• 05.12.2015 15:27

  • von Marcus Simmons (Haymarket)

FIA will nationale Formel-3-Serien zurück

Die FIA strebt eine Wiederbelebung der nationalen Formel-3-Rennserien an: Auch die deutsche Meisterschaft könnte damit ein Comeback feiern

(Motorsport-Total.com) - Die FIA möchte gerne wieder nationale Formel-3-Meisterschaften einführen, nachdem die britischen und deutschen Serien in den vergangenen Jahren eingegangen waren. Die Technische Arbeitsgruppe der Formelsport-Kommission evaluiert bereits Konzepte für eine Wiederbelebung und wird dies auch in den kommenden sechs Monaten fortsetzen.

Titel-Bild zur News: Antonio Giovinazzi

Die Formel-3-EM soll wieder nationale Unterserien bekommen Zoom

Frederic Bertrand aus der Kommission sagt: "Wir hatten gute Erfolge mit der Formel 4, aber in der Formel 3 müssen wir noch die Anzahl der Autos managen, weil wir in der Europameisterschaft nicht mehr als 32 oder 35 Teilnehmer haben können - je nach Strecke. Bei 200 oder 250 Piloten in den Formel-4-Serien fehlt irgendetwas. Wir denken, dass es gut ist, zwei Jahre in der Formel 4 zu fahren und nicht gleich vom Kartsport in die Formel 3 zu wechseln - na ja, mit einer Ausnahme." Die ist bekanntlich Max Verstappen.

Es heißt, ein Angebot soll das aktuelle Dallara-Chassis mit einem Einheitsmotor versehen, ähnlich wie der neue Ford Cosworth in der britischen Formel-4-Meisterschaft. "Das wäre eine neue Definition der Formel 3", sagt Bertrand, laut dem die Kommission Chassis-Kosten von 50.000 Euro anstrebt. "Es ist ähnlich wie in der Formel 4 - ein Einheitschassis und vielleicht ein Einheitsmotor. Wir könnten eventuell den aktuellen Formel-3-Motor nehmen und ihn downgraden."

"Sie könnten wie die Formel-3-Europameisterschaft gemanagt werden, durch FIA-Offizielle und Promoter, die von der FIA beauftragt werden." Die Schwierigkeiten, die die britische und deutsche Serie in ihren letzten Tagen durchlebten, möchte Bertrand vermeiden: "Wir möchten nicht die gleichen Probleme erleben. Wir denken an etwas Regionales, das in einem Land stationiert ist und vielleicht ein oder zwei Rennen im Ausland hat. Wir müssen vorsichtig sein. Obwohl es großen Enthusiasmus an der Wiederbelebung der nationalen Formel 3 gibt, ist es sehr schwierig."

Bertrand würde das Konzept auch gerne außerhalb von Europa sehen: mit Japan als Basis einer Asien-Serie, Australien für den Pazifik, Brasilien für Südamerika und eine Serie in den USA. Zwar will Bertrand es nicht kommentieren, doch die aktuellen Autos der Formel-3-EM sollen nun bis Ende 2019 laufen - also weitere zwei Jahre verlängert. Die Boliden fuhren erstmals 2012, was gesamt acht Jahre ergeben würde. Der bisher längste Lebenszyklus waren vier Jahre von 2008 bis 2011.