• 18.05.2012 15:19

Das schwarze Gold ist früh an der Strecke

Reifenhersteller Hankook blickt auf das bevorstehende DTM-Rennen in Brands Hatch - Michael Eckert: "50 Runden sind mit einem Reifensatz möglich"

(Motorsport-Total.com) - Brands Hatch in der englischen Grafschaft Kent ist in diesem Jahr die erste Auslands-Station der DTM. Auf dem mit 1,929 Kilometer kürzesten Kurs im Kalender wird bis auf zwei Linkskurven permanent nach rechts gelenkt. Dieses einseitige Streckenlayout belastet vor allem die Pneus auf der linken Fahrzeugseite, während die scharfkantigen Randsteine den rechten Hinterreifen stark beanspruchen.

Titel-Bild zur News: Hankook-Reifen

Die Reifen werden auch in Brands Hatch ein entscheidender Faktor sein

Für DTM-Reifenpartner Hankook besteht aber kein Grund zur Sorge: "50 Runden, rund 100 Kilometer am Stück, sind mit einem Reifensatz auf dem unebenen, aber nicht besonders aggressiven Asphalt von Brand Hatch möglich", sagt Renningenieur Michael Eckert, der beim launischen Wetter in Südengland auch den Einsatz des Regenreifens mit seinem neu entwickelten, strömungsoptimierten Profil in Betracht zieht.

Damit sich Fahrer und Teams auf die speziellen Gegebenheiten eines Kurses und sämtliche Wetterkapriolen einstellen können, bringt Hankook das "schwarze Gold" schon Tage vor dem Start an den Rennkurs. Im Zwischenlager am Nürburgring werden jeweils gut 600 Slicks und die gleiche Anzahl an Regenreifen für die DTM, 400 Slicks und ebenfalls die gleiche Menge an Regenreifen für die Formel-3-Euroserie inklusive Ausrüstung in vier 40-Tonner verladen.

Dann gehen 2.000 Pneus in den voll klimatisierten Trucks auf die Reise zu der jeweiligen Rennstrecke, rund 20.000 Reifen werden so pro DTM-Saison insgesamt transportiert. Gleichzeitig ist Hankook mit einer 30-köpfigen Mannschaft aus Ingenieuren und Mechanikern, die mit allen Teams eng zusammenarbeiten, vor Ort. Dabei werden Daten wie Luftdruck und Reifentemperatur gemessen und gesammelt und die Ergebnisse nach dem Wochenende ausgewertet.

Hergestellt wird der Ventus Race in der im südkoreanischen Daejon gelegenen Hankook-Fabrik, mit einer Jahresproduktion von 25 Millionen Pneus eine der größten Reifenfabriken der Welt überhaupt. Dabei verzichtet Hankook sowohl bei den Straßen- als auch den Rennreifen seit geraumer Zeit auf den Einsatz von karzinogenen, hocharomatischen Ölen (Polycyclic Aromatic Hydrocarbon). Von Daejon aus wird das "schwarze Gold" per Schiff ins zentrale Zwischenlager am Nürburgring transportiert, von wo aus die Teams auf jeder Teststrecke und jedem Kurs zeitgerecht beliefert werden können.

Bei den bisherigen zwei Rennen hat nicht nur die Hankook-Logistik gut funktioniert, auch der neu entwickelte Ventus Race überzeugte mit einer eindrucksvollen Gesamtperformance. Die ungewöhnlich warmen Streckentemperaturen sowie die hohen Kerbs beim Saisonstart am Hockenheimring meisterte der Slick souverän.

Eine Woche später bot er die gleiche perfekte Vorstellung bei einem zwölf Grad Celsius kalten und glatten Asphalt in der Lausitz. "Unser Reifen hat bei unterschiedlichen klimatischen Bedingungen viel Grip geliefert, bei gewohnt hoher Konstanz und Sicherheit. Auch in Brands Hatch wird er eine starke Performance zeigen", verspricht Manfred Sandbichler, Hankooks Motorsportdirektor für Europa.