• 25.10.2008 11:28

  • von Szlapka/Weddige

Emotion gegen Coolness: Die Gefühlslagen der Titelrivalen

Die Titelentscheidung rückt näher: Während sich bei der Familie Scheider eine gewisse Aufregung breit macht, bleibt Paul Di Resta gelassen

(Motorsport-Total.com) - Jasmin Rubatto ist derzeit die wohl nervöseste Frau im DTM-Fahrerlager. Seit Wochen geht die Lebensgefährtin von Timo Scheider durch ein Wechselbad der Gefühle. Der mögliche Titelgewinn bestimmt derzeit das Familienleben der Scheiders. "Alles dreht sich um die DTM. Gehst du abends ins Bett, denkst du an die DTM und wenn du morgens aufwachst, ist der erste Gedanke wieder die DTM", beschrieb sie ihre Gefühlslage.

Titel-Bild zur News: Paul Di Resta und Timo Scheider

Paul Di Resta oder Timo Scheider: Nur einer kann Meister werden

Seit zehn Jahren ist Jasmin Rubatto die Frau an Scheiders Seite. Gemeinsam haben sie die schwierigen Opel-Jahre durchgestanden, eine Zeit, die beide noch mehr zusammengeschweißt hat. Und nun könnten sie zusammen Scheiders bisher größten Triumph feiern - wenn alles gut geht und der Audi-Pilot am morgigen Sonntag seine Tabellenführung, die er seit dem zweiten Saisonrennen in Oschersleben inne hat, bis ins Ziel verteidigen kann.#w1#

Vor allem das Rennen in Le Mans muss für Jasmin Rubatto eine emotionale Achterbahnfahrt gewesen sein. In der Audi-Box konnte sie nichts anderes tun, als mitzufiebern und mitzuzittern. Sie erlebte mit, wie ihr Lebensgefährte eigentlich schon vorzeitig Meister war - und musste tatenlos zusehen, als er in der Regenlotterie die Niete zog und sein Vorsprung auf Rivale Paul Di Resta auf zwei Punkte zusammenschrumpfte. Und jetzt in Hockenheim ist sie richtig aufgedreht.

"Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, da ist nichts." Timo Scheider

Im Vergleich dazu scheint ihr Lebensgefährte noch einigermaßen ruhig zu sein. Doch auch bei ihm macht sich eine gewisse Aufregung breit. Seit dem Jahr 2000 ist Scheider in der DTM, er erlebte harte Jahre und galt lange als Podestverweigerer, bis er vor einem Jahr in Hockenheim seinen ersten Podiumsplatz in der DTM überhaupt holen konnte. Nun kann er im Alter von 29 Jahren seinen großen Traum erfüllen. Meister in der DTM zu werden - das ist für ihn nun möglich, doch er weiß, dass der Traum morgen auch zerplatzen kann.


Fotos: DTM-Finale in Hockenheim


"Natürlich sind der Druck und die Erwartungshaltung da", beschrieb er gegenüber 'Motorsport-Total.com' seine Gefühle. "Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, da ist nichts. Auf jeden Fall sind die eigenen Erwartungen da. Der Druck von außen ist natürlich auch da. Aber bis jetzt geht es mir sehr, sehr gut. Jetzt wird es ernst und es kommt zum ersten Mal zum Kräftemessen. Im Qualifying kommt es darauf an, wer die besseren Nerven hat."

Di Resta, der coole Schotte

Sein Titelrivale Di Resta scheint Nerven wie Stahlseile zu haben. Der junge Mercedes-Pilot, der in seinem zweiten DTM-Jahr schon Meister werden kann, wirkt nach außen völlig locker. Er hat gar nichts zu verlieren. Er hat noch viele Jahre Zeit, um große Triumphe zu holen. Und: Er ist ohnehin auf dem Sprung nach oben. Während die DTM Scheiders Leben ist, ist sie für Di Resta nur Durchgangsstation auf dem Weg in die Formel 1.

"Es wäre nicht das Ende der Welt, wenn ich den Titel nicht gewinne." Paul Di Resta

Zwei Punkte Rückstand sind nicht viel - die kann Di Resta schnell aufholen. "Ich bin recht zuversichtlich. Ich werde aber nicht sagen: 'Ich werde Meister' - ich könnte Meister werden. Ich werde einfach mein Bestes geben ", erklärte er, betonte aber: "Es wäre nicht das Ende der Welt, wenn ich den Titel nicht gewinne. Ich konzentriere mich voll auf dieses Rennen, so wie ich es in den bisherigen zehn auch getan habe. Ich werde wie immer meinen Job tun und hoffe, dass er mich auf die oberste Stufe des Podiums führt und dass es reicht, um den Titel zu holen."

Er schlafe durchaus ruhig, erklärte der coole Schotte - von Nervosität keine Spur. Und viel über den Showdown reden will er ohnehin nicht: "Ich werde nicht derjenige sein, der auf und ab springt und sagt 'Ich werde gewinnen, ich werde gewinnen!' Ich fahre lieber, als dass ich rede. Wenn ich nicht gut genug fahre, werde ich nicht Meister. Wenn ich gut genug fahre, werde ich Meister. Ich muss natürlich versuchen, mein Bestes zu geben. Aber ich bin auch nur ein Mensch", philosophierte er. "Auch ich kann Fehler machen. Timo kann Fehler machen. Natürlich ist ein gewisser Druck da. Aber man darf sich nicht zu sehr unter Druck setzen."

Und da es für ihn nicht das Ende der Welt wäre, wenn der Titelgewinn nicht klappt, setzt er sich auch nicht unter Druck. Di Resta fügt aber an: "Es wäre toll für das Team, das soviel Arbeit da rein gesteckt hat. Nicht nur in der Fabrik bei Mercedes. Es ist ein Teamerfolg. Es liegt nicht nur an mir, am Auto, am Speed. Es ist ein Gesamtpaket. Jeder, der hier ein Mercedes-Logo auf seinem Pulli hat, ist daran beteiligt. Es wäre für sie einfach toll, wenn sie es nach so einem harten Jahr feiern könnten. Aber wir sind nicht nur so gut wie unser letztes Ergebnis. Man kann nicht alles nur auf ein Rennen aufbauen."

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