Formel E im Fürstentum-Roulette: Buemis vierter Streich?

Die Formel E kommt nach Europa: In Monaco startet die Elektrorennserie richtig durch - Auf dem verkürzten Formel-1-Kurs will Sebastien Buemi wieder siegen

(Motorsport-Total.com) - Die Formel E ist endlich wieder in Europa. So wie die Formel 1 in Barcelona am Wochenende ihren Europa-Auftakt feiert, so begeht die Elektrorennserie diesen zeitgleich in Monaco. Das Rennen im Fürstentum markiert nach einer langgezogenen ersten Saisonhälfte den Beginn eines vollgepackten Frühsommers: Innerhalb von fünf Wochenenden finden gleich vier Rennen statt.

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli

Die Formel E kehrt nach zwei Jahren wieder nach Monaco zurück Zoom

Der Kurs von Monaco kehrt nach der ersten Saison wieder in den Kalender zurück. Im vergangenen Jahr war man nicht in den Straßen von Monte Carlo unterwegs, doch jetzt folgt die Rückkehr. Wie damals wird man auch am morgigen Samstag wieder den verkürzten Formel-1-Kurs befahren. Statt nach der St. Devote hoch zum Casino zu fahren, biegt die Formel E gleich in die Schikane nach dem Tunnel ab.

Vor zwei Jahren gewann Sebastien Buemi in Monaco sein zweites Formel-E-Rennen, und auch 2017 gilt der Schweizer wieder als Favorit. Der Renault-e.dams-Pilot gewann drei der ersten vier Saisonrennen und will nach der Pleite von Mexiko-Stadt wieder auf die Siegerstraße zurück. Sein Vorsprung in der Meisterschaft beträgt nur noch fünf Zähler - und New York wird er ja auf jeden Fall verpassen.

Abt-Team will Aufschwung nutzen

Umso wichtiger ist für ihn ein gutes Ergebnis: "Das Wichtigste ist, ein gutes Wochenende zu haben. Wir wissen, dass wir den Speed haben, um ganz vorne zu sein", gibt er sich optimistisch. Den Fokus will er vor allem auf das Qualifying legen, weil Monaco nicht nur in der Formel 1 überholfeindlich ist - doch da lag bisher die Schwäche seines Boliden. "Wir werden große Anstrengungen darin legen, dass sich das Auto gut qualifiziert."


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Sein größter Gegner ist im Normalfall Lucas di Grassi, der vor zwei Jahren auf dem zweiten Rang landete. Der Brasilianer will in Monaco wieder dafür sorgen, dass der amtierende Meister nicht enteilt: "Mit dem Sieg in Mexiko haben wir einen wichtigen Schritt gemacht, um die Meisterschaft weiter spannend zu halten. Wir sind wieder in Schlagdistanz. Dieses Momentum wollen wir nutzen und in Monaco nachlegen", sagt er.

Auch die deutschen Piloten brennen im Fürstentum auf ein starkes Ergebnis. Daniel Abt (Abt) hat nach seinem heftigen Startcrash mit Bruno Senna (Mahindra) vor zwei Jahren etwas gutzumachen: "Nach dem frühen Aus vor zwei Jahren habe ich definitiv noch eine Rechnung offen. Die schnellste Zeit in der Super-Pole in Mexiko gibt zusätzliche Motivation - genau dort möchte ich in Monaco gern weitermachen", so Abt.

Frijns und Lopez wohl rennfit

Auch Nick Heidfeld (Mahindra) hatte in Mexiko einen starken Tag erwischt, bis er kurz vor Schluss von Nicolas Prost (Renault e.dams) gedreht wurde. "Wir wollen definitiv mehr Punkte als in den letzten beiden Rennen", so der Mönchengladbacher, der einen speziellen Viererpack möchte: "Es wäre cool, nach meinen Siegen in der Formel 3 und Formel 3000 und meinem zweiten Platz in der Formel 1 in der vierten Formelserie auf dem Podium zu stehen."

Kleinere Brötchen backt Maro Engel, der am Samstag gleich sein doppeltes Heimspiel feiert: Zum einen wohnt der Deutsche seit Jahren in Monaco, zum anderen ist auch sein Team Venturi dort ansässig. Bislang gelangen ihm nur beim Saisonauftakt in Hongkong zwei Punkte, jetzt sollen weitere her.

Der größte Gesprächspunkt vor dem Event war jedoch die Sorge um Robin Frijns (Andretti) und Jose-Maria Lopez (DS Virgin), deren Einsatz verletzungsbedingt gefährdet war. Doch es scheint Entwarnung zu geben: Lopez wurde laut ihm selbst das Okay von den Ärzten gegeben, und auch Frijns will mit seiner Bänderverletzung im Knie starten. Zwar konnte er keinen Probe-Autowechsel durchführen, "aber ich werde es möglich machen".