Castroneves in Indianapolis auf Pole Position

Helio Castroneves sicherte sich die Pole Position für das Indy 500 - Kanaan Zweiter, Topfavorit Wheldon als Sechster schwer geschlagen

(Motorsport-Total.com) - Nach der ersten Trainingswoche wurde es gestern beim diesjährigen Indy 500 erstmals wirklich ernst: Im Rahmen einer sechsstündigen Session auf dem "Brickyard" wurden die Startpositionen eins bis elf für das Rennen am 27. Mai vergeben. Den ersten Startplatz und damit auch den prestigeträchtigen Pole-Award sicherte sich Helio Castroneves.

Titel-Bild zur News: Helio Castroneves

Helio Castroneves mit dem Pole-Award für den ersten Startplatz in Indianapolis

Der Penske-Pilot hatte kurz vor Schluss einen soliden Platz in der zweiten Reihe sicher in der Tasche, setzte aber mit seiner letzten Attacke noch einmal alles auf eine Karte und wurde dafür belohnt. Castroneves erreichte eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 225,817 mph - gewertet wird ja nicht wie in den europäischen Rennserien nur eine Runde, sondern vier - und verdrängte damit den bis dahin führenden Dario Franchitti (Andretti/Green) von der Spitze.#w1#

Kanaan schrammte knapp an der Pole vorbei

Letzterer brachte es auf einen Schnitt von 225,191 mph und wurde damit Dritter, denn praktisch gleichzeitig mit Castroneves war auch Franchittis Teamkollege Tony Kanaan unterwegs zu einer Verbesserung. Für den Brasilianer wäre sogar die Pole Position möglich gewesen - nach drei von vier Umläufen lag er noch voll auf Kurs. Allerdings bauten in der vierten Runde seine Reifen marginal ab, so dass Kanaan den Vorsprung nicht über die Runden retten konnte.

Eine kleine Enttäuschung musste das Team von Chip Ganassi hinnehmen: Topfavorit Dan Wheldon, der diese Woche schon zweimal Tagesbestzeit erzielt hatte und in diesem Jahr der wahrscheinlich beste IRL-Ovalpilot ist, erreichte nur 224,641 mph und landete auf dem sechsten Rang. Damit war er sogar langsamer als sein Teamkollege Scott Dixon (225,122 mph), der als Vierter knapp vor Vorjahressieger Sam Hornish Jr. (Penske/225,109 mph) landete.

Als einzige Frau im Feld schaffte Danica Patrick (Andretti/Green) mit 224,076 mph den Sprung in die Top 11, womit sie ihre Ambitionen unterstrich, in diesem Jahr an ihre sensationelle Performance von 2005 anknüpfen zu wollen, als sie das Indy 500 bis kurz vor Schluss angeführt hatte. Patrick wurde hinter dem überraschend starken Luczo-Dragon-Fahrer Ryan Briscoe (224,410 mph) Achte, schöpfte aber ihr Potenzial aufgrund verschiedener Umstände bei weitem nicht voll aus.

Beide Andrettis gerade noch in den Top 11

Danica Patrick

Danica Patrick möchte in diesem Jahr als erste Frau das Indy 500 gewinnen Zoom

Die Andretti/Green-Flotte erlebte einen insgesamt sehr positiven "Pole-Day", denn mit Marco (223,299 mph) und Michael Andretti (222,789 mph) brachte das Team auch die beiden sentimentalen Favoriten aus amerikanischer Sicht in das vordere Drittel der Startaufstellung. Tomas Scheckter (Vision), Sohn von Formel-1-Legende Jody Scheckter, sicherte sich den zehnten Rang, splittete also mit 222,877 mph die beiden Andrettis auf.

Das Qualifying für das Indy 500 ist damit aber noch lange nicht abgeschlossen: Heute geht es weiter mit der Session, in der die Positionen zwölf bis 22 ausgefahren werden, anschließend folgt eine weitere Trainingswoche und anschließend am kommenden Wochenende erst das dritte Qualifying (Samstag) und dann der "Bump-Day" (Sonntag), quasi die letzte Chance für all jene, die ihr Auto bis dahin noch nicht qualifiziert haben.