• 25.08.2008 00:46

  • von Britta Weddige

Stoddart: "Lewis ist auf dem Boden geblieben"

Die Briten vor dem Heimrennen: Susie Stoddart über die Spannung in der DTM, Paddock Hill Bend, die neue Heimat Schweiz und Stargast Lewis Hamilton

(Motorsport-Total.com) - Susie Stoddart absolviert in dieser Saison ihr drittes Jahr als Mercedes-Pilotin in der DTM. Sie gehört der Nation an, die mit sechs Piloten fast ein Drittel des aktuellen Fahrerfeldes stellt - Großbritannien. Die Schottin erklärt, was sie - und ihre Landsleute - an der Serie reizt: "Die DTM ist nach der Formel 1 eine der besten Meisterschaften der Welt. Jeder junge Fahrer würde gern in der DTM fahren. Man hat die Unterstützung großer Hersteller, es ist eine sehr harte Meisterschaft, sie hat ein hohes Niveau und es gibt einige klangvolle Namen in der Serie. Wenn man also die Chance hat, in der DTM zu fahren, nutzt man sie, ohne zu zögern."

Titel-Bild zur News: Susie Stoddart

Susie Stoddart lebt nicht mehr auf der Insel, freut sich aber auf Brands Hatch

Begeistert ist Stoddart auch, wenn sie beschreibt, was den Fan in der DTM erwartet: "Man kann ins Fahrerlager, man kann die Fahrer sehen, alles ist offen, man kann den Autos in der Boxengasse zuschauen, man kann in die Boxen schauen. Und es ist eine tolle Show. Die Rennen sind immer eng, es herrscht ein enger Fight zwischen den Herstellern. Die gesamte Atmosphäre an einem Rennwochenende ist etwas Besonderes."#w1#

Acht Sekunden schneller als die BTCC

Großbritannien hat mit der BTCC eine eigene Tourenwagenserie - doch die könne man mit der DTM gar nicht vergleichen, meint die Schottin: "Meiner Meinung nach ist da ein großer Unterschied. Ich habe einige BTCC-Rennen gesehen, weil ich in einer Rahmenserie gefahren bin. Die DTM hat viel mehr Power, es ist, als ob man ein Formel-3-Auto fährt. Es hat mehr Downforce - die ganze Technologie im Auto ist etwas ganz anderes. Die BTCC-Autos basieren auf Straßenfahrzeugen und wurden zum Tourenwagen aufgetunt, das ist ein großer Unterschied. Nehmen wir Brands Hatch als Beispiel - das ist ein sehr kurzer Kurs, aber wir sind pro Runde trotzdem noch acht Sekunden schneller als die BTCC-Autos."

Auf dem Kurs in Brands Hatch, wo die DTM am kommenden Wochenende gastiert, sei vor allem die erste Kurve eine "echte Herausforderung", weiß Stoddart: "Jeder spricht über Paddock Bend, weil es eine blinde Kurve ist, sie ist sehr schnell und geht bergab und bergauf." Generell habe es der Kurs in der Grafschaft Kent in sich: "Es gibt zwar nur vier Kurven und deshalb sollte es eigentlich eine einfache Strecke sein, aber ebenso wie der Norisring ist sie technisch sehr anspruchsvoll und man kann dort sehr einfach Zeit verlieren. Im vergangenen lagen alle 20 Autos innerhalb von einer Sekunde - das ist unwahrscheinlich eng. Das sorgt für spannende Rennen in Brands Hatch."

Als prominenter Gast wird McLaren-Mercedes-Pilot Lewis Hamilton in Brands Hatch dabei sein. Stoddart ist schon gegen den Shootingstar gefahren, "als ich etwa zehn Jahre alt war". Zuletzt hat sie ihn in Hockenheim beim Formel-1-Rennen getroffen: "Er ist in Großbritannien ein absoluter Superstar. Und er hat sich überhaupt nicht verändert. Er ist immer noch auf dem Boden geblieben, er ist sehr freundlich. Es ist toll, dass seine Erfolge ihn menschlich nicht verändert haben. Er ist immer noch der Alte."

Neue Heimat Schweiz

Übrigens sieht Stoddart das Rennen in Brands Hatch eigentlich gar nicht als "Heimrennen": "Denn meine Heimat in Schottland ist über sieben Stunden entfernt. Es ist natürlich schön, dass es in meinem Heimatland Großbritannien ist, aber ich würde es jetzt nicht als mein Heimrennen bezeichnen."

Ohnehin hat sie eine neue Heimat gefunden: Seit dem Frühjahr wohnt sie am Schweizer Ufer des Bodensees: "Ich lebe dort wirklich sehr gern. Es ist toll, dass ich in mein Auto steigen und zu den meisten Rennstrecken fahren kann. Wenn ich PR-Termine in Stuttgart habe, setze ich mich einfach in mein Auto und fahre hin. Früher war ich dauernd in Flugzeugen und an Flughäfen, weil ich überall hinfliegen musste. Das nervt irgendwann und man verliert auch viel Zeit dadurch."