• 16.06.2013 18:53

  • von Christian Nimmervoll & Stefanie Szlapka

Drei Boxenstopps: Scheider mit Reifenproblemen

Timo Scheider bleibt bei zehn Punkten stehen und ist nach dem Lausitzring Gesamt-13. der DTM - Allianz mit Mattias Ekström ging nicht wie erhofft auf

(Motorsport-Total.com) - Vom 16. Startplatz aus war es für Timo Scheider heute fast eine "Mission: Impossible", auf dem Lausitzring noch ein Spitzenergebnis zu holen, und so kam es dann auch: Der Abt-Audi-Pilot fuhr mit einer Minute und acht Sekunden Rückstand als 20 über die Ziellinie, nachdem er drei statt der mindestens vorgeschriebenen zwei Boxenstopps absolviert hatte.

Titel-Bild zur News: Timo Scheider

Timo Scheider litt im heutigen Rennen stark unter den abbauenden Optionsreifen Zoom

"Ich hatte mir das ganze Wochenende anders vorgestellt, keine Frage", gibt Scheider gegenüber 'Motorsport-Total.com' zu. "Ich war gestern schon nicht ganz happy. P3 im Freien Training hat ein bisschen hinweggetäuscht, weil ich wirklich nicht glücklich war. Wir haben dieses Wochenende bei mir technisch etwas anderes probiert und haben uns entschieden, das auch im Qualifying zu probieren. Da gab es dann die Situation mit Timo Glock, der mir die Runde kaputtgemacht hat, wofür er aber nichts konnte, weil ich aus dem toten Winkel kam."

"Aber hätte, wäre, wenn zählt nicht: P17 war das Ergebnis - und dann stehst du da hinten und musst eine Risiko-Strategie fahren", sagt er. "Wie Mattias auch bin ich Standard-Standard-Option gefahren. Wir haben gehofft, dass der Reifen über 40 Runden hält. Das ging bis zu einem gewissen Zeitpunkt ganz gut, aber wie ein On-Off-Schalter war dann plötzlich meine Hinterachse weg. Da waren die Zeiten dann gleich um zwei bis drei Sekunden langsamer."

Die Idee des Deutschen war, gemeinsam mit Teamkollege Mattias Ekström, der auf dem 18. Startplatz stand, ein Paket zu bilden, die Vorteile des Hintereinanderfahrens optimal zu nutzen und so nach vorne zu kommen. Doch dieser Plan wurde von den Reifen durchkreuzt, die zwar bei Ekström so gut hielten, dass dieser als Achter noch vier Punkte mitnehmen konnte, bei Scheider aber einen dritten Boxenstopp erforderlich machten.


Fotos: Timo Scheider, DTM auf dem Lausitzring


"Die Idee war, dass wir uns gegenseitig ziehen, und am Anfang fuhr ich mit dem schwereren Auto vorne. Da habe ich vielleicht mehr Körner auf den Reifen gelassen als die anderen", erklärt der 34-Jährige. "Das war abgesprochen, dass wir es so machen und dann wieder tauschen, aber meine Hinterachse war dann plötzlich nicht mehr dazu in der Lage, den Speed mitzugehen, und dann musste ich einen dritten Boxenstopp machen, was natürlich dramatisch war."

Zumindest ist der Ärger nicht so groß wie zuletzt in Spielberg: "Mir tut's heute nur halb so weh wie die ersten drei Rennwochenenden, wo wir dreimal auf dem Podium stehen hätten können", sagt Scheider. "Hier hatten wir von da hinten eventuell eine Chance auf einen Punkt - und das tut lange nicht so weh. Aber klar ist, dass es enttäuschend ist und analysiert werden muss, wieso es so gelaufen ist. Beim nächsten Rennen greifen wir wieder an!"