• 14.04.2008 11:02

  • von Britta Weddige

Schumacher: Das neue Leben als Medienstar

Ralf Schumacher im Mittelpunkt: Der Promi-Neuzugang war von Fans und Medien umringt und erlebte einen nie gekannten Rummel um seine Person

(Motorsport-Total.com) - In den Jahren seiner Formel-1-Karriere stand Ralf Schumacher immer ein bisschen im Schatten seines Bruders Michael. Doch bei seinem DTM-Debüt war er der unbestrittene Star, der alles überstrahlte. Schon in den Wochen vor dem ersten Rennen war er ausgebucht und erledigte einen PR-Termin nach dem anderen. "Das, was ich die letzten drei Monate gemacht habe, habe ich sicherlich in den letzten drei Jahren zusammen nicht gemacht", so Schumacher.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Interviews und Fototermine geben sich momentan die Klinke in die Hand

Am Rennwochenende selbst lockte der 32-Jährige sogar Journalisten an die Rennstrecke, die bisher mit der DTM wenig bis nichts zu tun hatten, vom Tageszeitungs-Redakteur bis hin zur Society-Reporterin. Ein großer Radiosender veranstaltete sogar eine Höreraktion mit Schumacher. Der ist sich durchaus bewusst, dass er in der DTM auch ein Marketingobjekt ist, räumte aber ein: "Ich habe die Reaktion so nicht erwartet." Vor allem bei seinem ersten Test sei er über das riesige Medieninteresse überrascht gewesen. "Als ich dann die Entscheidung getroffen habe, war mir dann schon klar, dass es so ist und dann kalkuliert man das mit ein", erklärte er weiter. "Ich muss aber auch sagen, dass es mir sehr leicht gemacht wird. Es wird komplett anders organisiert und besser vorbereitet, als ich das je zuvor gewohnt war. In der Truppe um Norbert Haug herum klappt das schon hervorragend."#w1#

Medienrunde hier, Radiointerview dort und dann noch eben eine Fernsehschalte - Schumacher hat am vergangenen Wochenende geduldig Rede und Antwort gestanden, auch wenn ihm hundertmal die gleichen Fragen gestellt wurden. "Es ist nun mal so, dass es zu einem bestimmten Thema nur bestimmte Fragen gibt. Und das sind immer wieder die gleichen", sagte er. "Von daher könnte man oftmals Interviews zusammenlegen, aber es ist eben so. Der Themenbereich ist nun mal sehr eingeschränkt. Über's Kochen können wir ja schlecht reden."

Die neue Lockerheit

Wer Schumacher schon aus seinen Formel-1-Zeiten kennt, stellt fest: So locker und gut gelaunt wie an diesem Wochenende hat sich der 32-Jährige schon lange nicht mehr präsentiert. "Man muss ja auch sehen, dass meine letzten eineinhalb Jahre als Rennfahrer ja nun sehr durchschnittlich bis grottenschlecht waren", begründete er den Wandel. "Als Rennfahrer hat man einen anderen Anspruch, vor allem wenn man so lange in dieser Klasse dabei war. Man wird natürlich nicht so entspannt sein."

"Zum anderen kommt aber auch dazu, dass man den entspannten und freundlichen Ralf vielleicht gar nicht mehr sehen wollte", gab er weiter zu bedenken. "Es ging ja nur noch um das Sportliche und darüber, wie schlecht das alles läuft. Und da hätte ich persönlich es besser machen können, aber man hätte es sicher auch vom Team her pressemäßig besser machen können. Denn am Ende war es bei Toyota immer so, dass die Fahrer das erklären mussten, und von Toyota kam da relativ wenig. Von daher war die Kombination einfach ungünstig."

Ralf Schumacher

Vorerst fuhr Ralf Schumacher noch in den hinteren Regionen des Feldes Zoom

Das sei in der DTM ganz anders: "Es macht mir Spaß. Ich habe mich höchst freiwillig dazu entschieden. Man geht einfach mal wieder in eine Saison, in der die Erwartungshaltung von mir relativ gering ist. Ich denke, dass wir alles erdenklich Mögliche getan haben, dass wir es verständlich nach außen getragen haben, und so fühle ich mich auch im Moment verstanden und damit ist die Situation eine andere. Wenn man das genau weiß, locker auf eine Saison zugeht und die Dinge macht, die einem Freude machen. Und für mich ist es ja auch schön, dass man das eine oder andere wieder ein bisschen geraderücken kann, was so in den letzten Jahren schief gelaufen ist."

Die Fans sind "extrem angenehm"

Umringt war Schumacher nicht nur von den Medien, sondern auch von den Fans. "Die Fans sind allgemein begeistert den Fahrern gegenüber", hat er festgestellt. "Man weiß ja nie im Vorfeld, wie man aufgenommen wird. Aber es war positiv. Jetzt müssen wir mal abwarten, hoffentlich bleibt es so." Die Abgeschirmtheit des Formel-1-Fahrerlagers ist in der DTM nicht gegeben. Autogrammjäger direkt vor dem Teamtruck - für Schumacher eine neue Erfahrung, aber eine positive: "Die Leute - da sie wahrscheinlich wissen, dass sie den Fahrer irgendwann für ihr Autogramm bekommen - sind extrem angenehm und verständnisvoll. Sie sind ganz locker und pendeln immer zwischen den Bussen hin und her, um ihre Autogramme zu kriegen, und das ist eher sehr schön."

So viel Aufmerksamkeit wie Schumacher hat ein "Hinterbänkler" in der DTM selten erlebt. Er selbst geht aber davon aus, "dass es nachlassen wird". Momentan freue er sich, dass er der DTM zu noch mehr Aufmerksamkeit in den Medien verhelfen könne. "Alles andere wird man jetzt mal sehen. Ich denke, dass es ruhiger wird."

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