• 02.09.2011 20:18

BMW schon auf Kurs für 2012

Mercedes und Audi kämpfen noch um den Titel 2011 - Rückkehrer BMW bereitet sich dagegen bereits intensiv auf den DTM-Einstieg 2012 vor

(Motorsport-Total.com/SID) - Bruno Spengler gegen Martin Tomczyk, Mercedes gegen Audi: In Brands Hatch geht der spannende Kampf um den Titel im Deutschen Tourenwagen-Masters (DTM) am Sonntag in die siebte von insgesamt zehn Runden. Rückkehrer BMW kann sich dagegen ganz auf die Saison 2012 konzentrieren und war daher als erster der künftig drei Hersteller mit dem neuen Auto auf der Teststrecke.

Titel-Bild zur News:

Im kommenden Jahr wird BMW als dritter Hersteller in der DTM kämpfen

"Ich würde es gar nicht einmal als Bonbon bezeichnen. Uns war von Anfang an klar, dass die beiden anderen Hersteller uns gegenüber Vorteile haben, allein aufgrund der Tatsache, dass sie seit zehn Jahren dabei sind", sagt der neue BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt. "Für uns war wichtig, und dafür haben wir auch intern einen riesen Kraftakt unternommen, so schnell wie möglich ein Auto zum Fahren zu bekommen, um anzufangen, diesen Vorsprung aufzuholen."

Für Norbert Haug ist das kein Wettbewerbsnachteil. "Ein Nachteil wäre, würde BMW beim ersten Rennen vor uns über die Ziellinie fahren. Wer früh testet, ist nicht automatisch erster Sieger. Lang entwickeln und spät testen kann auch eine Erfolgsrezeptur sein", sagte der Mercedes-Sportchef.

Bei BMW trägt der 44 Jahre alte Marquardt nach einem halben Jahr an der Seite seines Vorgängers Mario Theissen seit dem 1. Juli allein die Verantwortung für die Rennsportaktivitäten. Und er will 2012 gleich die bisherigen Platzhirsche Audi und Mercedes attackieren. "Das Niveau in der DTM ist extrem hoch. Mit dem Wiedereinstieg von BMW sind die drei Premiumhersteller vereint. Für uns ist absolut klar, dass wir in vielen Bereichen noch aufholen müssen", sagt er. "Auf der anderen Seite haben wir in allen Motorsportprojekten bewiesen, dass wir konkurrenzfähige Produkte an den Start bringen können, sowohl auf der technischen Seite als auch auf der operativen, organisatorischen und Fahrer-Seite."

Dort hat BMW erst zwei von sechs offenen Cockpits besetzt, durch den dreimaligen Tourenwagen-Weltmeister Andy Priaulx aus England und den Brasilianer Augusto Farfus. Weitere Personalentscheidungen sind vorerst aber nicht geplant, zunächst soll der neue M3 fit gemacht werden. An Spekulationen über ein mögliches Engagement des früheren BMW-Formel-1-Piloten Nick Heidfeld will sich Marquardt nicht beteiligen. Auch Mercedes-Star Bruno Spengler wird sich BMW anschließen.

¿pbvin|1|4027||0|1pb¿Der Kanadier Spengler konzentriert sich derzeit aber auch lieber auf seinen aktuellen Job. Nachdem er im vorigen Jahr erst beim Saisonfinale in Shanghai den möglichen Titel verloren hatte, wil er sich diesmal seinen Vorsprung nicht noch einmal aus der Hand nehmen lassen. In fünf der bisher sechs Rennen stand Spengler auf dem Podium, holte zwei Siege, zwei zweite und einen dritten Platz. Rang vier in Spielberg war sein schlechtestes Ergebnis. Mit 47 Punkten liegt er sieben Zähler vor Martin Tomczyk, der trotz seiner Versetzung in den Jahreswagen des Phoenix-Teams bester Audi-Fahrer ist - und wohl Spenglers einziger ernsthafter Rivale. Im freien Training am Freitag landete Tomczyk lediglich auf Rang 15, Spengler musste sich mit Platz 12 zufrieden geben.

Im nächsten Jahr will dann BMW vorne mitmischen. "Ich bin überzeugt, dass wir 2012 einen konkurrenzfähigen Fahrerkader haben werden", sagt Marquardt, der aber keine Versprechungen machen will: "Seine eigene Leistungsfähigkeit kann man planen, Erfolg lässt sich aber nicht planen." Besonders auf die Suche nach deutschen Fahrern will Marquardt dabei nicht gehen. "Zur Fahrer-Auswahl generell muss ich sagen, dass die Leistungsfähigkeit, das Potenzial und die Konkurrenzfähigkeit die tragenden Kriterien sind", meinte er: "Wenn einer dann noch andere Attribute mitbringt, ist das wunderbar."

Ein Interview mit dem neuen BMW Motorsport Direktor lesen Sie morgen auf 'Motorsport-Total.com'.