• 01.12.2009 13:46

  • von Britta Weddige

Wettrennen: Ingenieur kontra Rennfahrer

Ungewöhnlicher Teamausflug bei Rosberg: Renningenieur Andreas Roos trat zum Duell gegen die beiden Piloten Mike Rockenfeller und Markus Winkelhock an

(Motorsport-Total.com) - Normalerweise sind die Rollen klar verteilt: Die Fahrer geben auf der Strecke Gas und die Ingenieure versuchen, in der Box und am Rechner noch die letzten Zehntelsekunden herauszuholen. Doch beim Audi-Team Rosberg stieg Renningenieur Andreas Roos nun selbst in einen Rennwagen. Der Grund war eine Wette mit den beiden Stammpiloten Mike Rockenfeller und Markus Winkelhock.

Titel-Bild zur News: Markus Winkelhock, Mike Rockenfeller

Markus Winkelhock und Mike Rockenfeller haben die Wette knapp gewonnen

Roos, im wahren Leben Rockenfellers Renningenieur, hatte gewettet, dass er auf dem Hockenheimring nicht wesentlich langsamer unterwegs ist als die beiden Profirennfahrer. Konkret hieß das: Rockenfeller und Winkelhock legten Rundenzeiten vor, der Ingenieur durfte auf eine Runde nur maximal fünf Sekunden langsamer sein. Gewettet wurde übrigens um eine Essenseinladung für das ganze Team.#w1#

Die Idee zu diesem ungewöhnlichen Wettstreit entstand übrigens bei einer Nachbesprechung nach einen DTM-Rennen. Laut 'Autobild.de' hatten dabei sowohl Rockenfeller als auch Winkelhock über komplexe Probleme im Grenzbereich der Fahrphysik geklagt. Die Ingenieure ließen das Argument nicht gelten und Roos verkündete selbstbewusst, er könne bis auf fünf Sekunden an Rockenfellers Rundenzeit herankommen.

Klar, dass von Roos gefordert wurde, das auch auf der Strecke zu beweisen. Gefahren wurde jedoch nicht in einem A4 DTM, sondern in einem Audi R8 LMS. Rockenfeller legte mit 1:49.4 Minuten die Bestzeit vor. Auch Ingenieur Roos gab Gas - und scheiterte denkbar knapp. Er war 5,6 Sekunden langsamer und hatte sein gestecktes ziel damit um 0,6 Sekunden verpasst.

Roos nahm es mit Humor: "Ich sehe jetzt ein, dass ich in meiner Laufbahn wohl keine ernsthaften Chancen mehr auf ein Werkscockpit habe." Und Teamchef Arno Zensen hatte wie alle Beteiligten "einen Heidenspaß." Und er ist sicher, dass die Ingenieure jetzt wieder "fürchterlichen Respekt" haben vor dem, was die Rennfahrer leisten.