• 19.07.2013 14:35

  • von Dominik Sharaf

Danner stichelt: "Neue Regeln braucht kein Mensch"

Der frühere Alfa-Romeo-Pilot wünscht sich den Tourenwagen-Sport vergangener Jahrzehnte zurück und kritisiert die Präsentation der Talente in der DTM

(Motorsport-Total.com) - In Sachen Kritik hat die DTM in diesen Tagen so einiges einzustecken. Auch die Altvorderen der Serie schwingen die Keule, wenn es die Action auf der Strecke und das Image der Fahrer geht. Christian Danner lässt im Gespräch mit der 'Münchener Abendzeitung kaum ein gutes Haar am Tourenwagen-Championat. "Vereinfacht die Serie", fordert der Ex-Formel-1-Pilot und TV-Experte. Pflicht-Boxenstopps, Regeln zum DRS, neue Zeitstrafen und Option-Reifen sind ihm ein Dorn im Auge.

Titel-Bild zur News: Christian Danner

Danner nicht gerade zum Lachen zumute, wenn er an die derzeitige DTM denkt Zoom

Danner, der für BMW und Alfa Romeo selbst 57 Rennen in der DTM bestritt, erkennt, dass sich das Bemühen um mehr Spannung kontraproduktiv auswirkt. "Der Fan will ein geiles Rennen sehen. Den DTM-Leuten ist es gelungen, die Fans mit einem Gewirr von ständig neuen Vorschriften und Regeln zu verunsichern", ärgert er sich und findet: "Das braucht kein Mensch." Auch Sportwagen-Legende Klaus Ludwig, mit drei DTM-Kronen dekoriert, wünscht sich grundlegende Verbesserungen.

Den Anfang würde der frühere Mercedes-Star bei der Aerodynamik der Fahrzeuge machen und für eine Vereinfachung sorgen. "Das darf nicht der ausschlaggebende Faktor sein. Denn die DTM ist nicht die Formel 1", sagt Ludwig der 'Münchener Abendzeitung' und wünscht sich, dass mehr Piloten aus heimischen Gefilden Weg hinter das Steuer finden: "Es könnten ruhig ein paar deutsche Fahrer mehr dabei sein. Schließlich heißt es ja Deutsches Tourenwagen Masters." Aktuell trifft das auf nur acht von 22 Aktiven zu.

Danner sieht das Problem darin, dass Talente nicht ausreichend präsentiert würden und meint über Zukunftshoffnungen wie Marco Wittmann, Adrien Tambay, Pascal Wehrlein oder Daniel Juncadella: "Das sind die besten Nachwuchsfahrer Europas, doch der Bekanntheitsgrad ist gleich null." Der 55-Jährige betont, nicht ständig zu sagen, dass früher alles besser gewesen wäre. Dennoch findet er mehr Gefallen an der DTM vergangener Jahre: "Wir sind damals losgefahren, sind uns gegenseitig in die Kiste gerauscht und am Ende hat immer einer gewonnen. Das ist Tourenwagen-Sport."