30.04.2013 00:52
von Pete Fink

Pechvogel Power: "Ich weiß, ich weiß ..."

Kaum zu glauben, aber wahr: Seit Montag ist Will Power ein ganzes Jahr lang nicht mehr in die Victory Lane der IndyCars gefahren - wann reißt die Pechsträhne?

(Motorsport-Total.com) - Im US-amerikanischen Motorsport ist der 29. April vor allem deshalb bekannt, weil es der Geburtstag der 2001 in Daytona tödlich verunglückten NASCAR-Ikone Dale Earnhardt Sr. ist. Doch auch für einen IndyCar-Piloten ist der 29. April insofern ein ganz besonderer Tag, weil es das Datum seines bislang letzten Erfolges ist. Gemeint ist natürlich Will Power, der nun tatsächlich auf ein ganzes siegloses IndyCar-Jahr zurückblicken muss.

29. April 2012: Vor einem Jahr jubelt Will Power in Sao Paulo

Es war das Sao Paulo Indy 300, das am 29. April 2012 über die Bühne ging. Eigentlich unvorstellbar: Es war tatsächlich der bislang letzte IndyCar-Sieg des dreifachen Vizechampions in Diensten von Roger Penske. "Ich weiß, ich weiß", sinnierte Power am Montag, als er auf dieses unangenehme Jubiläum angesprochen wurde. "Es ist ganz einfach nicht zu fassen, dass wir kein einziges dieser Rennen gewinnen konnten."

Was er damit meinte: Nach Brasilien 2012 fuhr der schnelle Australier in Mid-Ohio, Sonoma und Baltimore dreimal in Folge auf die Pole-Position. Ein einziger Sieg in einem dieser drei Rennen hätte ihm - rückwirkend gerechnet - den IndyCar-Titel 2012 eingebracht. Power landete jedoch zweimal auf Platz zwei und wurde einmal Sechster. Vor allem Sonoma war eine ganz bittere Angelegenheit, denn dort staubte sein Penske-Teamkollege Ryan Briscoe den Sieg ab - direkt vor Power.

Auch in dieser Saison setzt sich seine Pechsträhne fort: In St. Petersburg fuhr ihn J.R. Hildebrand (Panther-Chevy) unter Gelb über den Haufen. Im Barber Motorsports Park versemmelte er den Start und kurze Zeit später einen Restart und zuletzt in Long Beach streikte die Kupplung. Gemessen an seinen Erwartungen sind die Positionen 16, 5 und 16 nichts anderes als ein hundsmiserabler Saisonstart 2013.

"Wir erleben einen ganz schlechten Lauf", weiß Power. "Es sind immer wieder diese kleinen Dinge, die uns in die Quere kommen. Und bei der aktuellen Leistungsdichte im Feld kannst du dir es einfach nicht leisten, irgendetwas liegen zu lassen." Der nächste Anlauf folgt am Wochenende in Sao Paulo, wo die IndyCars zum insgesamt vierten Mal fahren. Und seit der Premiere 2010 gab es rund um das berühmte Sambadromo nur einen einzigen Sieger: Will Power.