Priaulx: Mit rechts bremst's sich leichter

BMW-Pilot Andy Priaulx ist beim Qualifying in Hockenheim zurück in der Spur, dank dem Wechsel des Bremsfußes - Weitere Zukunft noch nicht geklärt

(Motorsport-Total.com) - Das Beste kommt eben doch immer zum Schluss - auch für Andy Priaulx. Der BMW-Pilot war eine der Überraschungen der heutigen Qualifying-Session in Hockenheim und schob sich auf den dritten Platz. Nach dem enttäuschenden Saisonverlauf dürfte das Ergebnis Balsam für die Seele des ehemaligen Tourenwagen-Weltmeisters sein. "Das ist absolut brillant", jubelt er. "Wir hatten ein paar Probleme, aber es war großartig, wieder stark zu sein."

Titel-Bild zur News: Andy Priaulx

Andy Priaulx kann kaum glauben, dass er auf dem dritten Startplatz steht Zoom

Sein Geheimnis für die plötzliche Leistungsexplosion ist auch schnell geklärt: "Ich habe meinen Fahrstil stark umgestellt an diesem Wochenende. Ich habe auf einen anderen Bremsfuß gewechselt - kann jetzt wieder rechts bremsen wie früher", so die einfache Erklärung des Briten. "Das hat meine Pace sofort zurückgebracht. Ich bin sehr glücklich, das geschafft zu haben, weil es großartig ist, die Saison so zu beenden. Natürlich wollen wir für BMW um die Herstellerwertung kämpfen. Ich hoffe, dass wir das mit vier Autos in den Top 4 schaffen können."

Geneigten Beobachtern muss sich die Frage stellen: Warum hat sich Priaulx nicht schon früher vom Linksbremsen abgekehrt? "Es ist immer einfach, das zu sagen", holt er aus, "aber man möchte während der Saison möglichst gar nichts ändern. Es braucht wirklich einen kompletten Testtag, um zu wechseln. Ich hatte aber nichts zu verlieren und habe es getan", sagt er. "Manchmal muss man eben solche Risiken eingehen. Das hat sich heute ausbezahlt."

Vielleicht gibt der Erfolg dem 39-Jährigen noch einmal einen Schub für seine Zukunft. Gerüchten zufolge zieht der Brite nämlich sogar eine Abkehr von der DTM in Erwägung - doch es ist gut möglich, dass er nun eine weitere Saison anhängen möchte. "Ich werde mich nach dem Jahr mit Jens (Marquardt, Motorsportchef BMW; Anm. d. Red.) zusammensetzen. Wir wollen, dass BMW in der DTM stark ist - und ich möchte ein Teil sein, der sie stark macht. Wenn es für mich nicht das Richtige ist, dann entscheiden wir, was wir machen."

Eine komplette Abkehr vom Rennsport schließt Priaulx zumindest erst einmal aus. "Ich werde noch für eine lange Zeit Rennen fahren. Ihr werdet mich so schnell nicht los", verspricht er. "Ich denke, meine Rundenzeiten sind immer noch ziemlich schnell. Ich habe am letzten Wochenende in Bathurst bewiesen, dass in diesem alten Hund immer noch eine Menge Speed steckt." Der soll sich auch morgen entfalten können, wenn er die Saison auf einem Höhepunkt beenden will. "Ich ziele auf das Podest, aber wir werden sehen, was wir erreichen können."