Alain Prost: Formel E bietet bessere Chancen als Formel 1

Alain Prost kennt sowohl die Formel E als auch die Formel 1 und kann daher beide Serien miteinander vergleichen - Warum die Elektroserie bessere Chancen bietet

(Motorsport-Total.com) - Alain Prost kennt die Formel 1 aus dem Effeff. Zwischen 1980 und 1993 fuhr der heute 61-Jährige selbst in der Königsklasse, zwischen 1997 und 2001 war er außerdem mit einem eigenen Rennstall als Teamchef in der Formel 1 vertreten. Mittlerweile sucht der Franzose sein Glück in der Formel E, wo er mit Renault e.dams in den ersten beiden Jahre der Serie zweimal den Teamtitel gewinnen konnte. In seiner neuen Rolle als Formel-E-Teamchef helfen ihm auch seine Formel-1-Erfahrungen.

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Alain Prost durfte sich zum zweiten Mal in Folge über den Teamtitel freuen Zoom

"Ich weiß aus meiner Erfahrung in der Formel 1, wie ein großes Team arbeitet", verrät der viermalige Weltmeister. "Selbst, wenn alles gut läuft, weiß man nie, ob man auch gewinnen kann. Ich habe mit meinem eigenen Formel-1-Team schlechte Erfahrungen gemacht, aber das heißt nicht, dass ich weiß, warum es nicht funktioniert hat. Vielleicht weiß oder versteht es niemand. Das ist aber kein Problem."

"Man kann die Formel E nicht mit der Formel 1 vergleichen", erklärt Prost dennoch. "Das sind zwei komplett unterschiedliche Dinge. Das ist eine gute Sache, weil es eine neue Serie ist. Ein kleines Team hat in der Formel 1 kaum Chancen, einmal ein großes Team zu werden. Das liegt an der Struktur. In der Formel E waren wir aber auf Anhieb ein gutes Team - vielleicht eines der besten."

"Das liegt daran, dass wir wissen, wie es in diesem System läuft. Wir haben das Geld, die Erfahrung, das Wissen - und auch die Einnahmen sind kein Problem. Wir beginnen also mit einem weißen Blatt Papier", so der Franzose, der sich in der abgelaufenen Saison zudem über den Fahrertitel durch Sebastien Buemi freuen durfte. "Wir haben im Februar mit der Entwicklung und mit den Tests begonnen", verrät er.

"Wir machen also nicht viel, aber dafür konstant. Jetzt sind die neuen Teile homologiert, und alles läuft gut. Wir haben dieses Jahr sehr gute Arbeit geleistet. Wir haben aber nicht alles aus unserem Auto herausgeholt, haben auch ein paar Fehler gemacht. In der dritten Saison sollten wir also viel besser sein. Wie wissen aber auch, dass der Wettbewerb härter sein wird", so der 61-Jährige.


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"Die anderen haben gesehen, wie wir arbeiten, und wollen uns so nahe wie möglich kommen. Und bei Jaguar wissen wir nicht wirklich, was sie tun. Das macht uns etwas Sorgen, denn sie haben in der Formel 1 Erfahrung gesammelt. Sie haben das Wissen, haben einen Simulator, sind also auf einem anderen Niveau. Wir sind also auf Basis unserer Arbeit zuversichtlich, wissen aber nicht, was die anderen machen", erklärt Prost.