Agag will Elektroherrschaft: "In fünf Jahren relevant sein"

Alejandro Agag will die Formel E zu einem unverzichtbaren Medium für elektrische Technologie machen und in den ersten Jahren die starke Entwicklung aufzeigen

(Motorsport-Total.com) - Elektro ist auf dem Fahrzeugmarkt langsam im Kommen, und auch vor dem Motorsport macht die neue Technologie nicht halt. In vielen Bereichen wird derzeit an der Entwicklung von neuen Wegen gearbeitet: In Le Mans will Nissan beispielsweise mit seinem ZEOD RC eine komplette Runde nur mit Elektroantrieb fahren, um dann wieder auf einen Benzinmotor zurückzugreifen, die Formel E setzt ab September auf einen reinen Elektroantrieb und stellt damit bisher eine Einzigartigkeit im Motorsport dar.

Titel-Bild zur News: Lucas di Grassi, Alejandro Agag

Die Formel E soll eine große Relevanz auf dem Elektromarkt bekommen Zoom

Auch andere Serien werden "grüner". Selbst die Formel 1 hat mit ihren Turbomotoren und der Spritmengenbegrenzung eine nachhaltigere Richtung eingeschlagen, doch ein Konzept wie die Formel E werde es laut Promoter Alejandro Agag eine lange Zeit nicht geben: "Ich denke, wir werden eine ganze Weile lang allein sein", sagt der Spanier gegenüber 'MotorSportsTalk'. "Dass jemand vollständig auf Elektro setzt, das werden wir viele Jahre lang nicht sehen."

Außer eben in der Formel E, die mit dem Automobilweltverband FIA eine Exklusivlizenz geschlossen hat, dass sie der einzige globale elektrische Motorsportwettbewerb mit Formel-Boliden sein wird. Doch im September wird es ernst, dann muss die Elektroserie beweisen, dass sie ihren Vorschusslorbeeren auch gerecht wird. Doch ein kurzfristiger Erfolg reicht Agag nicht, er hat mit der Formel E große Pläne.

Elektro bald erste Wahl?

"In fünf Jahren muss die Meisterschaft die Plattform für Elektrotechnologie sein", sagt er und betont, dass man sich durch viele Partner global aufstellen will: "Im Moment haben wir Renault, Mahindra und einen Ansatz von Audi, aber ich denke, dass noch andere zu uns stoßen werden." Der Formel-E-Boss träumt schon von weiteren Herstellern aus Europa, den Vereinigten Staaten und auch Japan.


Fotostrecke: Die zehn Teams der Formel E

Und er ergänzt: "Wir müssen dort sein, wo alle Technologien getestet werden. Wir wollen relevant sein. Wir wollen dort sein, wo Technologien zu Straßenwagen transferiert werden, und wollen, dass die Verbreitung von Elektroautos zunimmt. Es soll die erste Wahl werden, was die Leute kaufen möchten. Dort möchten wir stehen." Doch zunächst einmal muss die Formel E die ersten Schritte in den Kinderschuhen machen.

Batterien sollen Fortschritt zeigen

Denn noch, das weiß auch Agag, ist die ganz große Technologie Zukunftsmusik. Noch ist die Technologie nicht ausgereift, sondern - gelinde gesagt - ausbaufähig. Rund 25 Minuten sollen die Batterien in den Autos halten, bevor sie gewechselt werden müssen. Doch bei der Formel E entschied man sich dafür, lieber das Auto zu wechseln anstatt die Batterien. Alles aus Sicherheitsgründen, so heißt es.

Lucas di Grassi

Medienwirksam: Der Bolide der ersten Saison wird derzeit häufig vorgeführt Zoom

"Die Batterien befinden sich in einer speziellen Crashbox, daher benötigt es viel Zeit, sie zu wechseln", erklärt Agag. "Darum ist es auch nicht möglich, dies innerhalb eines angemessenen Zeitrahmens zu machen." Und darum steigt der Fahrer eben beim Boxenstopp einfach in ein anderes Auto ein. Doch auch dies soll den Zuschauern die Entwicklung der Serie und der Elektrotechnik vor Augen führen.

"Wir sind uns bewusst, dass dies die Grenzen eines Elektroautos herausstellt, aber wir denken auch, dass dies kein Ein-Jahres-Projekt ist", so Agag. Er betont, dass das Ziel dabei sei, die Entwicklung der Batterien im Laufe der Jahre zu veranschaulichen: "Im ersten Jahr schaffen sie 25 Minuten, im zweiten vielleicht 30, im vierten vielleicht 35 bis 40. Und in Jahr fünf braucht man nur noch ein Auto für das komplette Rennen. Das können wir zeigen: Es ist ein starkes Signal, wie sich Elektroautos und die Batterien verbessern."

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