Crashpiloten zu jung: Verpflichtendes Formel-4-Jahr diskutiert

Weil sich gefährliche Vorfälle in der Formel-3-EM gehäuft haben, diskutiert man aktuell über ein verpflichtendes Jahr in einer kleineren Klasse

(Motorsport-Total.com) - Nach den jüngsten Unfällen in Monza und Spa-Francorchamps war die Fahrweise der Piloten in der Formel-3-Europameisterschaft heftig in die Kritik geraten. Auf dem italienischen Hochgeschwindigkeitskurs sah sich die Rennleitung zu vorzeitigen Abbrüchen gezwungen, am vergangenen Wochenende in Spa überschlug sich Gustavo Menezes am Ende der Kemmel-Geraden heftig.

Titel-Bild zur News: Felix Rosenqvist

Schwere Unfälle haben sich in der Formel-3-EM jüngst gehäuft Zoom

Kritik gab es daraufhin nicht nur von einigen älteren Fahrerkollegen, auch die Formel-3-Vereinigung forderte in einem offenen Brief ein Lernjahr in einer nationalen Formel-3-Serie, die seit der Errichtung der Europameisterschaft in den Hintergrund gedrängt wurden. Wie 'Autosport' berichtet, diskutieren die FIA und die Teams der Serie derzeit wirklich über ein Verbot des direkten Aufstiegs vom Kartsport.

Kalteinsteiger wie Max Verstappen im vergangenen Jahr würde es damit nicht mehr geben. Damit möchte man verhindern, dass zu junge Piloten in der Serie überfordert sind und sich und andere Piloten in Gefahr bringen. Teamchef Frits van Amersfoort, bei dem Verstappen 2014 fuhr, begrüßt diesen Vorschlag: "Im Vergleich zu vor 20 Jahren hat sich das Leben verändert. Die Fahrer werden immer jünger, von daher würde ich es gut finden, wenn die FIA etwas unternimmt."

Nach Meinung des Teamchefs müsse man die jungen Piloten vor sich selbst schützen. "Niemand kann bestreiten, dass das Gehirn bei einem 15-Jährigen noch wächst", sagt er. Aktuell zieht man wohl ein verpflichtendes Jahr in der Formel 4 oder einem ähnlichen Level wie der Formel Renault 2.0 in Betracht. Auch eine Deckelung des Starterfeldes auf möglicherweise 32 Fahrer wird diskutiert.