 17 IndyCar-Rennwochenenden. Die restlichen fünf Rennen, unter anderem das Indy 500, werden von 'ABC' übertragen. Laut Bernard gibt es mit 'ABC' noch keine abschließende Vereinbarung über diese Streaming-Situation.