Franchitti holt die Loudon-Pole

(Motorsport-Total.com) - Ganassi-Pilot Dario Franchitti startet beim IndyCar-Comeback auf dem New Hampshire Motor Speedway von der Pole-Position. Im Einzelzeitfahren über zwei fliegende Runden setzte sich der amtierende Champion und gegenwärtige Tabellenführer mit einem Rundenschnitt von 170,843 Meilen pro Stunde auf dem Ein-Meilen-Oval in Loudon gegen die versammelte Konkurrenz durch.

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Dario Franchitti holte sich nach Milwaukee seine zweite Pole-Position der Saison

"Das war eine Leistung des gesamten Teams", sagte der Schotte, der im MoveThatBlock.com Indy 225 am Sonntag vom "Platz an der Sonne" ins Rennen geht. "Als ich auf meiner ersten Runde gemerkt habe, dass ich die Turns 1 und 2 voll fahren kann, wusste ich, dass die Balance nicht besser hätte sein können."

Franchitti bestätigte mit seiner zweiten Saison-Pole nach Milwaukee auch auf dem zweiten Ein-Meilen-Oval im IndyCar-Kalender 2011 seinen starken Eindruck der laufenden Saison. An diesem Wochenende war der Schotte bisher ohnehin kaum zu schlagen. Franchitti hatte bereits die beiden Auftakttrainings am Donnerstag für sich entschieden und musste im letzten, dem Qualifying vorausgehenden Training nur Teamkollege Graham Rahal den Vortritt lassen.

Newman/Haas-Pilot Oriol Servia startet am Sonntag neben Franchitti aus der ersten Reihe und zollte dem Polesetter anschließend Respekt: "Dario ist hier megaschnell." Für Servia ist es nach dem Indy 500 der zweite Start aus der erste Reihe in dieser Saison. "Hoffentlich können wir es hier im Rennen etwas besser machen als in Indianapolis", sagte der Spanier mit Blick auf Platz sechs beim Saisonhöhepunkt und fügte an: "Dario muss ja auch einmal ein schlechtes Rennen haben, so wie wir alle..."

Erneut starke Vorstellung von Tony Kanaan und James Hinchcliffe

KV/Lotus-Pilot Tony Kanaan (3.) hielt in der Anfangsphase der Session die Bestzeit, musste sich im Verlauf des Einzelzeitfahrens aber zunächst Servia und später Franchitti geschlagen geben. Kanaans Teamkollege Takuma Sato zeigte nach seiner Pole-Position auf dem Iowa Speedway auch auf dem New Hampshire Motor Speedway ein beachtliches Oval-Qualifying. Der Japaner nimmt das 225-Runden-Rennen am Sonntag von der achten Position in Angriff.

James Hinchcliffe war einmal mehr der schnellste Rookie im Feld. Der Kanadier stellte seinen Newman/Haas-Dallara auf Platz vier und bestätigte damit seinen starken Eindruck an diesem Wochenende.

Ryan Hunter-Reay war als Fünftschnellster des Qualifyings erneut bestplatzierter Vertreter des Andretti-Teams. "Ich liebe die kurzen Ovale, da es hier wirklich auf den Fahrer ankommt. Auf diesen Strecken musst du behutsam mit dem Gaspedal umgehen und dann und wann auch einmal etwas korrigieren", machte der US-Amerikaner aus seiner Vorliebe für die Short-Tracks keinen Hehl.

Ryan Briscoe (6.) geht als Penske-Speerspitze des Einzelzeitfahrens neben Hunter-Reay aus Reihe drei ins Rennen. Der Australier klassierte sich unmittelbar vor Scott Dixon (7.) im zweiten Ganassi-Dallara. Briscoes Teamkollege Helio Castroneves (9.) geht bei seinem 200. Start für das Penske-Team aus der fünften Reihe neben Ganassi-Pilot Charlie Kimball (10.) ins Rennen.

Will Power im dritten Penske musste als Erster ins Einzelzeitfahren gehen - ein Umstand, der sich für den Australier aufgrund der zunehmend mehr Grip entwickelnden Strecke letztlich als Nachteil erweisen sollte. Unter dem Strich reichte die Zeit von Power immerhin noch für Startplatz 13, da einige der ihm folgenden Piloten keine fehlerlose Vorstellung zeigten.

Graham Rahal und Danica Patrick mit Fehlern

Zu diesen gehörte mit Graham Rahal (23.) auch einer der Top-Favoriten auf die Pole. Rahal, dessen Vater Bobby im Jahr 1992 das erste IndyCar-Rennen in Loudon hat gewinnen können, verpatzte nach seiner Bestzeit im vorangegangenen vierten Freien Training das Qualifying. Der Pilot des Ganassi-Farmteams leiste sich auf seiner ersten schnellen Runde einen Fahrfehler in Turn 3 und musste seine Hoffnungen auf einen Startplatz in den vorderen Reihen begraben. "Ich bin einfach nur enttäuscht und sauer. Wir hatten am gesamten Wochenende regelmäßig eines der schnellsten Autos", gab ein sichtlich unzufriedener Graham Rahal zu Protokoll.

Danica Patrick leistete sich auf ihrer ersten Runde ebenfalls einen Fehler: "Ich musste in Turn 4 einen Gang herunterschalten. Das hat entscheidend Schwung gekostet", so die Amazone, deren zweite fliegende Runde die schnellste ihres bisherigen Wochenendes war, was unter dem Strich jedoch nicht mehr als Platz 15 im Qualifying bedeutete.

Marco Andretti (22.) erging es im vierten Andretti-Dallara noch schlechter. Der Sohn von Teamchef Michael Andretti musste bereits früh auf die Strecke und war schon im Anschluss an seine zwei gezeiteten Runden am Ende des Klassements zu finden. "Ich hatte einfach null Grip", klagte der Andretti-Spross, der in der Startaufstellung am Sonntag lediglich vier Piloten hinter sich hat.

Justin-Wilson-Ersatz Tomas Scheckter (18.) stellte den Dallara-Honda von Dreyer & Reinbold Racing in die neunte Reihe. Der Südafrikaner musste genau wie Power und Andretti ebenfalls früh auf die Bahn und wurde im Verlauf des Qualifyings sukzessive nach hinten durchgereicht.

Simona de Silvestro ohne Vertrauen - Pippa Mann nicht am Start

Simona de Silvestro hatte wie schon in den Trainingssitzungen auch im Qualifying mit dem Handling ihres HVM-Dallara zu kämpfen. "Das ist eines der schwierigsten Ovale, die wir in der gesamten Saison ansteuern. Hier musst du als Fahrer attackieren, aber ich finde einfach nicht das nötige Vertrauen", so die Schweizerin nach dem niedrigsten Rundenschnitt aller Piloten im Feld. Die HVM-Pilotin leidet nach wie vor unter den Nachwirkungen ihrer beiden heftigen Oval-Crashs in Indianapolis und Milwaukee.

Pippa Mann konnte nach ihrem Crash im vierten Freien Training nicht am Qualifying teilnehmen und wird auch auf das Rennen am Sonntag verzichten müssen. Die Britin sollte im Team von Rahal-Letterman-Lanigan in Loudon ihr zweites IndyCar-Rennen bestreiten, nachdem sie beim Indy 500 ihr Debüt im Conquest-Team gegeben hatte. Nach ihrem Trainingsunfall befand sich Mann zur Stunde des Qualifyings noch im Krankenhaus von Concord zur Untersuchung ihres verletzten linken Fußes, weshalb sich das Team zum Rückzug entschied.

Die Grüne Flagge zum MoveThatBlock.com Indy 225, dem ersten IndyCar-Rennen in Loudon seit 1998, fällt am Sonntag um 22:00 Uhr MESZ.