• 04.05.2009 16:27

  • von Britta Weddige

GP3-Serie: Das steckt hinter den neuen Boliden

2010 soll die neue GP3-Serie starten, jetzt haben die Organisatoren Details der Nachwuchsserie bekanntgegeben: Renault, Dallara, Pirelli als Partner

(Motorsport-Total.com) - 2010 soll es soweit sein: Dann soll die neue GP3-Serie starten, die offizielle Nachwuchsserie für die GP2. Design und Entwicklung des GP3-Autos kämen gut voran und lägen im Zeitplan, teilten die Organisatoren der GP2 jetzt mit. Heute wurden Details der Auto bekanntgegeben - und die Partner, die dafür verantwortlich sein werden. "Die GP3 basiert auf der erfolgreichen Philosophie der GP2-Serie: ein konkurrenzfähiges Auto bauen, eine kosteneffiziente Serie schaffen, im Rahmenprogramm der Formel 1 fahren und eine gute Show bieten", erklärte GP2-Chef Bruno Michel. "Ich bin mir sicher, dass wir einen ebenso tollen Wettbewerb erleben werden wie in den vergangenen vier Jahren in der GP2."

Titel-Bild zur News: Bruno Michel

Bruno Michel kann Renault, Dallara und Pirelli als GP3-Partner vermelden

Der Motor des neuen Boliden basiert auf einem Zwei-Liter-Turbo-Serienmotor und wird vom Renault-F1-Team in Viry-Châtillon entwickelt. Das Triebwerk wird 280 PS stark sein. "Ich freue mich sehr, dass Renault als technischer Partner den GP3-Motor entwickeln wird. Das Fachwissen der Frauen und Männer in hat im Formelsport schon für viele Erfolge gesorgt", so Michel.#w1#

Das Chassis wird von GP2-Partner Dallara entworfen und gebaut. "Wir freuen uns sehr, auch in die GP3 involviert zu sein", sagte Gian Paolo Dallara. "Für uns war es nur logisch, dass wir mit dieser neuen Serie zusammenarbeiten wollten. Wir werden ebenso viel Zeit und Anstrengungen investieren wie in die GP2. Denn wir möchten dazu beitragen, dass diese neue Serie genauso erfolgreich wird."

"Der erste Test wird im März 2010 stattfinden, die Saison beginnt dann mit dem ersten Europarennen der Formel 1." Bruno Michel

Die Reifen werden exklusiv von Pirelli geliefert. Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery erklärte: "Wir freuen uns, dass wir uns in der GP3-Serie engagieren können. Für uns bedeutet das die Rückkehr in die Welt des Formelsports. Mit Topteams und künftigen Champions zusammenzuarbeiten ist eine aufregende Herausforderung und wir werden unsere über 100-jährige Rennsporterfahrung einbringen, um ein zuverlässiges Produkt für die verschiedenen Rennstrecken und Bedingungen anbieten zu können."

Anfang des Sommers soll das neue GP3-Auto erstmals auf die Strecke. Die Produktion aller Fahrzeuge soll dann im Herbst beginnen. Die Auslieferung an die ausgewählten Teams ist für Februar/März 2010 geplant. "Der nächste wichtige Schritt ist die Auswahl der Meldungen", ergänzte Michel. "Sie beginnt im September, bewerben können sich alle Teams, die in der GP3 mitfahren wollen und die in ihren bisherigen Kategorien erfolgreich waren. Der erste Test wird im März 2010 stattfinden, die Saison beginnt dann mit dem ersten Europarennen der Formel 1."

Laut Technikchef Didier Perrin sollen junge Piloten in der GP3 an ihren Fähigkeiten feilen können, um dann bereit zu sein für den nächsten Schritt, die GP2: "Deshalb haben wir ein Auto entworfen, dass alle nötigen technischen Aspekte berücksichtigt. Wir haben uns auch sehr auf die Balance zwischen Leistung und Downforce konzentriert, damit man mit diesem Auto auch für das Fahren in einem GP2 lernen kann."

Technische Details GP3-Auto:

- Monocoque und Karrosserie:
Sicherheitszelle: Sandwich-Karbon/Aluminium-Wabenstruktur entworfen von Dallara
Front- und Heckflügel: Karbonstruktur entworfen von Dallara
Bodywork: Karbon/Kevlar/Fiberglas-Verbünde entworfen von Dallara

-Sicherheitsstandards:
FIA-Formel-1-Sicherheitsstandard 2006
Aufpralltests vorn, seitlich, hinten und Lenksäule
Tests der Überrollbügel vorn und hinten, der Knautschzonen und des Monocoques
Sicherungskabel für die Räder

- Aufhängungen:
Vorn und hinten doppelte Stahl-Querlenker, Doppeldämpfer, schraubenlinienförmige Federung
Bodenfreiheit, Sturz und Spur einstellbar
Einstellbare Zwei-Wege-Dämpfer von Koni vorn und hinten
Einstellbare Stabilisatoren vorn und hinten
Fly-by-wire-Drosselsystem
Nur ein Nachbau pro Jahr

- Getriebe:
Längsdynamisches, sequenzielles Sechs-Gang-Getriebe von Hewland
Elektro-hydraulische Bedienung mittels Schaltwippe am Lenkrad
Nur zwei Pedale im Auto - Kupplungsbedienung am Lenkrad
Onboard-Starter
Differenzial von Hewland

- Räder:
Rennfelgen von O.Z.
Spezielle GP3-Slicks von Pirelli

- Lenkung:
Zahnstangenlenkung ohne Hilfskraftverstärkung
XAP-Karbon-Lenkrad mit Instrumententafel, Display und Wippen für Schaltung und Kupplung

- Bremsen:
4-Kolben-Monoblock-Bremssättel von Brembo
280x18-Stahlbremsscheiben von Brembo
Bremsbeläge von Brembo

- Tank:
Nach FIA-Standard

- Elektronik:
Magneti-Marelli ECU mit Datenerfassung
XAP-Stromversorgungsregeleinheit