Formel-E-Vorschau Paris: Schlägt di Grassi wieder zurück?

Sebastien Buemi hat seine starke Form in Monaco zurückgewonnen, doch kann Lucas di Grassi in Paris wie 2016 zurückschlagen? - Droht das erste Regenrennen?

(Motorsport-Total.com) - Sebastien Buemi hat die Verhältnisse am vergangenen Wochenende wieder gerade gerückt. Nach dem verkorksten Auftritt in Mexiko-Stadt konnte sich der Renault-e.dams-Pilot in Monaco den Rennsieg sichern - es war bereits der vierte im fünften Saisonrennen. Damit konnte der Schweizer auch den Meisterschaftsvorsprung auf Rivale Lucas di Grassi (Abt) auf 15 Zähler ausbauen.

Titel-Bild zur News: Lucas di Grassi, Sam Bird

Die Formel E gastiert nach 2016 zum zweiten Mal in Paris Zoom

Das Duell der beiden Meisterschaftsanwärter dürfte auch den Event in Paris prägen. Bereits im Vorjahr standen beide gemeinsam auf dem Podest, damals allerdings mit dem besseren Ende für den Brasilianer. Das würde di Grassi am morgigen Samstag gerne wiederholen - zumindest würde er gerne wieder auf dem Podest stehen, was ihm in dieser Saison bislang nur in Marrakesch (Marokko) nicht gelungen war.

Doch der haushohe Favorit bleibt Sebastien Buemi. Die Konkurrenz konnte in dieser Saison zumindest auf schwächere Qualifying-Ergebnisse des dominanten Teams Renault e.dams hoffen, doch zuletzt in Monaco konnte Buemi auch dieses Manko ausräumen und sich die drei Zusatzpunkte sichern. "Ich werde mein Bestes geben, um unsere Topform beizubehalten", gibt er sich vor dem Event kämpferisch.

Gibt es das erste Regenrennen?

In Paris ist aber alles wieder auf Anfang gestellt. Das Wochenende sollte aus vielen Gründen zu einer besonderen Herausforderung für die Fahrer und Teams werden. So ist allein schon die Ansetzung des Rennens eine Neuerung, weil es noch nie zuvor in der Geschichte zwei aufeinanderfolgende Events innerhalb von einer Woche gab. Somit können die Rennställe nicht ihr übliches Vorbereitungsprogramm absolvieren, was die Sache schwieriger macht.

Paris

Der Kurs von Paris führt mitten um den Invalidendom Zoom

Ein zentrales Thema könnte auch das Wetter werden. Der technisch herausfordernde Kurs um den Invalidendom besitzt von Natur aus wenig Grip. "Und wenn es wie im vergangenen Jahr kalt wird, dann wird es für uns schwierig werden, Hitze in die Reifen zu bekommen", sagt Andretti-Pilot Antonio Felix da Costa. Und ein Blick in die Wettervorhersagen verheißt nichts Gutes ...

Zum Rennen um 16 Uhr Ortszeit soll das Thermometer nicht über 17 Grad Celsius klettern, wodurch sich die Zuschauer schon jetzt auf einen ePrix mit einigen Fehlern freuen können. Außerdem stehen die Chancen auf ein Regenrennen bei rund 50 Prozent. Das wäre in der Formel E eine aufregende Neuerung, denn noch nie in der Geschichte hat es einen ePrix bei regnerischen Bedingungen gegeben.

Engel und Duval setzen aus

Besonders aufregend dürfte dies für die beiden neuen Piloten werden, die wir an diesem Wochenende im Feld haben. Die deutschen Fans müssen damit leben, dass sie mit Daniel Abt (Abt), der "nur nicht Platz sieben" möchte, und Nick Heidfeld (Mahindra), der am vergangenen Wochenende noch auf dem Podium stand, nur zwei deutsche Piloten bejubeln können.


Formel E: Die Highlights des Paris ePrix

Amüsements und Malheure in der französischen Hauptstadt Weitere Formelsport-Videos

Maro Engel wird den ePrix in der französischen Hauptstadt auslassen müssen, weil er gleichzeitig mit der DTM auf dem EuroSpeedway Lausitz zu Gast ist. Sein Venturi-Cockpit übernimmt Lokalmatador Tom Dillmann, der 2010 Meister des Deutschen Formel-3-Cups wurde und im vergangenen Jahr die Formel V8 3.5 für sich entscheiden konnte.

Aus dem gleichen Grund wie Engel muss auch Dragon-Pilot Loic Duval passen, der damit ausgerechnet bei seinem Heimspiel in Frankreich nicht dabei sein kann. Seinen Platz an der Seite von Jerome D'Ambrosio übernimmt Mike Conway, der im Vorjahr die vordersten Plätze im Visier hatte, bevor er im Qualifying mit Heidfeld kollidierte, der nach einem Unfall wieder auf die Strecke gefahren war.

Die Formel-E-Fans in Deutschland freuen sich seit dem Rennen in Monaco über eine noch umfangreichere Übertragung: DMAX hat von Eurosport die Berichterstattung übernommen und sendet 90 Minuten live. Start ist am Samstag um 15:45 Uhr. Jacques Schulz wird auch den sechsten Saisonlauf kommentieren. Das Qualifying läuft zuvor im kostenpflichtigen Eurosport Player. Eurosport zeigt am gleichen Abend um 17:30 Uhr und um 22:05 Uhr noch einmal die Highlights.