• 17.05.2014 21:02

  • von Stefan Ziegler

"Schon Sahne": Die Kollegen ziehen den Hut vor Molina

Ein Vorsprung von 0,5 Sekunden und viele Fragezeichen bei der Konkurrenz: Miguel "Magic" Molina hat seine Fahrerkollegen in Oschersleben sehr verblüfft

(Motorsport-Total.com) - 0,509 Sekunden. Das ist der Abstand zwischen dem ersten und dem zweiten Fahrer im Qualifying zum zweiten DTM-Saisonlauf in Hockenheim. Und das ist ungewöhnlich für eine Meisterschaft, in der nicht selten Hundertstelsekunden über die Startplatz-Vergabe entscheiden. Doch Miguel "Magic" Molina hat die Konkurrenz regelrecht geschockt und für verblüffte Mienen in der Boxengasse gesorgt.

Titel-Bild zur News: Miguel Molina

Wie hat er das bloß gemacht? Miguel "Magic" Molina überraschte sehr Zoom

"Der Zeitabstand ist schon extrem", sagt beispielsweise DTM-Titelverteidiger Mike Rockenfeller über die Leistung seines Audi-Markenkollegen. "Ich war nie in der Nähe, dass ich ebenfalls eine solche Zeit hingekriegt hätte. Seine Runde war schon Sahne. Er scheint einfach mehr Grip zu haben. Da müssen wir schauen. Aber so einfach ist es nicht. Wenn ich wüsste, woran es liegt, würde ich es sagen."

Also: Woran lag es denn? "Ich war halt zum richtigen Zeitpunkt schnell", sagt Molina auf Nachfrage. "Ich hatte aber schon von der ersten Trainingsrunde an großes Selbstvertrauen. Der riesige Abstand kam dann dennoch überraschend. Es ist fast ein bisschen zu viel. Es war aber auch eine fast perfekte Runde", so der Spanier. In der Tat: Schneller war ein DTM-Pilot auf dieser Kursvariante bisher noch nie.


Fotos: DTM in Oschersleben


"Das Auto war eben perfekt auf mich zugeschnitten", meint Molina. Sein erster Verfolger Marco Wittmann (RMG-BMW) fällt dazu nur eines ein, wie er scherzhaft sagt: "Vielleicht frage ich ihn mal nach der Ideallinie." BMW-Sportchef Jens Marquardt findet indes Worte der Wertschätzung: "Man muss absolut den Hut ziehen vor Miguel. Er hat es super getroffen. Audi hat alles richtig hingekriegt."

Das ist gut, aber auch schlecht, meint Audis DTM-Leiter Dieter Gass: "Auch wenn wir vier Autos in den ersten drei Reihen haben, muss man sich kritisch betrachten. Da ist mir eine halbe Sekunde zwischen unserem ersten und unserem zweiten Auto zu viel. Man muss man die Möglichkeiten nutzen, wenn man sie hat. Das haben wir als Team offenbar nicht ganz geschafft, wie uns Miguel gezeigt hat."