Senna 2009 nicht mehr bei iSport

Weil das iSport-Team nicht länger auf seine Entscheidung warten kann, wird Bruno Senna 2009 möglicherweise nicht mehr GP2 fahren

(Motorsport-Total.com) - Die GP2-Serie verliert 2009 möglicherweise ihren klingendsten Namen: Bruno Senna, Neffe der 1994 verstorbenen Formel-1-Legende Ayrton Senna, hat sich entschieden, der Nachwuchskategorie notfalls den Rücken zu kehren und stattdessen all seine Hoffnungen auf ein Engagement in der Formel 1 zu setzen. Allerdings ist sein Abschied vom iSport-Team nicht ganz freiwillig passiert.

Titel-Bild zur News: Bruno Senna

Bruno Senna spekuliert auf die Formel 1 und verzichtet auf das iSport-Cockpit

Senna hat im vergangenen November in Barcelona bei zwei Testtagen im Honda RA108 überzeugt und galt als Topfavorit auf die Nachfolge seines brasilianischen Landsmannes Rubens Barrichello. Ein paar Wochen später gab Honda jedoch den Ausstieg aus der Formel 1 bekannt, womit der Traum von der Königsklasse erst einmal geplatzt war. Eine Rückkehr zu seinem GP2-Team iSport schien am wahrscheinlichsten.#w1#

Doch der 25-Jährige will seinen Formel-1-Traum noch nicht begraben und spekuliert auf einen Vertrag beim Honda-Nachfolgeteam, sofern sich für die Truppe aus Brackley ein Käufer finden sollte. Auch bei Toro Rosso war er lange Zeit im Gespräch. Diese Hinhaltetaktik kostete Senna allerdings sein Sicherheitsnetz bei iSport, das bei einem Treffen mit iSport-Teamchef Paul Jackson am Montag durchgeschnitten wurde. Ein Engagement bei einem anderen Team ist nicht ausgeschlossen.

"Bruno und ich hatten am Montag ein langes Gespräch", erklärte Jackson heute Abend gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Er hofft auf eine Chance in der Formel 1. Für uns ist das schwierig, denn wir mussten aus diesem Grund eine kommerzielle Entscheidung treffen, um am Ende nicht mit leeren Händen dazustehen. Schade, denn wir hätten liebend gerne mit Bruno weitergemacht, aber wir konnten nicht länger auf ihn warten."

Hintergrund: Eine GP2-Saison kostet pro Fahrzeug etwa 1,5 Millionen Euro, die in der Regel über Sponsoren der Piloten finanziert werden. Anstatt auf dem Drahtseil in Sennas Richtung zu spazieren und zu hoffen, dass sich dessen Formel-1-Ambitionen zerschlagen werden, entschied sich iSport für die sichere Variante. Noch diese Woche könnten Verträge mit Giedo van der Garde und Diego Nunes finalisiert werden, so Jackson.