Andretti-Team zuversichtlich: Probleme sollten behoben sein

Das Andretti-Team hatte bei den ersten Donington-Tests viele technische Probleme - Nun soll neben Simona de Silvestro auch Robin Frijns testen

(Motorsport-Total.com) - In dieser Woche finden die letzten Testfahrten vor der zweiten Formel-E-Saison in Donington statt. Im Fokus stehen wieder die neuen Antriebseinheiten. Ein Sorgenkind der ersten Tests Mitte August war das Team Andretti Autosport. Simona de Silvestro konnte keine einzige gezeitete Runde fahren. Mehrere technische Probleme legten den Andretti ATEC-01 lahm. Es gab technische Probleme, Schwierigkeiten mit der Software und Probleme mit der Williams-Batterie. Am Ende konnte die Schweizerin wenigstens eine handvoll Installationsrunden drehen.

Titel-Bild zur News: Simona de Silvestro

Viele Runden konnte Simona de Silvestro mit dem ATEC-01 bisher nicht drehen Zoom

"Es waren hauptsächlich Software-Probleme und solche Dinge", sagt de Silvestro. "Es war für uns alle frustrierend, aber so ist der Motorsport. Manchmal steht man vor solchen Situationen. Man muss aber hart arbeiten und es lösen. Klar können wir es lösen, aber es braucht Zeit." Andretti hat für die zweite Saison Amlin als Sponsor gewonnen. De Silvestro ist nach ihrem Debüt in London als Stammfahrerin bestätigt worden.

Die Formel-E-Abteilung von Andretti befindet sich nicht im US-Bundesstaat Indiana, sondern in Großbritannien. "Wir sind ein kleines Team und machen sehr viel selbst. Wir haben den Motor und den Gleichstrom-Wechselstrom-Konverter selbst gebaut", erläutert Teamchef Roger Griffiths bei 'Autosport'. "Es ist eine große Herausforderung, aber wir mögen das, weil es sehr aufregend ist. Die Technologie ist komplett neu. Man kann das nicht im Laden kaufen."

Deswegen ist jede Runde extrem wichtig, um die Systeme aufeinander abzustimmen. Ab der zweiten Saison ist die Formel E ein vollwertiges Entwicklungsfeld für Elektromobilität. "Selbst bei diesen Installationsrunden haben wir Daten gesammelt, die wir in dieser Konfiguration nie hatten. Wir verbessern diese Technologie fortlaufend", betont Griffiths. "Das ist unglaublich wichtig." Noch ist de Silvestro die einzige Fahrerin für Andretti. Beim Donington-Test in dieser Woche soll aber auch Robin Frijns zum Einsatz kommen.


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Wo das Team derzeit steht, ist noch völlig unklar. "Es ist schwierig zu sagen, weil wir unser geplantes Programm noch nicht abarbeiten konnten", seufzt de Silvestro. "Auf uns wartet noch viel Arbeit, aber ich habe die Rennen in London genossen. Die Autos sind schwierig zu fahren und die Serie ist generell sehr konkurrenzfähig. Darauf freue ich mich in der kommenden Saison. Im Moment sind wir noch nicht in der perfekten Situation, aber das Team arbeitet hart, um die Probleme zu lösen."

"Ich denke, in jeder Serie, in der Entwicklung stattfindet, sollte es jedes Jahr besser werden. Manchmal muss man die Fehler ausbügeln. Sobald wir das geschafft haben, sollten wir besser als zuvor dastehen", glaubt die Schweizerin. Nach ihrer Rennpause im Jahr 2014 kehrte die 26-Jährige in dieser Saison mit Andretti in die IndyCar-Serie zurück und absolvierte drei Starts. In Louisiana konnte sie mit dem vierten Platz beeindrucken.

Nun hat sie Michael Andretti im Formel-E-Projekt platziert. Nach dem Fahrerkarussell in der ersten Saison wird nun auf Kontinuität gesetzt. "Für mich ist es etwas Besonderes, in der Formel E dabei zu sein, weil es eine neue Serie ist", sagt de Silvestro über ihre Aufgabe. "Im Fahrerfeld sind auch sehr viele Talente. Ich freue mich auf die kommende Saison und mit dieser neuen Technologie zu arbeiten. Es ist fantastisch, ein Teil davon zu sein."