• 28.05.2015 14:10

  • von Stefan Ziegler

DTM 2015: Alles Wissenswerte zum Performance-Gewicht

Wie funktioniert das Ballastsystem der DTM-Saison 2015? Wer erhält wann welche Zusatzgewichte? Wie groß sind die Unterschiede im Starterfeld? Alle Antworten hier!

(Motorsport-Total.com) - Die Chancen-Gleichheit im Starterfeld erhalten. Das ist das Ziel der Verantwortlichen. Und aus diesem Grund haben sie zur DTM-Saison 2014 die sogenannten Performance-Gewichte eingeführt. Mit diesem Ballast soll eine schnellere Marke geringfügig eingebremst, eine langsamere Marke wieder ein Stück an die Konkurrenz herangeführt werden. In der DTM-Saison 2015 greift diese Regelung (leicht modifiziert) erstmals beim Rennwochenende am Lausitzring.

Titel-Bild zur News: Bruno Spengler

Das Performance-Gewicht soll für mehr Chancengleichheit im DTM-Feld sorgen Zoom

Doch was bedeutet das Performance-Gewicht konkret? Auf den Punkt gebracht: Die schnellste der drei Marken wird schwerer, die langsamste Marke wird leichter. Und die Marke, die dazwischen liegt, behält einfach ihre aktuelle Gewichtseinstufung. Und weil das vorherige Rennwochenende (beide Läufe zählen separat) für die Ballastzuteilung maßgeblich ist, bedeutet das für den Lausitzring: Audi legt zu, Mercedes bleibt ohne Zuladung und BMW bekommt eine Erleichterung.

So viel zur groben Theorie, doch die Praxis ist etwas komplexer. Denn jetzt kommen die Zahlen ins Spiel. Balanciert werden die DTM-Fahrzeuge der Generation 2015 nämlich ausgehend vom Basisgewicht von 1.120 Kilogramm. Mit diesem Gewicht sind die Autos (deren Minimalgewicht bei 1.110 Kilogramm liegt) von Audi, BMW und Mercedes beim Saisonauftakt in Hockenheim an den Start gerollt.

Am meisten tut sich bei einem Top-10-Ergebnis

Gewicht zu- oder ausgeladen wird in der DTM in Schritten von je 2,5 Kilogramm. Das entspricht einem Wolfram-Ballastblock, wie ihn alle DTM-Marken verwenden müssen. Vorgeschrieben ist auch, wo das Element im Auto anzubringen ist: "In einer Stufe im Unterboden, etwa auf der Höhe der Fahrerfüße", wie es in einer DTM-Pressemitteilung heißt. Viel Spielraum haben die Hersteller dabei also nicht.

Und weiter geht's: Pro Rennwochenende ändert sich die Gewichtszuteilung der einzelnen Marken um maximal zehn Kilogramm in die eine oder in die andere Richtung (+10 oder -10). Die DTM unterscheidet bei ihren Performance-Gewichten jedoch zwischen Ergebnissen in und außerhalb der Top 10. Das bedeutet: Wer in die Top 10 fährt, muss mehr zuladen oder darf weniger ausladen. Klingt kompliziert? Ja, das ist es durchaus.


Fotostrecke: DTM in Hockenheim: Tops & Flops

Doch der Reihe nach: Für jeden DTM-Lauf der Saison 2015 gilt: Der Sieger eines Rennens und seine Markenkollegen, die in den Top 10 ins Ziel kommen, erhalten einen Ballast von fünf Kilogramm. Markenkollegen, die es nicht in die Top 10 schaffen, müssen um 2,5 Kilogramm zuladen. Die Fahrzeuge der zweitbesten Marke im Feld bleiben in ihrem Gewicht unverändert, werden also weder schwerer noch leichter.

Keine Änderungen während des Wochenendes

Die im Vergleich schlechteste Marke eines Rennens darf ausladen. Die Autos dieses Herstellers, die in die Top 10 fahren, laden jeweils 2,5 Kilogramm aus. Wer den Sprung in die Top 10 verpasst, dessen Auto wird um fünf Kilogramm erleichtert. Die Ballastregelung der DTM-Saison 2015 ist jedoch auf eine maximale Gewichtsmodifizierung von jeweils -15 Kilogramm und +20 Kilogramm beschränkt.

Das heißt: Der maximale Unterschied zwischen zwei Marken beträgt in der DTM-Saison 2015 35 Kilogramm, was allerdings erst nach einigen Rennen erreicht werden kann. Möglich ist übrigens auch, dass sich im Anschluss an ein Rennen überhaupt nichts verändert: Für den Fall einer Siegerehrung, bei der Fahrer aller drei DTM-Marken auf dem Podest vertreten sind, bleiben die Autogewichte, wie sie sind.


Fotos: DTM-Auftakt in Hockenheim


Und an einem Rennwochenende tut sich zwischen Rennen eins und Rennen zwei ohnehin nichts. Die Gewichte bleiben über eine Veranstaltung hinweg unverändert, werden erst zum folgenden DTM-Rennwochenende neu angepasst. Die maßgeblichen Ergebnisse werden dann addiert. Fährt ein Pilot der Siegermarke zum Beispiel einmal in die Top 10 und einmal nicht, muss er 7,5 Kilogramm (5+2,5) zuladen.