• 09.07.2008 15:38

  • von Britta Weddige

Zandvoort: Ringdominanz oder Sternfahrt?

Tom Kristensen träumt von einem weiteren reinen Audi-Podium in Zandvoort, doch Mercedes-Sportchef Norbert Haug hofft auf eine weitere Überraschung

(Motorsport-Total.com) - Vor dem nächsten Rennen im niederländischen Zandvoort scheinen die Rollen klar verteilt: Audi ist der Favorit, Mercedes eher der Außenseiter. Das liegt zum einen daran, dass Audi in den vergangenen beiden Jahren auf dem Dünenkurs dominiert hat und 2007 dort sogar so überlegen war, dass man nicht nur einen Vierfachsieg einfahren konnte, sondern sich die Audi-Piloten sogar noch erlauben konnten, kurz vor dem Ziel untereinander Positionen zu tauschen. Zum anderen sind die aktuellen Mercedes-C-Klassen in Zandvoort zehn Kilogramm schwerer als die neuen Audis.

Titel-Bild zur News: Zandvoort 2007

Wer wird in Zandvoort die Nase vorn haben - Audi oder doch Mercedes?

Geht es nach Tom Kristensen, wird Audi auch in diesem Jahr an der Nordseeküste triumphieren: "Audi ist traditionell auf kurvenreichen Strecken sehr stark, deshalb freue ich mich schon", sagte der Däne. "Unser 2008er-Auto sollte dort wirklich sehr schnell sein. Und wir haben dort ein leichtes Auto. Deshalb gehe ich davon aus, dass wir dort große Chancen haben, das gesamte Podium zu besetzen. Das erwarte ich auf jeden Fall."#w1#

Audi-Ziel: Mitnehmen, was geht

Nicht ganz so offensichtlich euphorisch, sondern zurückhaltend zuversichtlich blickt Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich dem Wochenende entgegen: "Zandvoort ist uns in den vergangenen Jahren eigentlich immer ganz gut gelegen. Wir haben natürlich in diesem Jahr neue und andere Autos. Wir werden sehen, wie es in Zandvoort aussieht. Aber ich denke, dass wir auch dort wieder eine gute Performance zeigen wollen."

"Es gibt nichts zu verschenken." Wolfgang Ullrich

Audi-Ziel sei es, "ein gutes Ergebnis zu bringen, dass wir so viele Punkte wie möglich mitnehmen können", fuhr Ullrich fort: "Denn mit der starken Konkurrenz, die wir haben, muss man alles, was man mitnehmen kann, auch mitnehmen. Es gibt nichts zu verschenken. Ich bin aber recht zuversichtlich, dass Zandvoort eine Strecke sein könnte, wo es für uns recht gut läuft."

Haug hat Vertrauen in den Rennspeed

"Unsere Bilanz der letzten Jahre zeigt nicht gerade, dass wir die 'Zandvoort-Kings' wären." Norbert Haug

Doch die Konkurrenz aus Stuttgart will sich nicht schon vor dem Wochenende geschlagen geben, auch wenn die Mercedes-Piloten und Motorsportchef Norbert Haug wissen, dass es in Zandvoort nicht einfach wird. "Wir müssen etwas Gewicht reinpacken, aber das soll nicht total entscheidend sein - wir waren auch im vergangenen Jahr schon mit mehr Gewicht gut", so Haug. "Unser Rennspeed war gut und ich habe da Vertrauen."

"Wir sind nicht der Favorit. Unsere Bilanz der letzten Jahre zeigt auch nicht gerade, dass wir die 'Zandvoort-Kings' wären", räumte Haug ein, schob aber die Kampfansage gleich hinterher: "Aber wir haben schon mehrmals Überraschungen geliefert. Wir haben auch in dieser Saison nach dem Auftakt richtig Gas gegeben und die ersten fünf Fahrer liegen jetzt innerhalb von zehn Punkten - davon sind drei Mercedes-Fahrer. Wir waren in der Teamwertung schon meilenweit weg und jetzt liegen vier Teams innerhalb von sechs oder sieben Punkten. Auch das zeigt die Balance."