• 19.09.2009 06:59

  • von Pete Fink

Motegi: Dixon siegt vor Franchitti - Briscoe crasht!

Während Scott Dixon und Dario Franchitti in Motegi für einen Ganassi-Doppelsieg sorgten, landete Ryan Briscoe in der Mauer - Dixon neuer Tabellenführer

(Motorsport-Total.com) - Das IndyCar-Saisonfinale am 11. Oktober in Homestead verspricht Hochspannung pur: Titelverteidiger Scott Dixon gewann in der Nacht von Freitag auf Samstag in souveräner Manier das Honda Indy 300 im japanischen Motegi vor seinem Ganassi-Teamkollegen Dario Franchitti, während der bisherige Tabellenführer Ryan Briscoe seinen Penske-Dallara ausgangs der Boxengasse (!) in die Mauer setzte.

Titel-Bild zur News: Scott Dixon

Motegi-Zieleinlauf: Scott Dixon gewinnt bombensicher vor Dario Franchitti

Ein totales Japan-Desaster für den Australier also, dessen bisheriges Punktepolster von 25 Zählern damit natürlich verschwunden war. Briscoe wurde mit 15 Runden Rückstand als 18. gewertet und liegt nach Motegi in der Gesamtwertung nur noch auf Platz drei. Aber: Die ersten Drei - Dixon mit 570 Punkten, Franchitti (565) und Briscoe (562) trennen vor dem Finale gerade einmal acht winzige Zähler!#w1#

Der große Aufreger des Rennens geschah in Runde 106: Briscoe wollte nach einem planmäßigen Servicestopp gerade wieder auf der Strecke zurückfahren, als er sein Auto beim Anwärmen der Reifen innen in die Mauer setzte. Dabei beschädigte er sich seine Aufhängung links vorne und sammelte einen Pylon ein, der das Speed-Limit in der Boxengasse begrenzte.

Warf Briscoe in Motegi den Titel weg?

Ryan Briscoe

Pechvogel Ryan Briscoe schleppte seinen waidwunden Penske-Dallara um den Kurs Zoom

Das Fatale an der Situation: Nahezu im gleichen Moment geschah ein Mauerkontakt von Mike Conway (Dreyer & Reinbold), weshalb Briscoe dem gesamten Feld wohl nahezu eine komplette Runde eingeschenkt hätte, und damit einen Riesenschritt in Richtung Titel gemacht hätte. Anstelle dessen verlor der Australier viele Runden und fiel hoffnungslos zurück.

Der Briscoe-Vorfall war der hochdramatische Höhepunkt eines ansonsten recht spannungsarmen IndyCar-Rennens, das über weite Strecken von Polesetter Dixon und seinem Ganassi-Teamkollegen Franchitti beherrscht wurde. Der Schotte blieb bei den ersten Stopps eine Runde länger auf der Strecke und holte sich auf diese Art und Weise zwischenzeitlich die Führung.

Beim zweiten Boxenaufenthalt gelang es Dixon die Rennsituation wieder umzudrehen und kontrollierte ab diesem Zeitpunkt das Geschehen bis zur Zielflagge klar und deutlich. Am Ende hatte er 1,5 Sekunden Vorsprung auf Franchitti, der sich niemals mehr in eine Angriffsposition bringen konnte.

Danica Patrick: Keine Wiederholung des Vorjahreserfolges

Danica Patrick

Danica Patrick und Marco Andretti landeten nur im vorderen Mittelfeld Zoom

Die Plätze drei und vier gingen an das in Japan stark auftretende Newman/Haas-Team. Graham Rahal (3.) und Oriol Servia (4.) beharkten sich dabei in den Schlussrunden mit Mario Moraes (5.). Der KV-Pilot wiederum hielt sich in der Anfangsphase lange auf Platz drei vor Briscoe, ehe ihn ein Missgeschick bei den ersten Stopps eine Runde kostete.

Dabei floss zu wenig Benzin in den KV-Dallara, weshalb der Brasilianer einen Extra-Aufenthalt an der Box einlegen musste und eine komplette Runde verlor. Der Conway-Zwischenfall brachte Moraes ins Kampfgeschehen zurück und der 20-Jährige konnte sich am Ende noch weit nach vorne arbeiten.

Platz sechs ging an Danica Patrick, die damit zwar erneut beste Andretti/Green-Pilotin wurde, ihren Vorjahreserfolg von Motegi aber nicht wiederholen konnte. Hinter der 27-Jährigen landete ihr Teamkollege Marco Andretti als Siebter, während Tony Kanaan (11.) und Lokalmatador Hideki Mutoh (14.) nicht in der Führungsrunde ins Ziel kamen.


Fotos: IndyCars in Motegi


Dramatik im Homestead-Finale

Scott Dixon

Nummer eins: Scott Dixon geht als Tabellenführer ins Homestead-Finale Zoom

Kanaans Auto wurde nach der technischen Abnahme bei der Qualifikation ans Ende der Startaufstellung versetzt, wo er auf die Gesellschaft von Helio Castroneves (Penske; 10.) stieß, der nach seinem Abflug vom Freitag ebenfalls weit hinten startete. Mehr als eine Mittelfeldposition war jedoch für die beiden brasilianischen Jugendfreunde auch im Paarflug nicht möglich.

Das Motegi-Fazit lautet also: Nach dem dominanten Ganassi-Doppelsieg und dem Briscoe-Fiasko ist in drei Wochen in Homestead nun alles möglich. Wieder geht es auf ein flaches 1,5 Meilenoval, in dem zum jetzigen Zeitpunkt nur eines feststeht: Wenn in Homestead einer der drei Titelkandidaten gewinnen sollte, dann ist dieser aufgrund der Punkteverteilung auch Meister.

Denn der Sieger eines IndyCar-Rennens bekommt 50 Punkte, der zweitplatzierte 40. Da Dixon, Franchitti und Briscoe innerhalb von nur acht Zählern liegen, kann sogar Pechvogel Briscoe die Meisterschaft nach wie vor aus eigener Kraft gewinnen - außer Dixon holt die Pole und die meisten Führungsrunden. Dramatik ist in Florida also garantiert.