• 17.10.2010 13:00

BMW soll nur der Anfang sein

Weitere Reaktionen auf die Rückkehr von BMW: Nun blühen in der DTM Träume von einer rosigen Zukunft mit weiteren Herstellern, auch aus Fernost

(Motorsport-Total.com/SID) - Mitten im herbstlichen Schmuddelwetter blüht die DTM auf. BMW hat mit dem angekündigten Comeback für 2012 offenbar den Weg für weitere Hersteller geebnet. Wie der 'SID' erfuhr, soll Opel spätestens 2013 ebenfalls in die DTM zurückkehren, falls der Mutterkonzern General Motors (GM) seinen wirtschaftlichen Aufschwung fortsetzt.

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Hans Werner Aufrecht sieht die DTM nach schwerer Zeit vor einer großen Zukunft

Im Zuge der vereinbarten Kooperation mit japanischen Automobilherstellern soll schon bald mindestens ein Hersteller aus Fernost (Honda, Nissan, Toyota) in der DTM mitmischen. Auch die Dauerkandidaten Alfa Romeo, Lexus und Jaguar werden weiterhin gehandelt. Zudem setzt die DTM ihren Expansionskurs fort: Nach dem ersten Meisterschaftslauf in Asien in diesem Jahr (28. November in Schanghai) soll es 2013 das erste DTM-Rennen in Nordamerika geben, möglicherweise im Nascar-Mekka Daytona.

Angesichts der rosigen Aussichten gerät sogar DTM-Boss Hans Werner Aufrecht ins Schwärmen. "Drei deutsche Premiumhersteller hat es selbst in der Formel 1 noch nicht gegeben. Wenn wir jetzt unsere Ideen umsetzen, wird die DTM noch Motorsport-Geschichte schreiben", sagt Aufrecht am Rande des DTM-Rennens in Hockenheim. Die Zeit der Zweikämpfe zwischen Audi und Mercedes wird damit endgültig vorbei sein.

"Drei deutsche Premiumhersteller hat es selbst in der Formel 1 noch nicht gegeben." Hans Werner Aufrecht

Dass die DTM schon im fünften Jahr mit nur zwei Herstellern überlebt hat, hätte 2006 niemand für möglich gehalten, gibt Aufrecht zu. Für alle Beteiligten war klar, so Aufrecht, dass nur ein neues Reglement die DTM retten kann: "Wir mussten vor allem aufzeigen, wie wir die Kosten senken können." Das sei nun gelungen. Nicht ohne Stolz sagt Aufrecht: "Vor drei Jahren hätte es keine Chance gegeben, BMW in die DTM zu locken - jetzt sind sie dabei."

Selbst die ehemaligen Formel-1-Stars sind von dieser Perspektive angetan. Mercedes-Pilot David Coulthard würde am liebsten sofort einen neuen Vertrag unterschreiben. Er finde es gut, dass es 2012 eine DTM mit neuen Autos und mindestens einem neuen Hersteller gebe, sagt der Schotte: "Da wäre ich auch gerne noch dabei."

¿pbvin|1|3197||0|1pb¿Coulthards Mercedes-Kollege Ralf Schumacher, der mit BMW seine schönste Zeit in der Formel 1 erlebte, denkt sogar schon weiter. "Wenn jetzt auch noch Opel zurückkommen würde, wäre das perfekt", sagt "Schumi II". Der BMW-Einstieg sei zum jetzigen Zeitpunkt genau das richtige Signal, meint Titelverteidiger Timo Scheider. Die DTM sei nun deutlich besser aufgestellt. "Ich hoffe, dass durch den BMW Einstieg weitere Hersteller ihr Interesse an der DTM bekunden", sagt der Audi-Pilot.

"BMW hat zur Absicherung beigetragen." Norbert Haug

Auch Mercedes-Sportchef Norbert Haug dankt dem ehemaligen Formel-1-Rivalen, denn ohne einen weiteren Hersteller hätte die DTM vermutlich nicht mehr lange überlebt. "BMW hat zur Absicherung beigetragen", sagt Haug und lobt vor allem den Einsatz von BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen: "Er hat sich in seinem Haus sicher sehr stark gemacht für die DTM, ansonsten wäre das nicht möglich gewesen."

Haug gibt zu, dass sich Audi und Mercedes durch schwierige Zeiten gekämpft hätten, in denen viel Überzeugungsarbeit bei den Vorständen geleistet werden musste. Umso glücklicher ist der Mercedes-Sportchef jetzt: "Die DTM ist einmalig, ein Phänomen. Da kann sich die Formel 1 an vielen Stellen eine Scheibe abschneiden."

Der zweimalige Meister Mattias Ekström erinnert sich bei BMW an sein erstes DTM-Rennen als Zuschauer. "Das war 1992 in Hockenheim - da war BMW noch dabei. Sie gehören einfach in die DTM, das wird eine tolle Show", sagt der Schwede. Das beurteilt Ralf Schumacher ähnlich: "Auf diese Entscheidung haben ja alle lange gewartet. Dadurch werden sich noch mehr Fans kommen."