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DTM-Startunfall in Budapest: Fehler oder Rennunfall?

Beim Startunfall zwischen Edoardo Mortara und Marco Wittmann in Budapest gehen die Meinungen auseinander: Wer wen beschuldigt und was eigentlich los war...

(Motorsport-Total.com) - Das Sonntagsrennen der DTM hatte alle Zutaten, um spannend zu sein: einen Meisterschaftsverfolger namens Edoardo Mortara (Abt-Audi) auf Pole-Position, und einen Titelrivalen namens Marco Wittmann (RMG-BMW) nur knapp dahinter auf Startplatz drei. Doch nach nicht einmal einer Runde war die Spannung komplett raus, weil der Höhepunkt schon am Start folgte: eine Kollision, die drei Piloten ratlos und sauer zurücklässt.

Titel-Bild zur News: Startunfall Budapest

Hinter Ekström geht es zur Sache: Marko Wittmann rauscht in Jamie Green Zoom

Was war passiert? Pole-Mann Mortara kam mit durchdrehenden Rädern schlecht vom Start weg und wurde daraufhin von Wittmann attackiert. Der BMW-Pilot wollte links vorbei, doch Mortara zog rüber und schob Wittmann auf das Gras. Als der Deutsche wieder zurück auf die Strecke kam, berührten er und Mortara sich ein zweites Mal. Wittmann drehte sich fast weg und knallte in Jamie Green (Rosberg-Audi), konnte sein Auto aber noch abfangen.

Während Green an der Box aufgeben musste, musste Mortara zu einem Reparaturstopp an die Box kommen, konnte aber im weiteren Rennverlauf nichts mehr ausrichten. Wittmann schleppte sich mit seinem beschädigten Boliden auf Rang vier ins Ziel, bevor er schließlich wegen einem nicht regelkonformen Unterboden disqualifiziert wurde. Nach dem Rennen galt es die Schuldfrage für die Startkollision zu klären, die das komplette Rennen und den Meisterschaftskampf beeinflusste.

Wittmann: "Muss mich nicht auf die Wiese drücken"

Für Wittmann ist die Sache klar: "Ich bin Seite an Seite, und er drückt mich weiter und weiter ins Gras. Ich sage: Wenn man einen Fehler macht, was er am Start ganz klar gemacht hat, dann muss man mich nicht auf die Wiese drücken", teilt der Deutsche bei der 'ARD' gegen seinen Titelrivalen aus. Weil er irgendwann auf die Strecke zurückkommen musste, sei es zum Kontakt gekommen: "Glücklicherweise ist es für alle glimpflich ausgegangen. Das hätte ganz schlimm in einem Startcrash enden können, denn ich war auf der Geraden fast quergestanden", urteilt Wittmann.

Kollisionsgegner Mortara wertet die Szene hingegen als "Rennunfall", wie er sagt: "Ich hatte einen schlechten Start und Marco wollte links vorbei. Er kam vorbei und hat mich in Green gedrückt", verteidigt sich der Italiener und sieht eine Menge Vermeidungspotenzial, "wenn er mich nicht eingeklemmt hätte und ich ihm ein wenig mehr Platz gelassen hätte". Sein Fazit: "Am Ende passieren solche Dinge."

Auch die Rennleitung sah die Schuld bei keinem der beiden Piloten eindeutig verteilt und verhängte gegen beide eine Verwarnung. "Wenn sie das sagen, dann haben wir wohl anscheinend beide einen Fehler gemacht", sagt Wittmann dazu, sieht die Ursache aber weiterhin bei seinem Konkurrenten: "Ich glaube, den Ausgangsfehler hat Edo mit dem schlechten Start und dem Rüberziehen auf die Wiese gemacht."

Fans um spannendes Duell gebracht

Tatsächlich hat dies aber nicht die Kollision ausgelöst. Dass Wittmann kurz die Kontrolle über seinen Boliden verlor, lag daran, dass er Mortara zwischen sich und Green eingeklemmt hatte - der Brite war dabei unschuldiges Opfer. "Ich habe einen harten Schlag bekommen. Da war mein Auto kaputt", seufzt Green nach seinem frühen Aus. "Ich konnte nicht mehr weiterfahren, was nach meinem guten Start natürlich schade ist."

Auch für die Zuschauer war der Startunfall schade, denn sie wurden um einen möglicherweise spannenden Zweikampf gebracht: "Mir tut es leid für den Edo, dass er nicht angekommen ist. Ich hätte gerne ein faires Rennen gehabt, aber er hat mir am Start nicht den Platz gelassen, und ganz klein bei gebe ich natürlich auch nicht", meint Wittmann.

Edoardo Mortara, Jamie Green, Marco Wittmann, Maxime Martin

Seite an Seite: Auch in der ersten Kurve ging es wild weiter Zoom

Mortara blickt indes schon auf das Finale: "Es ist enttäuschend, weil das die Meisterschaft schwieriger macht. Wir müssen uns beruhigen und motiviert bleiben für Hockenheim", sagt er angesichts von 14 Zählern Rückstand. Nur einer konnte nach dem Vorfall mächtig lachen: Abt-Pilot Mattias Ekström, der den Sieg abstaubte. "Das war richtig Unterhaltung, alter Schwede", kommentiert er die Szene mit einem Grinsen.

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