Abt: Weniger Kontrolle durch mehr Rückgewinnung?

Daniel Abt glaubt, dass die neuen Regeln zur Energierückgewinnung für schwierigeres Fahren sorgen wird - Mehr Komplexität durch neues Lenkrad

(Motorsport-Total.com) - Mit der neuen Formel-E-Saison müssen sich die Fahrer auf eine kleine, aber wichtige, Änderung einstellen. Laut dem neuen Sportlichen Reglement dürfen die Fahrer nun 150 kW Leistung im Rennen durch Energierückgewinnung nutzen, zuvor waren es 100 kW. "Das heißt, wir haben jetzt ein wenig aggressivere Rückgewinnung", erklärt Daniel Abt gegenüber 'Motorsport-Total.com'.

Titel-Bild zur News: Daniel Abt

Für die Formel-E-Fahrer konnte es in dieser Saison schwieriger werden Zoom

Mit der Änderung soll die Formel E noch schneller und ausdauernder werden, doch der Deutsche rechnet damit, dass der Passus auch eine Auswirkung auf den Fahrstil haben wird: "Das macht es zum Teil noch ein bisschen schwieriger zu fahren, weil die Hinterachse beim Bremsen durch die Rückgewinnung noch mehr beansprucht wird", sagt er. "Das kann auf welligen Kurven ein Problem sein."

Allerdings rechnet der Kemptener nicht damit, dass sich für den Zuschauer viel verändern wird: "Im Endeffekt ist es für alle gleich", winkt er ab. Durch die Anhebung des Regenerationslevels ist die Formel E wieder dort angekommen, wo man bereits ganz am Anfang vor der ersten Saison war. "Bei den ersten Testfahrten hatten wir das auch schon so, und dann hat man sich kurzfristig entschieden, es zurückzunehmen, weil man ein paar Bedenken hatte", so der Deutsche. Mit den weiterentwickelten Batterien hat man den Rückschritt nun wieder getilgt.

Ein anderes Thema, auf das sich die Fahrer ab Hongkong einstellen müssen, sind neue Lenkräder. In Donington bekamen die Teams neue Kits, die die Funktionalität der Lenkräder erhöhen sollen. "Das ist deutlich umfangreicher, und somit gibt es für uns Fahrer noch mehr Einstellmöglichkeiten und Knöpfe, die zu beachten sind", sagt Abt.


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Unter anderem kann man mit diversen Maps feinere Unterschiede herausarbeiten und somit noch näher an das perfekte Setup herankommen. Hat ein Fahrer dieses Thema perfekt drauf, dann kann er sich dadurch einen Vorteil erarbeiten. Damit hat sich allerdings auch die Komplexität in der Elektrorennserie noch einmal deutlich erhöht - fast wie in der Königsklasse, meint Abt: "Wir sind schon näher dran an der Formel 1, aber ich denke, dass die Formel 1 noch mal ein wenig umfangreicher und komplizierter ist."