• 02.08.2014 21:15

  • von Dominik Sharaf

Tempo, Gründe, Übergewicht: Audi fehlt's an allem

Dieter Gass kann sich die schwache Leistung der Ingolstädter nicht erklären und legt einen Spielberg-Sieg schon ad acta - Speerspitze Green will nicht klagen

(Motorsport-Total.com) - Nur ein Auto unter den Top 8: Champion Mike Rockenfeller nannte die Leistung der Audi-Flotte im Qualifying von Spielberg im Eifer des Gefechtes ein "Desaster". DTM-Rennleiter Dieter Gass bemüht sich selbst mit etwas Abstand nicht, die Lage zu verklären: "Wenn es kein Desaster ist, dann kommt es nahe dran", pustet der Hesse durch. Besonders bitter ist die Pleite, weil die Ingolstädter auf der Berg-und-Talbahn in Österreich eigentlich von wenig Zusatzgewicht in ihren Boliden hatten profitieren wollen.

Titel-Bild zur News: Jamie Green

Jamie Green muss für Audi am Sonntag die Kastanien aus dem Feuer holen Zoom

Gass erinnert: "Wir waren von der Gewichtssituation her gut aufgestellt. Jetzt haben wir ein Qualifying, in dem ein Mercedes vorne steht und BMW ein Audi-Ergebnis abgeliefert hat. Die mannschaftliche Geschlossenheit ist immer unsere Stärke gewesen. Wir hatten sie wieder, waren aber nicht schnell genug." Aus der Masse sticht lediglich Jamie Green als Sechster. Der Brite findet das Resultat "nicht allzu schlecht" und gibt sich kämpferisch: "Da kann man um den Rennsieg fahren, ein vernünftiges Ergebnis."

Green resümiert: "Für mich persönlich ist es nicht schlecht gelaufen." Trotzdem wundert sich der mehrfache DTM-Laufsieger über die plötzliche Audi-Schwäche: "Es ist merkwürdig, die Hackordnung so zu sehen. Von den Rundenzeiten her ist es aber sehr knapp." Gass dünkte schon nach dem Freien Training, dass es wenig Anlass zum Jubel geben würde: "Die Gesamtleistung ist keine Überraschung", räumt der Verantwortliche ein. Schadenbegrenzung? "Viel mehr können wir uns nicht zum Ziel setzen."

Schließlich tappt man bei Audi im Dunkeln, warum es auf dem Red-Bull-Ring nicht läuft: "Spielberg war immer eine Strecke, wo es gut für uns lief - selbst dann, als das Auto nicht so gut in Schuss war wie in diesem Jahr. Das macht die Situation noch kniffliger. Es fehlt an einem klaren Grund", rätselt Gass, dessen Kampfansage zurückhaltend ausfällt: "Es ist noch nicht aller Tage Abend, aber ganz nach vorne zu kommen wird schwierig."