• 14.07.2012 20:30

  • von Dominik Sharaf

Die Mercedes-Stimmen zum DTM-Showevent

Full House im Münchener Olympiastadion: Mit dem engen Parcours kamen das C-Klasse-Coupe und seine vier HWA-Piloten bestens klar

(Motorsport-Total.com) - Mercedes hat mit Platz eins durch Ralf Schumacher und Jamie Green und Rang drei durch Christian Vietoris und Gary Paffett das maximal Mögliche beim Staffelwettbewerb im Rahmen des DTM-Showevents im Münchener Olympiastadion erreicht - nur wegen des direkten Duells im Halbfinale war für die Marke mit dem Stern kein Doppelsieg drin. Schumacher jubelt: "Das war ein perfekter Tag für uns. Die Starts sind mir heute besonders gut gelungen und die Rennen im Stadion haben richtig Spaß gemacht."

Titel-Bild zur News: Christian Vietoris, Gary Paffett, Jamie Green, Ralf Schumacher, Adrien Tambay, Timo Scheider

Vier aus sechs: Mercedes dominierte das Podium in München

Mit den Umbauten am Stadionparcours zeigt sich der Ex-Formel-1-Pilot zufrieden: "Bei der neuen Streckenführung haben die Veranstalter sehr gute Arbeit geleistet. Sie ist eindeutig ein Fortschritt im Vergleich zum Vorjahr - das Griplevel ist sehr gut und auch die Idee eines Staffelwettbewerbs finde ich klasse." Auch Green ist begeistert: "Der Wettkampf heute hat viel Spaß gemacht. Nach meinem ersten Saisonsieg beim letzten Wertungslauf auf dem Norisring ist der Gewinn des Staffelwettbewerbs die perfekte Fortsetzung."

Vietoris und Paffett wollten siegen

Der Brite ist auch von seinem Partner angetan: "Ralf und ich waren ein starkes Mercedes-Team - so kann es morgen im Einzelwettbewerb gerne weitergehen." Das dürfte sich auch Vietoris denken: "Es war ein tolles Gefühl, vor dieser Kulisse unter dem Zeltdach des Münchner Olympiastadions zu fahren und das kleine Finale zu gewinnen", freut sich der Gönnerdorfer. "Natürlich hätte ich gerne im Finale gestanden und dieses gewonnen, aber es hat leider nicht sollen sein."

"Ich fühle mich wohl auf dieser Strecke, auf der es besonders wichtig ist, das Risiko richtig einzuschätzen. Morgen greife ich im Einzelwettbewerb wieder voll an", verspricht Vietoris. Sein Partner Paffett bläst in das gleiche Horn: "Der dritte Platz ist ein gutes Ergebnis, auch wenn natürlich Platz eins mein Ziel gewesen ist. Wir waren heute sehr konkurrenzfähig, obwohl auf dieser Strecke das Fahren völlig anders ist als auf einer normalen Rennstrecke. Hier ist eine ganz andere Technik gefragt."


Fotos: HWA-Mercedes, DTM-Showevent in München


Debütanten in Schwierigkeiten

Alle anderen Mercedes-Piloten mussten die Segel schon in der Qualifikation streichen - auch Debütant Robert Wickens: "Im Münchner Olympiastadion zu fahren, ist eine neue und atemberaubende Erfahrung für mich. Man steht auf der Start-Ziel-Linie und es fühlt sich wie eine Ewigkeit an, bis es endlich losgeht - dann steigen das Adrenalin und die Aufregung", beschreibt der Kanadier. "Mein Lauf hat viel Spaß gemacht, auch wenn meine Zeit nicht gut genug war, um in die nächste Runde zu gelangen."

Der erste Ausflug in die ehemalige Heimat des FC Bayern war es auch für Roberto Merhi. "Die Vorrunde verlief enttäuschend für mich. Mein Start war nicht perfekt, aber das war nicht der ausschlaggebende Grund für das Ausscheiden, viel mehr fehlte mir leider etwas Traktion", weiß der Spanier. "Für das Showevent gibt es zwar keine Meisterschaftspunkte, aber natürlich wollte ich den Fans noch öfter eine gute Show liefern. Zum Glück gibt es morgen eine weitere Chance für mich."

Roberto Merhi

Bei seiner Premiere im Olympiastadion hatte Merhi Probleme Zoom

Kein Jubel bei den Schotten

Im Gegensatz zum Vorjahr brachte David Coulthard sein Auto an einem Stück in die Box, erfolgreicher war er deshalb aber nicht: "Die Atmosphäre im Münchner Olympiastadion ist einzigartig. Natürlich hätte ich gerne an der Staffelphase des Wettbewerbs teilgenommen, aber meine Zeit hat leider nicht gereicht, um eine Runde weiterzukommen", analysiert der schottische Routinier. "Das ist enttäuschend, aber morgen ist ein neuer Tag und eine neue Chance."

Und auch die Mercedes-Dame ging gesenkten Hauptes aus dem Paddock: "Leider konnte ich den Leistungslevel bis zum Ende der Runde nicht halten, somit hat es für mich nicht gereicht, um unter die schnellsten Vier zu gelangen. Ich hoffe, dass morgen mehr drin ist", meint Susie Wolff, die zumindest einen positiven Aspekt betont: "Der Start ist im Olympiastadion im Vergleich zu einer normalen Rennstrecke völlig anders. Man fährt mit relativ kalten Reifen und Bremsen los, dennoch ist mir der Start gut gelungen."


Fotos: Mücke-Mercedes, DTM-Showevent in München


In der Höhle des BMW-Löwen gesiegt

Norbert Haugs Fazit fällt erwartungsgemäß positiv aus: "Das perfekte Ergebnis für unsere vier Fahrer und ihr HWA-Team. Gerhard Ungar und seine Techniker- und Mechaniker-Mannschaft haben unsere Mercedes bestens auf die Herausforderungen dieses prestigeträchtigen Stadionrennens im Münchner Olympiapark - unmittelbar vor den Werkstoren unseres Wettbewerbers BMW - eingestellt", verteilt der Motorsport-Chef einen Seitenhieb.

Er betont die Ernsthaftigkeit, mit der zur Sache gegangen wurde: "Vier Plätze, drei Marken, das zeigt wie eng und wie hart umkämpft das Rennen im Stadion ist, von Showrennen kann also nicht die Rede sein. Hier herrscht der echte Wettbewerb, der nicht minder hart ausgetragen wird wie am Noris- oder am Nürburgring", so Haug.

Norbert Haug (Mercedes-Motorsportchef)

Im Vorgarten von BMW siegt es sich für Norbert Haug besonders schön Zoom

Ein Sonderlob verdiente sich Schumacher, der in München eine starke Leistung im jüngsten Meisterschaftslauf betstätigte. "Offensichtlich muss man nur Mauern aufstellen, und schon ist Ralf unschlagbar schnell - siehe Norisring vor 14 Tagen, als ihn in Führung liegend ein ausgesprochen seltenes technisches Problem bremste", bemerkt Haug.