• 05.06.2011 19:51

  • von Britta Weddige

Haug: "Bruno ist der moralische Sieger"

Norbert Haug wurde für sein Vertrauen in Ralf Schumacher einmal mehr belohnt und freut sich über die "brillante Aufholjagd" von Tabellenführer Bruno Spengler

(Motorsport-Total.com) - Auch wenn es dieses Mal mit einem Sieg in der Steiermark nicht geklappt hat, kann Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug ein zufriedenes Fazit ziehen. Ralf Schumacher holte als Zweiter sein bisher bestes DTM-Ergebnis, Bruno Spengler fuhr vom eigentlich aussichtslosen zwölften Startplatz mit zwei späten Boxenstopps bis vor auf Rang vier und behauptete damit die Führung in der Meisterschaft.

Titel-Bild zur News: Norbert Haug (Mercedes-Motorsportchef)

Norbert Haug zieht auch ohen Sieg eine zufriedene Bilanz

Für Schumacher war es der zweite Podiumsplatz in dieser Saison, nachdem er in Hockenheim Dritter wurde. Haug hatte immer Vertrauen in den früheren Formel-1-Piloten, und wurde darin heute einmal mehr bestätigt. "Ich habe das mit Ralf versprochen, und nicht jeder hat es geglaubt. Aber ich denke, dass heute jeder glaubt, dass er ein Top-Typ ist. Er ist jetzt Dritter in der Meisterschaft, da ist alles noch weit offen", sagt Haug.

Der Mercedes-Motorsportchef gratuliert auch Sieger Martin Tomczyk und Audi: "Martin Tomczyk hat das ganze Wochenende über einen sehr guten Job gemacht, bei allen Bedingungen, im Nassen und im Trockenen. Er ist auch ein sehr kontrolliertes Rennen gefahren. Ralf war zum Ende hin wahrscheinlich schneller, aber wenn man nicht überholen kann, war es das. Gratulation an Audi, an Phoenix, an Martin Tomczyk. Das war wirklich beeindruckend."

Der Fahrer des Rennens ist für den Schwaben aber Spengler. "Bruno hatte eine brillante Aufholjagd", so Haug. "Ich möchte Martin und Audi nichts nehmen, aber er ist für mich ein moralischer Sieger - da wo er herkam, wie schnell er war. Er ist geflogen, er hat seine Reifen am besten genutzt, er hat eine herausragende schnellste Rennrunde gefahren."

Überhaupt sei Mercedes im Rennen selbst stark gewesen, bilanziert Haug: "Unser Paket war gut, was die Tatsache zeigt, dass die fünf schnellsten Rennrunden von Mercedes-Fahrern geholt wurden. In dieser Rangliste ist David Coulthard Zweiter. Auch er hatte einen guten Speed. Er hat dafür keinen Punkt bekommen, aber er war wirklich, wirklich gut."

Dass es nicht für den Sieg gereicht hat, lag Haugs Meinung nach vor allem an der Qualifikation: "Da hat Audi einfach um einen Tick den besseren Job gemacht und sich besser positioniert für heute. Ich glaube, heute haben wir vom Speed her den um einen Tick besseren Job gemacht. Und wenn man sieht, wie dicht die Punkteränge beieinander lagen im Ziel, dann weiß man, wie eng es zugeht. Oder wie stark David gefahren ist, um als Neunter keinen Punkt zu bekommen. Das ist wirklich auch bemerkenswert."

"Gary Paffett war auch von den Zeiten her einer der Schnellsten, und da wird man dann Achter, wenn man nicht von Anfang an bei der Musik ist", gibt der Mercedes-Motorsportchef zu bedenken. "Und klar ist auch: Wenn man den gleichen Speed fährt wie der Erste, nur hundert Meter weiter hinten, dann passen da sehr oft fünf, sechs oder sieben Autos dazwischen. Deshalb beginnt das Rennen am Samstag. Da hat sich Audi und besonders Martin Tomczyk besser positioniert, und deshalb geht der Sieg in Ordnung."