Fusion gescheitert: Britische Formel 3 vor dem Aus

Weil sich deutsche Teams gegen eine Fusion gewehrt haben sollen, steht die Britische Formel 3 vor dem endgültigen Aus - Erneute Wiederbelebung schwierig

(Motorsport-Total.com) - Der Verfall hat sich lange bemerkbar gemacht, doch nun scheint es so weit zu sein: Die traditionsreiche Britische Formel 3 ist wohl am Ende. Laut dem Vorsitzenden der Teamvereinigung FOTA, Peter Briggs, wird es in der Saison 2015 keine Britische Formel 3 mehr geben. Alle Versuche, die 1951 erstmals ausgerufene Nachwuchsserie am Leben zu erhalten, sollen gescheitert sein.

Titel-Bild zur News: Start der Britischen Formel 3

Trauriges Bild: Das komplette Starterfeld der Formel 3 in Donington auf einen Blick Zoom

Zuletzt wurde über eine Fusion der Serie mit dem deutschen Formel-3-Cup gesprochen, doch dem Vernehmen nach sollen vor allem die kleineren Teams der deutschen Serie gegen einen Zusammenschluss gewesen sein, da diese mit ihren Boliden einer älteren Generation (2008-2011) um die Chancengleichheit gegen die britische 2012er Spezifikation gefürchtet haben, weshalb sich die Verantwortlichen gegen einen Zusammenschluss entschieden haben.

"Die SRO (der britische Promoter; Anm. d. Red.) und die Teams haben alles Mögliche getan, damit beide nationale Serien in Zukunft weiter erfolgreich laufen können, aber die Gegenseite aus Deutschland hat das unmöglich gemacht", erklärt Briggs gegenüber 'Autosport'. Auch die FIA habe der Serie durch veränderte Lizenzregularien helfen wollen, "aber das wird alles nicht funktionieren, wenn die deutschen Teams nicht mitmachen. Das ist sehr traurig", sagt Briggs.

Für die Britische Formel 3 wird sich damit eine langjährige Geschichte dem Ende zuneigen. Die Serie wurde ein Jahr nach der ersten Formel-1-Saison erstmals ausgetragen und kann auf viele bekannte Namen zurückblicken, die diese Meisterschaft durchlaufen haben. Emerson Fittipaldi, Carlos Pace, Nelson Piquet, Ayrton Senna, Mika Häkkinen, Rubens Barrichello oder Daniel Riccardo zählen zu den illustren Fahrern, die die Britische Formel 3 gewinnen konnten.

Doch jetzt folgt wohl das Aus - womöglich sogar das endgültige. "Welche Optionen bleiben denn noch?", fragt sich Teamchef Trevor Carlin, der mit seinem Carlin-Team in der Serie großgeworden ist. "Man kann hoffen, dass es nur ein kurzfristiges Aus der Meisterschaft sein wird, und dass man sie in irgendeiner Form wiederbeleben kann, aber im Moment gibt es von den Leuten kein Verlangen danach", seufzt er und erkennt: "Die europäische Plattform hat übernommen."

Mit der europäischen Plattform ist die 2012 gegründete Formel-3-Europameisterschaft gemeint, die die nationalen Serien von Deutschland, Großbritannien und Spanien in den Hintergrund gedrängt hat. "Das war schon in den vergangenen drei Jahren abzusehen", sagt Peter Briggs und hat einen etwas seltsamen Vergleich parat: "Es ist ein wenig wie bei den letzten Tagen deines Großvaters, der aber noch weitere sechs Monate lebt. Man gewöhnt sich an den Gedanken, dass es irgendwann passieren wird."

Optimistisch, dass die Serie, die in dieser Saison teilweise mit nur fünf Startern antrat, in Zukunft noch einmal wiederbelebt werden kann, ist der Brite nicht: "Man sollte niemals sagen, dass man es nicht noch einmal in Erwägung ziehen kann, aber es wird natürlich sehr schwierig sein, dass man noch einmal so etwas etablieren kann", sagt er. Mit der Formel 4 wird aber zumindest ein Zwischenschritt zwischen Kartsport und der Formel-3-EM im kommenden Jahr installiert werden.

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