• 08.11.2014 13:36

  • von Marcus Simmons (Haymarket)

Marussia Manor wird nicht in die GP3 zurückkehren

Nachdem sich das Marussia-Team aus der Formel 1 zurückgezogen hat, wird es auch nicht länger in der GP3-Serie fahren

(Motorsport-Total.com) - Nachdem bekannt wurde, dass Marussia in der Formel 1 Insolvenz anmelden musste und Marussia Manor das vorletzte Rennen in der GP3-Serie in Russland ausgelassen hat, gab Teamchef Pete Sliwinski gegenüber 'Autosport' jetzt bekannt, dass man auch beim GP3-Finale im November in Abu Dhabi nicht mehr dabei sein wird. Marussia Manor ist das Nachwuchsteam der Formel-1-Mannschaft, die in diesen Tagen ihre Pforten schließen musste.

Titel-Bild zur News: Ryan Cullen, Marussia Manor Racing

Marussia Manor zieht sich aus der GP3 zurück Zoom

Sliwinski ergänzt, dass das Team sich neu gruppieren und nach alternativen Projekten für die nächste Saison schauen werde. "Ich bin froh, dass das aus der Welt geschaffen ist, denn jetzt können wir weiter machen und wieder etwas neues aufleben lassen", erklärt er. "Wir schauen dabei vor allem auf die Formel 3, da es dort ein oder zwei Möglichkeiten gibt."

Als Manor Motorsport hat es das in Yorkshire ansässige Team zu internationalem Ruhm in der Formel 3 gebracht. Denn Manor verhalf Marc Hynes 1999 zum britischen Formel-3-Titel. Auch wenn die Karriere von Hynes danach bald stagnierte, bekam er den Posten als Fahrer-Berater im Formel-1-Team von Marussia. Außerdem feierte er in der britischen Tourenwagen-Meisterschaft ein Comeback hinter dem Steuer. Das Team verdoppelte sich durch Antonio Pizzonia und fuhr im Jahr 2000 auf einen Streich die britische Formel-3-Krone ein.

Allerdings hatte das Team eigentlich in der britischen Formel-Renault die beiden größten Stars im Team. Sowohl Kimi Räikkönen als auch Lewis Hamilton holten 2000, beziehungsweise 2003, die Meisterschaft. Hamilton blieb auch beim Team, als es 2004 von der britischen Formel 3 in die Formel-3-EuroSeries ging. Dort saßen mitunter auch Lucas di Grassi, Paul di Resta, Kazuki Nakajima und Roberto Merhi hinter dem Steuer.

GP3 in Monza, Italien, Dean Stoneman (Martussia Manor) vor Alex Lynn (Carlin)

Dieses Bild wird es so nicht mehr in der GP3 geben - Dean Stoneman vor Alex Lynn Zoom

Manor absolvierte die erste Saison bereits 1990. Teamgründer John Booth setzte damals Paulo Carcasci und den Renn-Neuling Jason Plato in der britischen Formel Renault ein. Sliwinsky entwickelte sich damals schnell zur rechten Hand von Booth. Das Team übergab den Rennstall in der Renault-Rennserie dann an den langjährigen Ingenieur Tony Shaw und seine Frau Sarah, die das Team 2006 schließlich in Manor Comeptition umbenannten.

Ende 2011 zog sich die Familie Shaw mit dem Team aus der Rennserie zurück, nahm aber den Namen Manor mit zur niederländischen Mannschaft von MP Motorsport, das jetzt unter dem Namen Manor MP fährt. Währenddessen wechselte das von Booth und Sliwinski geführte Team Manor 2010 aus der Formel 3 in die GP3-Serie. Zur gleichen Zeit startete das Formel-1-Team unter dem Namen '"Virgin Racing".