• 19.10.2011 05:35

  • von Pete Fink

Coulthard-Kritik: "Die Speeds sind zu hoch"

Zu hohe Geschwindigkeiten auf den US-Ovalen sind für David Coulthard der Hauptgrund für den tödlichen Unfall von Dan Wheldon

(Motorsport-Total.com) - Für David Coulthard steckt hinter dem tödlichen Unfall von Dan Wheldon in erster Linie ein Problem: Die IndyCars sind zu schnell. "Der Hauptgrund ist meiner Meinung nach ganz einfach", schreibt der Schotte in seiner Kolumne im britischen 'Daily Telegraph'. "Es gibt keinen Anlass dazu, dass man mit Tempi jenseits der 360 Stundenkilometer Rad an Rad durch Ovale fährt."

Titel-Bild zur News: David Coulthard

David Coulthard hätte um ein Haar selbst eine IndyCar-Karriere angestrebt

"Du musst das nicht machen, um die Menschen zu unterhalten", ist Coulthard überzeugt. Doch daran, dass es in den US-Ovalen natürlich keine ausreichenden Auslaufzonen gibt, liegt es nicht. "Auch wir in der Formel 1 haben Stadtkurse, an denen die Mauern ganz nahe an der Strecke stehen. Aber wir sind wesentlich langsamer unterwegs."


Fotos: IndyCars in Las Vegas


So hofft Coulthard, dass bei den IndyCar-Verantwortlichen in den kommenden Wochen die richtigen Schlüsse gezogen werden. "Ich wünsche mir, dass Wheldons Unfall und das nachfolgende Medieninteresse für die IndyCar-Serie dazu führt, dass die Entwicklung in Sachen Sicherheit beschleunigt wird." Denn diese, so der Schotte weiter, "hinkt 20 Jahre hinter der Formel 1 hinterher."

Er selbst habe überlegt, "zusammen mit meiner Familie in die USA zu gehen. Aber das Risiko war mir zu hoch." Denn er "hatte immer den Traum, in den USA zu fahren. Ich kann mich noch daran erinnern, wie ich in Milton Keynes in einer Mietwohnung saß und mir zusammen mit ein paar Mechanikern das Training zum Indy 500 angesehen habe. Das hat mich umgehauen. Doch dann sah ich den Unfall von Nelson Piquet. Ich habe es noch vor Augen, wie einer meiner Helden mit offenem Visier und mit den Füßen aus dem Cockpit hängend die Strecke entlang schlitterte."

"In diesem Moment hat sich mein Traum in Luft aufgelöst." Piquet war damals, im Jahr 1992, zum ersten Mal beim Indy 500 am Start. Er verlor ausgangs Turn 2 die Kontrolle über sein Fahrzeug, das Heck brach aus, der Brasilianer drehte sich und schlug frontal in die Streckenbegrenzung ein. Er zog sich mehrere Beinbrüche zu und war für den Rest der Saison außer Gefecht gesetzt.