• 06.04.2012 10:18

  • von Roman Wittemeier

Scheider: "Für uns Fahrer macht es viel Spaß"

Endlich wieder ein intensiver Winter mit viel Entwicklungsarbeit: Audi-Pilot Timo Scheider hat seine helle Freude an der Schwelle zur "neuen Ära"

(Motorsport-Total.com) - Timo Scheider kennt die DTM seit seinem Einstieg im Jahr 2000 aus allen möglichen Blickwinkeln. Der 33-Jährige erlebte sportlich schwierige Zeiten, erlitt zwischenzeitlich herbe Rückschläge und feierte 2008 und 2009 zwei langersehnte Titel in der Serie. Für die kommende Saison war nicht nur der Kämpfer Scheider gefragt, sondern auch dessen Fähigkeit bei der Entwicklung von Rennfahrzeugen. Der erfahrene Audi-Pilot war von Beginn an in das Aufbauprogramm mit dem neuen A5 eingebunden.

Titel-Bild zur News:

Timo Scheider erkennt deutliche Fortschritte an seinem neuen Audi

"Ich freue mich auf die neue Saison und die neue Ära. Ich hoffe, dass ich noch lange, lange dabei sein darf. Ich habe die 'neue' DTM ab dem Jahr 2000 mitgemacht, jetzt gibt es mit dem dritten Hersteller noch einmal ein neues Revival", sagt Scheider. "Markus Michelberger, der bisher am Wagen von Miguel Molina war, ist jetzt als Renningenieur bei mir. Drei Viertel meiner Mannschaft ist neu. Wir haben da eine gute Truppe zusammengestellt. Abt hat mir da viele Optionen offen gelassen. Jetzt hoffe, ich dass alles so harmoniert wie ich mir das vorstelle."

"Der A5 reagiert gut auf Änderungen, aber das bedeutet nicht automatisch, dass es das beste Auto ist", erklärt Scheider. "Die Vorgabe ist, dass wir so schnell wie möglich entwickeln. Als Fahrer macht es viel Spaß, wenn du an der Entwicklung teilhaben kannst. Es ist immer schön, wenn neue Teile ans Auto kommen. Dabei ist es nicht so wichtig, ob die Effekte immer positiv oder auch mal negativ sind. Für uns Rennfahrer ist es richtig schön."

"In den vergangenen Jahren war alles eingefroren. Da gab es ein gewisses Fenster, in dem das Auto funktionierte. Es gab für alle Strecken ein Basissetup. Damit ist man dann herausgefahren - und gut ist's", schildert der zweimalige Champion. "Das ist jetzt alles anders. Jetzt ist jeder Kilometer mit dem neuen Auto enorm wichtig, um Erfahrungen zu sammeln."

"Im Moment gibt es noch kleinere Baustellen, wo man den perfekten Arbeitsbereich des Autos finden muss. Da sind wir noch nicht komplett fertig", sagt der Audi-Pilot. "Wir sind zwar viel gefahren, aber wenn man mit solch einer technischen Entwicklung neu anfängt, dann muss man erst einmal jeden Zentimeter am Auto kennenlernen. Das geht bei Mechanikern los und weiter über Fahrer und Ingenieure. Da müssen viele Kleinigkeiten gelernt werden, damit das Zusammenspiel passt."


Fotos: Audi-Lackierungen 2012


"Toll ist es immer, wenn du spüren kannst, dass sich das Auto verändert und verbessert hat. Wir hatten zu Beginn eine Zeit, da haben wir gemacht und getan, aber die Veränderungen waren nur minimal, obwohl wir etwas Größeres erwartet hatten", so Scheider. "Irgendwann findest du dann das Fenster, wo das Auto genauso funktioniert wie erwartet. Dann macht es richtig Spaß - wenn du diese Fortschritte erreichst und du es schaffst, das Auto in dem Bereich zu fahren, wo es funktioniert."

"Du weißt zuerst nicht, ob du die Schraube nach links oder rechts drehen solltest. Das ist anfangs alles etwas schwieriger. Ich habe jetzt aber festgestellt, dass unser Auto ein realtiv großes Arbeitsfenster hat - zumindest was mein Gefühl mir sagt", schildert der Abt-Pilot. "Ob man damit aber dann im Qualifying wirklich die letzten Hundertstel und Tausendstel herausholen kann, oder man das Fenster nochmal weiter eingrenzen muss, das wird sich erst zeigen."