WP4-6: Baumschlager führt, Kajetanowicz ausgeschieden

Spannung bei der Jännerrallye: Raimund Baumschlager übernimmt die Führung in Österreich vor Vaclav Pech und Robert Kubica - Unfall von Kajetan Kajetanowicz

(Motorsport-Total.com) - Die 31. internationale Jännerrallye in Österreich bot einen spektakulären Samstagnachmittag. Raimund Baumschlager (Skoda Fabia S2000) und Kajetan Kajetanowicz (Ford Fiesta R5) lieferten sich ein enges Duell um die Spitze, bis schließlich der Pole in der sechsten Wertungsprüfung durch einen Unfall ausschied. Baumschlager, der amtierende österreichische Staatsmeister, übernahm in WP4 die Führung und verteidigte sie anschließend in den Prüfungen Liebenau und St. Oswald.

Titel-Bild zur News: Raimund Baumschlager

Lokalmatador Raimund Baumschlager führt im oberösterreichischen Mühlviertel Zoom

Nach sechs Prüfungen führt der Routinier, der bei der Reifenwahl goldrichtig lag, den Auftakt zur Europameisterschaft 9,8 Sekunden vor dem Tschechen Vaclav Pech (Mini S2000) an. Robert Kubica musste auf der Nachmittagsschleife kleinere Schwierigkeiten meistern, blieb aber auf der Straße und ist weiterhin in Schlagdistanz. Der Pole hat mit der RRC-Version des Fiesta als Dritter 14,3 Sekunden Rückstand auf Baumschlager. Mit Beppo Harrach, Andreas Aigner und Hermann Neubauer liegen nach WP6 drei weitere Österreicher in den Top 10.

Nach einer Service-Pause in Freistadt begann der Nachmittag gleich turbulent. Als zum zweiten Mal die 18,99 Kilometer lange Pierbach-Prüfung (WP4) absolviert wurde, katapultierte sich Baumschlager von Platz vier an die Spitze des Gesamtklassements. Der elffache österreichische Staatsmeister nutzte sein großes Wissen und setzte im Gegensatz zur Konkurrenz für den Nachmittag auf Reifen ohne Spikes. Diese Entscheidung war goldrichtig, denn der Österreicher stellte die Bestzeit auf und nahm Pech 8,6 Sekunden ab.

Kajetanowicz war weiterhin mit Spike-Reifen unterwegs und büßte 18,2 Sekunden ein. "Der Grip ist besser, aber ich habe kein Gefühl", klagt der Pole. "Ich weiß nicht wo das Eis ist. Das Auto ist für mich auch neu. Das macht es bei diesen Bedingungen nicht einfach." Nach WP4 lag er zeitgleich mit Pech auf Platz zwei. Der Rückstand des Duos betrug 2,5 Sekunden. Kubica war auf Position vier zurückgefallen. Nach rund sieben Kilometern hatte der ehemalige Formel-1-Pilot einen Reifenschaden rechts vorne. Das kostete 22,4 Sekunden.


ERC: Jännerrallye

Schwierigkeiten hatten auch Robert Consani und Kornel Lukacs, die sich beide drehten. Harrach war im Ziel ebenfalls nicht zufrieden: "Vielleicht liegt es am Fahrer", grübelt der Staatsmeister von 2011. Aigner fuhr mit Spikes und war nach WP4 als Siebter der zweitbeste Österreicher. Anschließend verließ den amtierenden Produktionswagen-Europameister das Glück. Als er nach 10,22 Kilometern das Ziel der fünften WP - Liebenau - erreichte, hing der rechte Hinterreifen in Fetzen.

Dadurch verlor Aigner in WP5 den siebten Platz an Landsmann Harrach, der mit der drittbesten Prüfungszeit glänzen konnte. An der Spitze ging das enge Duell Polen gegen Österreich weiter. Kajetanowicz war nur um eine Zehntelsekunde schneller als Baumschlager, wodurch der Lokalmatador die Führung verteidigen konnte. "Es ist schmutzig und rutschig, aber wir trafen die richtige Reifenwahl. Allerdings ist die Getriebe-Übersetzung zu langsam, aber wir befinden uns in einem guten Kampf."

Kajetanowicz greift an und fliegt ab

Kajetanowicz ließ nicht locker: "Ich pushe so hart ich kann. Wir müssen aber vorsichtig und clever sein. Man weiß nie was passieren kann", kommentiert der Pole, der Pech überholte, Platz zwei der Gesamtwertung übernahm und nach WP5 nur 2,4 Sekunden hinter Baumschlager lag. Kubica verlor 3,5 Sekunden auf Kajetanowicz und war weiterhin Vierter. Zum Abschluss der Nachmittagsschleife wurde zum zweiten Mal die 8,30 Kilometer kurze St. Oswald Prüfung absolviert.

Beppo Harrach

Beppo Harrach führt als Gesamtfünfter bei den Produktionswagen Zoom

WP6 forderte ein prominentes Opfer. Kajetanowicz flog von der Strecke und blieb liegen. Er und sein Co-Pilot Jaroslav Baran blieben bei diesem Unfall unverletzt. Allerdings musste der Ford Fiesta R5 abgeschleppt werden. Ob der Pole am Sonntag wieder in den Wettbewerb eingreifen wird können, stand am Nachmittag noch nicht fest. Damit wurde Baumschlager seinen größten Gegner los. Der Österreicher beendete die Nachmittagsschleife mit einem Vorsprung von 9,8 Sekunden auf Pech als Führender.

Kubica markierte in WP6 die Bestzeit und hat als Gesamtdritter 14,3 Sekunden Rückstand auf Baumschlager. Harrach ist Fünfter und führt damit die Produktionswagen-Wertung an. Mit Aigner auf Position acht und Neubauer auf Rang zehn liegen zwei weitere Österreicher in den Top 10. Nach WP6 ging es abermals zurück in den Service-Park nach Freistadt. Schließlich stehen am Abend noch die Prüfungen Pregarten und Schönau - St. Leonhard auf dem Programm, die bei Dunkelheit zweimal absolviert werden.

Gesamtwertung nach 6 von 18 Prüfungen (Top 10):
01. Raimund Baumschlager (Skoda Fabia S2000) - 48:39,3 Minuten
02. Vaclav Pech (Mini Cooper S2000) +9,8 Sekunden
03. Robert Kubica (Ford Fiesta RRC) +14,3
04. Jaromir Tarabus (Skoda Fabia S2000) +55,8
05. Beppo Harrach (Mitsubishi Lancer Evo IX-R4) +1:16,5 Minuten
06. Vasily Gryazin (Ford Fiesta S2000) +1:23,8
07. Andreas Aigner (Peugeot 207 S2000) +1:45,6
08. Jan Cerny (Subaru Impreza STI) +1:54,7
09. Hermann Neubauer (Subaru Impreza STI R4) +2:13,6
10. Roman Odlozilik (Ford Fiesta R5) +2:20,5

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