• 20.09.2009 10:36

  • von Britta Weddige & Stefanie Szlapka

Scheider: "Einen Nuller darf ich mir nicht erlauben"

Spitzenreiter Timo Scheider hält zwar von Startplatz fünf aus auch den Sieg für möglich, doch oberste Priorität hat für ihn, heil anzukommen

(Motorsport-Total.com) - Die Qualifikation von Barcelona war "nicht meine Wunschvorstellung", räumt Timo Scheider ein. Während sein Audi-Teamkollege Tom Kristensen auf die Pole-Position fuhr und Martin Tomczyk Dritter wurde, musste sich Scheider mit dem sechsten Platz begnügen. Daraus wurde später durch die Strafe von Bruno Spengler noch Startplatz fünf. Im Freien Training am gestrigen Samstagmorgen war Scheider noch Schnellster gewesen, doch im Qualifying lief es nicht mehr so gut.

Titel-Bild zur News: Timo Scheider

Timo Scheider will zwar das Maximale herausholen, aber nicht zu viel riskieren

"Wir hatten zehn Grad mehr Außen- beziehungsweise Asphalttemperatur. Das hat wahrscheinlich nicht zu 100 Prozent mit meinem Setup harmoniert. Damit habe ich keine 100-prozentige Runde hingebracht", begründet Scheider sein Abschneiden. "Und das bedeutet in der DTM: Du stehst nicht in den ersten beiden Reihen - ganz einfach."#w1#

Im Warmup heute Morgen schien Scheider wieder zu alter Form zurückgefunden zu haben: Er holte die Bestzeit in der halbstündigen Rennvorbereitung. Im Rennen peilt er "auf jeden Fall das Podium" an: "Wenn wir das schaffen sollten, haben wir auf jeden Fall ein sehr gutes Ergebnis erzielt." Er wisse natürlich auch, dass Überholen in Barcelona schwierig ist, "aber von Platz fünf kann auch ein Sieg noch möglich sein."

Die durchgemischte Satrtaufstellung werde auf alle Fälle für Spannung sorgen, so Scheider. Und er selbst könne "noch einigermaßen damit leben, "dass Ekström als dichtester Verfolger in der Meisterschaft hinter mir steht und Gary Paffett einen Platz vor mir. Von daher gespannt, was so passieren wird."

Er werde natürlich versuchen, "das Maximale" herauszuholen, kündigt Scheider an: "Aber Fakt ist auch, dass ich nicht unter so Zugzwang stehe, wie es Gary Paffett oder Mercedes tun. Sie müssen Punkte gutmachen. Ich kann mir das in der ein oder anderen Situation vielleicht etwas relaxter anschauen. Das bedeutet aber nicht, dass ich nicht alles geben werde. Ich werde schon versuchen, jeden Punkt, den ich in Aussicht habe, auch zu kriegen."

"Fakt ist auch, dass ich nicht unter so Zugzwang stehe, wie es Gary Paffett oder Mercedes tun." Timo Scheider

Allerdings wird er das nicht um jeden Preis versuchen. Für Scheider ist Ankommen ganz klar das Wichtigste. Denn auf Paffett hat er derzeit neun Punkte Vorsprung, auf Paul Di Resta und Bruno Spengler 14 Punkte. "Wer jetzt nicht anfängt nachzudenken und auch ein bisschen clever ist, der ist mit der Kneifzange gepudert", betont der Titelverteidiger.

Er wisse, wie schnell man in der DTM eine Nullnummer verzeichnen kann: "Das darf ich mir einfach nicht erlauben. Selbst wenn wir in der Reihenfolge der Startaufstellung ins Ziel fahren würden, wäre das für mich kein Beinbruch." Er habe zwar für das Rennen andere Vorstellungen, "aber wir wissen auch, wie wichtig ein vierter, fünfter oder sechster Platz noch sein kann."