• 16.08.2014 16:15

BMW rätselt: Warum war nur Wittmann schnell?

Lediglich ein BMW in den Top 10, der Rest im breiten Mittelfeld: Warum bei den Münchnern nur Marco Wittmann wirklich schnell war, ist den Beteiligten ein Rätsel

(Motorsport-Total.com) - Marco Wittmann (RMG-BMW) hat im Qualifying zum siebten DTM-Lauf der Saison auf dem Nürburgring erneut eine überragende Vorstellung gezeigt und in seinem M4 die Pole-Position errungen. In 1:22.780 Minuten war der Fahrer vom Team RMG trotz des maximalen Zusatzgewichts von zehn Kilogramm im dritten Abschnitt des Zeittrainings 0,145 Sekunden schneller als Edoardo Mortara (Abt-Audi). Wittmann sicherte sich damit die vierte Pole-Position seine Karriere und die dritte in der laufenden Saison. Zum 43. Mal in der DTM-Geschichte gelang einem BMW-Fahrer im Qualifying die schnellste Zeit.

Titel-Bild zur News: Joey Hand

Joey Hand war am Nürburgring das BMW-interne Schlusslicht im Qualifying Zoom

Damit bleibt der Nürburgring ein ausgezeichnetes Pflaster für die Marke BMW. Zum elften Mal in der DTM-Historie startet ein BMW-Pilot auf diesem Kurs von Platz eins - so oft wie auf keiner anderen Strecke. Seit dem DTM-Comeback 2012 stand immer ein BMW Pilot ganz vorn in der Startaufstellung. Darüber hinaus hat Wittmann mit seiner Bestzeit den bisherigen Rundenrekord von Mattias Ekström (Abt-Sportsline-Audi) aus dem Jahr 2005 um 0,013 Sekunden unterboten.

Außer Wittmann erreichte bei kühlen und wechselhaften Bedingungen kein anderer BMW-Pilot die dritte Runde des Qualifyings. Maxime Martin (RMG), Wittmanns Teamkollege, belegte als zweitbester BMW-Pilot den zwölften Platz. Augusto Farfus (RBM) kam auf Position 14. Timo Glock (MTEK), Bruno Spengler (Schnitzer) und Martin Tomczyk (Schnitzer) folgten auf den Plätzen 16, 17 und 18. Antonio Felix da Costa (MTEK) und Joey Hand (RBM), der mit einer Magenverstimmung zu kämpfen hatte, schieden in der ersten Session des Qualifyings auf abtrocknender Strecke auf den Positionen 19 und 20 aus.

Jens Marquardt (BMW-Sportchef): "Wir haben einmal mehr ein sensationelles Qualifying von Marco Wittmann gesehen. Das war bereits seine dritte Pole-Position in dieser Saison - und das mit maximalem Gewicht. Von Marcos Leistungen kann man im Moment nur sehr beeindruckt sein. Mit dem übrigen Ergebnis sind wir natürlich nicht zufrieden. Die Verhältnisse waren wechselhaft und schwierig, das ein oder andere Fahrzeug von uns hätte uns durchaus noch weiter vorn landen können. Unsere Gesamtperformance müssen wir heute noch einmal in Ruhe analysieren."


Fotos: DTM am Nürburgring


Marco Wittmann (RMG/1.): "Das war wirklich ein sehr gutes Qualifying - und es lief viel besser, als ich es mit zehn Kilogramm Ballast erwartet hätte. Mein Auto hat im zweiten Qualifying-Abschnitt perfekt gepasst und war auch in Q3 toll zu fahren. Hier am Nürburgring beim Heimspiel von RMG auf der Pole-Position zu stehen, ist großartig."

"Die Mannschaft hat einen tollen Job gemacht und vom Freien Training zum Qualifying die Abstimmung des Autos entscheidend verbessert. Das Ziel für morgen muss sein, einen guten Start zu erwischen und die Audi-Fahrer hinter mir zu halten. Dann ist ein gutes Ergebnis möglich. In Gedenken an den verstorbenen Dieter Lamm haben wir versucht, seiner Familie hier mit einem guten Ergebnis ein kleines Geschenk zu machen. Das ist uns gelungen. Jetzt freue ich mich auf das Rennen morgen."

Maxime Martin (RMG/12.): "In Q1 hatten wir bei den gemischten Bedingungen noch ein gutes Timing. Was genau danach passiert ist, müssen wir analysieren. Marco Wittmann hat gezeigt, was mit unserem Auto hier möglich gewesen wäre."


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Augusto Farfus (RBM/14.): "Das war ein verrückter Tag. Die ständig wechselnden Bedingungen haben es uns sehr schwer gemacht, das optimale Setup für das Fahrzeug zu finden. Uns ist das offensichtlich nicht gelungen. Dass der M4 grundsätzlich stark ist, hat Marco Wittmann gezeigt. Jetzt werden wir hart dafür arbeiten, damit es im Rennen besser läuft."

Timo Glock (MTEK/16.): "Heute ging es darum, zur richtigen Zeit auf der Strecke und idealerweise als letzter Fahrer auf seiner schnellsten Runde zu sein. Im ersten Abschnitt hat das bei uns gut funktioniert. In Q2 fehlt uns dann jedoch aus irgendeinem Grund die nötige Pace. Wir werden uns die Daten genau ansehen, um herauszufinden, warum wir so viel - insbesondere im Vergleich zu Marco Wittmann - verloren haben. Natürlich bin ich etwas enttäuscht, denn in beiden Freien Trainings waren wir am Vormittag gut unterwegs gewesen. Wir werden sehen, was von diesem Startplatz morgen möglich sein wird."

Bruno Spengler (Schnitzer/17.): "Bei den Mischbedingungen im ersten Abschnitt ist es für uns eigentlich gut gelaufen. Als die Strecke dann allerdings abtrocknete, kamen wir in Probleme. Marco Wittmann hat einen super Job gemacht, bei uns lief es nicht. So ist das manchmal. Jetzt schaue ich auf das Rennen am Sonntag und werde bei meinem 100. DTM-Start angreifen."


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Martin Tomczyk (Schnitzer/18.): "Mit abtrocknender Strecke kamen unsere Schwierigkeiten mit dem Auto wieder. Es war für mich dann im Trockenen nicht möglich, dieselben Rundenzeiten wie die Spitze zu fahren. Bis auf Marco Wittmann ist es den anderen BMW nicht viel besser ergangen. Hoffentlich können wir uns morgen im Rennen steigern."

Antonio Felix da Costa (MTEK/19.): "Ich hatte auf meinen letzten beiden Runden jeweils ein anderes Auto vor mir, an dem ich nicht vorbeikam. Das hat mich bei diesen schwierigen Bedingungen wertvolle und letztlich entscheidende Zeit gekostet. Das ist sehr enttäuschend."

Joey Hand (RBM/20.): "Wir haben das Setup einfach nicht perfekt hinbekommen. Ich hatte vor allem sehr stark mit Untersteuern zu kämpfen. Und mit solchen Problemen hat man in einer so engen Serie wie der DTM schlicht und ergreifend keine Chance. Dazu kommt noch, dass ich mich heute gesundheitlich nicht wohl gefühlt habe. Hoffentlich geht es mir morgen wieder besser."