• 11.04.2010 21:37

Audi feiert die Debütsieger

Der Audi R15 TDI des Modelljahres 2010 hat in Le Castellet souverän sein Renndebüt gewonnen und dabei einen überaus starken Eindruck hinterlassen

(Motorsport-Total.com) - Der neue Audi R15 TDI plus ist ein echter Siegertyp: Der technisch weiterentwickelte Diesel-Rennwagen lief beim Testeinsatz in Le Castellet während der gesamten Distanz ohne das geringste technische Problem. In der Startrunde des 8-Stunden-Rennens überholte Allan McNish den von der Pole-Position gestarteten Peugeot des Franzosen Stéphane Sarrazin und in Runde drei auch den Lola-Aston Martin von Stefan Mücke.

Titel-Bild zur News: Allan McNish

Allan McNish und Rinaldo Capello machten den neuen R15 zum Siegerauto

Von da an gaben McNish und sein Teamkollege Dindo Capello die Führung nicht wieder ab. Im Ziel hatten die beiden Audi-Piloten nach 266 Runden fünf Umläufe Vorsprung auf den Lola-Aston-Martin von Titelverteidiger Stefan Mücke, Harold Primat und Adrian Fernandez. Der Peugeot des Oreca-Teams wurde nach einem technischen Problem in der Anfangsphase Vierter.#w1#

Der einzige außerplanmäßige Boxenstopp wurde sieben Minuten vor Rennende absolviert, als das Audi-Team Joest aufgrund einsetzenden Regens zur Sicherheit auf Regenreifen wechselte. Der Saisonauftakt der Le-Mans-Series (LMS) 2010 diente dem Audi-Team Joest als Vorbereitung für das 24-Stunden-Rennen in Le Mans am 12./13. Juni 2010.

In den Trainingssitzungen am Freitag und am Samstag sowie im Warmup am Sonntagmorgen verglich das Team verschiedene Abstimmungsvarianten und entschied sich für eine Version, die Capello und McNish im Rennen bei den relativ niedrigen Außentemperaturen konstant schnelle Rundenzeiten ermöglichte. Der Audi R15 TDI war während der acht Stunden fast immer das schnellste Auto im Feld und erzielte auch die schnellste Rennrunde.


Fotos: LMS in Le Castellet


Bei der Siegesfahrt in Le Castellet nahm das Audi-Team Joest wichtige Erkenntnisse auf dem Weg nach Le Mans mit, die bei Audi in Ingolstadt nun ausgewertet werden und in die weitere Feinabstimmung des R15 plus fließen. Als nächstes steht ein 30-Stunden-Test und die Le-Mans-Generalprobe beim 1.000-Kilometer-Rennen in Spa-Francorchamps am 9. Mai 2010 auf dem Programm, bei dem das Audi-Team Joest genau wie in Le Mans mit drei Audi R15 TDI an den Start gehen wird.

Stimmen nach dem Rennen:

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi-Motorsportchef): "Es ist beeindruckend, dass Audi nun zum vierten Mal in Folge einen Prototyp entwickelt hat, der sein erstes Rennen gewinnt: nach dem R8, dem R10 und dem R15 nun den R15 plus. Es freut uns natürlich sehr, dass der R15 plus bei seinem Testeinsatz das 8-Stunden-Rennen in Le Castellet gewonnen hat. Noch wichtiger ist aber die Erkenntnis, dass das Auto schon jetzt sehr schnell und vor allem zuverlässig ist."

"Wir hatten hier nicht das geringste technische Problem und ohne den kleinen Regenschauer kurz vor Rennende wären wir auch ohne außerplanmäßigen Boxenstopp über die Distanz gekommen. Dieser Erfolg ist ein kleiner Meilenstein auf dem Weg nach Le Mans und ein erster Lohn für die harte Arbeit in den vergangenen Wochen und Monaten. Wir wissen aber ganz genau, dass wir bis Le Mans noch viel Arbeit vor uns haben."

Dindo Capello (Audi R15 TDI #7): "Natürlich ist es toll, wieder ganz oben auf dem Podium zu stehen - und das noch dazu beim Debüt eines neuen Autos. Was mich aber noch glücklicher stimmt, ist die Tatsache, dass die Änderungen, die wir hier am Auto vorgenommen haben - und zwar selbst die nach dem Warmup - gut funktioniert haben. Unsere nächste Aufgabe ist es nun, den R15 plus noch konstanter zu machen."

Allan McNish (Audi R15 TDI #7): "Wir haben drei Dinge erreicht: den ersten Sieg für den R15 plus und damit die Fortsetzung der Tradition von Debütsiegen neuer Audi-LMP1-Sportwagen. Der Sieg war sehr wichtig für das Team und uns Fahrer, vor allem nach dem schwierigen vergangenen Jahr. Und schließlich war es für die Ingenieure und uns Fahrer eine wertvolle Erfahrung für Le Mans. Wir haben alles auf der Liste abgehakt und alle unsere Ziele, die wir hier hatten, erreicht."

Ralf Jüttner (Technischer Direktor Audi-Team Joest): "Das war ein gutes Rennen für uns. Nachdem der Oreca-Peugeot so früh Probleme bekommen hatte, fehlte zwar etwas der Druck. Wir haben trotzdem einfach versucht, mit vollem Tempo weiterzufahren. Das haben wir acht Stunden auch ohne irgendein Problem gemacht. Wir haben an diesem Wochenende aber auch gesehen, dass wir mit dem Auto noch einiges lernen müssen - und das war ja auch Sinn und Zweck dieses Testeinsatzes."

"Wir sind schon viele Kilometer mit dem R15 plus gefahren, aber das waren bisher alles Dauerläufe. Mit dem Auto zu spielen haben wir erst hier in Le Castellet begonnen. Da hat uns dieses Wochenende viele Erkenntnisse und einen gehörigen Schritt weitergebracht. Danke an das Team, das einen tollen Job gemacht hat. Das ist ein super Ergebnis, auf das wir aufbauen können."