• 18.07.2016 10:20

DTM Zandvoort 2016: Die Audi-Stimmen zum Sonntagsrennen

Enttäuschung am Samstag, Partystimmung am Sonntag: Audi erlebte bei der DTM an der niederländischen Nordseeküste ein Wechselbad der Gefühle

(Motorsport-Total.com) - Große Audi-Party in den Dünen an der niederländischen Nordseeküste: Jamie Green war auf der wohl anspruchsvollsten DTM-Rennstrecke des Jahres am Sonntag eine Klasse für sich. Am Vormittag sicherte sich Green zum elften Mal in seiner DTM-Karriere den besten Startplatz, am Nachmittag folgte ein deutlicher Sieg mit 9,731 Sekunden Vorsprung auf seinen britischen Landsmann Gary Paffett (Mercedes).

Titel-Bild zur News: Jamie Green

Jamie Green sicherte sich am Sonntag seinen ersten Sieg in Zandvoort Zoom

In der Anfangsphase hingen Green drei Mercedes im Nacken. Der Audi-Pilot behauptete trotzdem seine Führung und konnte sich nach einem frühen und schnellen Reifenwechsel in der zwölften Runde von seinen Verfolgern immer weiter absetzen und am Ende des Rennens sogar das Tempo etwas herausnehmen. Für Green war es der 13. Sieg in der DTM und der erste in Zandvoort.

Die Audi-Stimmen zum Rennen:

Jamie Green (1./Rosberg-Audi): "Die beiden fünften Plätze im Qualifying und im Rennen am Samstag waren okay. Wir haben einige Punkte geholt, hätten aber auch mehr erreichen können. Die Pole-Position am Sonntag war wirklich toll. Und mein erster Zandvoort-Sieg war etwas, was ich seit zehn Jahren unbedingt erreichen wollte. Zandvoort ist eine der echten Fahrerstrecken im Kalender. Hier zu gewinnen ist etwas ganz Besonderes für mich. Vielen Dank an das Team Rosberg, das die Performance meines Audi am Wochenende verbessert hat, vor allem für die lange Distanz am Sonntag. Und Danke an Audi für das gute Auto. Es war ein tolles Teamwork, ich bin wirklich glücklich."

Edoardo Mortara (3./Abt-Audi): "Wir haben in Zandvoort nicht die Punkte geholt, die wir verdient gehabt hätten. Durch die Strafe am Samstag haben wir acht bis zehn Punkte verloren, die wir im Meisterschaftskampf dringend benötigt hätten. Ich liege jetzt 17 Punkte hinter Marco Wittmann und werde weiter kämpfen. Das Podium am Sonntag fühlt sich zwar gut an, aber es löscht nicht das, was im ersten Rennen passiert ist."

Nico Müller (5./Abt-Audi): "Der fünfte Platz am Sonntag mit einem starken Rennen von Startplatz zehn war ein versöhnlicher Abschluss. Wir hatten einen guten Start, eine gute Strategie und eine gute Pace. Ich glaube, da kann man zufrieden in die Sommerpause gehen. Aber es war an diesem Wochenende mehr drin. Leider war das Zeittraining am Samstag verkorkst, weil ich eine sehr gute Runde in der letzten Kurve durch einen Dreher weggeworfen habe. Das ist mir schon ganz lange nicht mehr passiert. Statt auf Startplatz fünf stand ich auf Startplatz 22. Dadurch waren keine Punkte mehr möglich. Dann gab es auch noch diese komischen Durchfahrtsstrafen für Edo und mich. Auch am Sonntag wäre im Zeittraining mehr möglich gewesen. Lucas (Auer; Anm. d. Red.) ist vor mir zweimal durch den Dreck gefahren, dadurch hatte ich weniger Grip und habe erneut einen möglichen fünften Startplatz verloren. Von zehn auf fünf nach vorn zu fahren, war umso schöner."

Mattias Ekström (7./Abt-Audi): "Wir haben zwei siebte Plätze belegt. Für Platz sieben bekommt man nicht viele Punkte - aber das ist immer noch besser als keine Zähler. An diesem Wochenende war ich im Qualifying nicht gut genug. Und das ist in Zandvoort der Schlüssel zum Erfolg, denn auf dieser Strecke ist es schwer zu überholen. Ich freue mich auf Moskau, das ist eine Strecke, auf der ich sehr gern fahre. Im vergangenen Jahr waren wir dort sehr schnell. Unser Ziel ist, dieses Mal dort noch ein bisschen schneller zu sein."

Mike Rockenfeller (15./Phoenix-Audi): "Zandvoort war die Strecke, bei der ich gesagt hatte: Wenn nicht da, wo dann? Und wir waren wieder im Nirgends. Das ist einfach nur frustrierend. Meine Mechaniker und mein Team geben alles, um das Auto perfekt hinzustellen - trotzdem klappt es nicht. Auch wenn alle genauso frustriert sind wie ich selbst, dürfen wir den Kopf nicht in den Sand stecken. Wir müssen das Auto auf den Kopf stellen und systematisch einfach alle Dinge ausschließen. Denn ich glaube, das Fahren habe ich nicht verlernt."

Rene Rast (18./Rosberg-Audi): "Es war ein tolles Erlebnis. Ich habe mich sehr wohlgefühlt. Das Team und Audi haben mir eine super Unterstützung gegeben, damit ich mich in die Materie einfinden konnte. Natürlich konnte man keine Wunderdinge erwarten, aber ich habe mich im Rennen zum Schluss wohler gefühlt als zu Beginn des Trainings. Wenn das Rennwochenende jetzt neu starten würde, könnte ich auf einer anderen Position landen. Es hat irre viel Spaß gemacht und war eine schöne Erfahrung. Ich würde es gern wieder machen."


DTM Zandvoort: Farfus schiebt Scheider raus

Das Rennen in Zandvoort ist für Timo Scheider nach einem Schubser schnell vorbei Weitere DTM-Videos

Timo Scheider (ausgefallen/Phoenix-Audi): "Es war wieder schwierig, ein gutes Level für die eine Runde im Qualifying zu erreichen. Wir sind ziemlich ratlos. Am Samstag waren wir mit einem guten Speed unterwegs, aber es war nicht erklärbar, wieso es im Rennen so gut ging. Am Sonntag haben wir gefühlt das Auto verbessert, aber der Rückstand zur Spitze war unerklärlicherweise recht groß. Das Rennen war dann leider nach einem guten Start schnell vorbei. Beim Einlenken in Turn 2 ist mir Augusto Farfus hinten rechts aufs Eck gefahren, ich bin in einen Reifenstapel eingeschlagen. Die Aufhängung war beschädigt und es machte dann keinen Sinn mehr weiterzufahren."

Miguel Molina (ausgefallen/Abt-Audi): "Für mich war es kein positives Wochenende. Das ist schade, denn ich bin mit einem guten Gefühl hergekommen. Aber in der DTM muss man ständig arbeiten, um eines Tages eine Chance auf den Sieg zu haben - das tue ich. Wir waren im Qualifying nicht stark genug und am Samstag ging es auch noch fünf Startplätze zurück. Am Sonntag hätten wir ein besseres Rennergebnis erzielen können. Aber unsere Strategie war nicht perfekt, und dann hatte ich einen Kontakt mit Felix da Costa, der grundlos auf der Geraden gebremst hat. Das war sehr gefährlich und keine gute Aktion von ihm, denn damit rechnet man als Fahrer nicht. Danach kam meine Motorhaube hoch und das Rennen war gelaufen."


Fotos: DTM in Zandvoort, Sonntag


Adrien Tambay (nicht gestartet/Rosberg-Audi): "Beim Start am Samstag habe ich beinahe den Motor abgewürgt und bin weit links gefahren. Schließlich konnte ich starten und fuhr geradeaus. Plötzlich wurde ich von Maximilian (Götz) getroffen. Ich habe seitdem starke Schmerzen in der Hand. Es gibt zum Glück keinen Bruch und kein großes Problem auf dem Röntgenbild. Ich habe weitere Untersuchungen am Montag, aber soweit man es jetzt beurteilen kann, sollte ich in ein paar Tagen wieder ein Rennauto fahren können."

Dieter Gass (Audi-DTM-Leiter): "Nach dem nicht so erfreulichen Samstag haben wir im zweiten Rennen am Sonntag ein starkes Ergebnis geschafft. Mit dem Sieg von Jamie, dem dritten Platz von Edo und den Plätzen fünf und sieben für Nico und Mattias haben wir genau das geschafft, was wir uns vorgenommen hatten: ein sehr gutes Mannschaftsergebnis. Ich bin extrem glücklich, dass das so gut funktioniert hat. Im zweiten Rennen war es entscheidend, die Reifen zu managen. Wir standen zu Rennbeginn unter starkem Druck von Mercedes und mussten deshalb mit Jamie in der ersten möglichen Runde stoppen, um nicht die Führung zu verlieren. Dadurch war klar, dass es im langen zweiten Stint am Ende auch ein bisschen ums Überleben gehen würde. Das haben Jamie und Edo sehr gut geschafft. Nico und Mattias hatten einen langen ersten Stint und deshalb noch Pfeile im Köcher."