• 18.02.2014 14:50

  • von Pete Fink

Favoritenschreck Pagenaud will mehr

Für den letztjährigen Gesamtdritten Simon Pagenaud ist das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht - Optimismus bei Sam Schmidt und Co.

(Motorsport-Total.com) - Simon Pagenaud wird 2014 in seine dritte IndyCar-Saison gehen. Streng genommen ist es eigentlich schon seine vierte Saison, da er im letzten ChampCar-Jahr 2007 bei Team Australia ja der Teamkollege von Will Power war. Seit 2012 hat er in der Mannschaft von Sam Schmidt eine neue Heimat gefunden und dankte es 2013 mit zwei Saisonsiegen in Detroit und Baltimore. Am Jahresende stand ein hervorragender Gesamtplatz drei zu Buche.

Titel-Bild zur News: Simon Pagenaud

Simon Pagenaud stand zweimal in der Victory Lane der IndyCars Zoom

An seinem Auto mit der Startnummer 77 ist neben Sam Schmidt und RIc Peterson auch wieder Ex-IRL-Star Davey Hamilton einer der Mitbesitzer. "Das macht mir sehr viel Spaß", begründet Hamilton. "Denn wir wissen, dass wir an jedem Wochenende eine Siegchance haben." Hauptverantwortlich dafür zeichnet natürlich der Franzose Pagenaud, der 2012 in seiner Rookie-Saison bereits Gesamtfünfter wurde.

Neu für alle ist natürlich der Twin-Turbo von Honda, den Pagenaud bereits gründlich erproben konnte: "Der Twin-Turbo ändert vieles, weshalb das Testen und das Feintuning umso wichtiger werden. Es ist sehr wichtig, dass wir verstehen, wie wir das beste aus dem Aggregat herausholen können und den Motor richtig zum Arbeiten bringen. Bisher sind die Ergebnisse sehr ermutigend." Vor allem von der Fahrbarkeit zeigt sich der 29-Jährige angetan.

Mit Michail Aljoschin hat er in dieser Saison einen neuen Teamkollegen. "Er kennt PS-starke Autos und große Teams", urteilt Pagenaud über den ersten Russen bei den IndyCars. "Insofern erwarte ich keine Umstellungsprobleme. Was er jedoch lernen muss, ist das Fahren auf dem Oval, was alles andere als einfach ist. Bei den IndyCars geht es um die Details, aber er ist talentiert und clever. Ich denke, er passt zu uns."

Ein echter Titelkandidat?

Penske- und Ganassi-Favoritenschreck Pagenaud selbst strebt in der IndyCar-Saison 2014 nach mehr: "Ich fühle mich sehr wohl im Team. Ich habe bewiesen, was ich kann, aber ich möchte noch mehr aus mir herausholen. Wir arbeiten sehr hart daran, in diesem Jahr ein echter Titelkandidat zu werden. Die Dinge sehen gut aus, ich bin entspannt und konzentriert und freue mich, dass es bald wieder losgeht." Mit Schmidt und Hamilton.

Simon Pagenaud

Simon Pagenaud und seine hellblaue 77 im dichten IndyCar-Feld Zoom

Eigentlich waren Schmidt und Hamilton zu ihrer aktiven Zeit Rivalen in der alten IRL, aber beide erlebten schwere Unfälle. Schmidt ist nach einem Test-Crash auf dem Walt Disney Speedway vom Nacken an abwärts gelähmt. Dieser Unfall passierte im Januar 2000. Ein Jahr später musste Hamilton nach seinem Texas-Crash nicht weniger als 23 Operationen über sich ergehen lassen, weil beide Beine sehr schwer verletzt waren. Hamilton saß damals in einem Schmidt-Auto.

Seine Owner-Karriere startete Schmidt bei den IndyLights, wo er mit Jay Howard (2006), Alex Lloyd (2007), Jean Karl Vernay (2010), Tristan Vautier (2012) und zuletzt Sage Karam (2013) große Erfolge feierte. Nachdem das FAZZT-Team von Alex Tagliani Ende 2010 seinen Dienst einstellte, kaufte Schmidt die Restbestände auf und trat bei den IndyCars an. Als Dan Wheldon im Oktober 2011 in Las Vegas tödlich verunglückte, fuhr er für Schmidt, was beim Teambesitzer kurzzeitige Rücktrittsgedanken auslöste. Die Tragödie von Las Vegas ist jedoch überwunden - auch Dank Pagenaud.