Andretti: A1GP vs. IndyCar vs. Formel 1

IndyCar-Superstar Marco Andretti konnte im A1GP-Auto bisher noch keine Bäume ausreißen, weil er seinen Fahrstil erst umstellen muss

(Motorsport-Total.com) - In den USA ist Marco Andretti alleine schon wegen seines klingenden Nachnamens ein Motorsport-Superstar, doch in der A1GP-Serie konnte er bisher noch keine Bäume ausreißen. Vor zwei Wochen in Chengdu blieb er ebenso ein absolutes Spitzenresultat schuldig wie beim heutigen Trainingsauftakt in Sepang. Offenbar muss er seinen Fahrstil weiter umstellen.

Titel-Bild zur News: Marco Andretti

So ganz hat Marco Andretti die A1GP-Serie noch nicht im Griff

"Ich habe schon mal einen Formel 1 getestet - und das A1GP-Auto ist viel näher an der Formel 1 dran als ein IndyCar", enthüllte Andretti ein sehr schlecht gehütetes Geheimnis. "Die Karbonbremsen und die Art und Weise der Verzögerung sind ganz anders als das, was ich gewöhnt bin. In einem IndyCar findet die Verzögerung viel gleichmäßiger statt, während das Fenster hier kleiner ist und man früher stehen bleibt."#w1#

Aber auch sonst gibt es Dinge, mit denen sich der 21-Jährige erst anfreunden muss: "A1GP ist um 180 Grad anders als die IndyCar, wenn es darum geht, wie man das Auto mechanisch einstellen muss", erklärte er gegenüber 'autosport.com'. "In Chengdu gab es zum Beispiel viele Bodenwellen, also dachte ich, ich stelle das Auto weich ein, um mehr Grip zu haben. Dabei war ein steiferes Setup besser, um die Reifen auf Temperatur zu bekommen."


Fotos: A1 Team.USA, A1GP in Sepang


"Aber Rennauto bleibt Rennauto", versuchte Andretti erst gar nicht, sich in Ausreden zu flüchten. "Du steigst ins Cockpit und fährst so schnell du kannst, ganz egal, was los ist. Die Herausforderung ist, das Auto zum Arbeiten zu bekommen und zu wissen, was notwendig ist, um schnell zu sein. Wenn dich das Auto schnell sein lässt, dann steigst du besser ein und fährst einfach." Bisher war das offenbar nicht der Fall.

Am liebsten wäre dem Enkelsohn des Formel-1-Weltmeisters von 1978 daher, sich erst einmal unbeobachtet vorbereiten zu können: "Das Pech ist, dass mir Leute zuschauen. Es ist nicht wie ein geschlossener Test, wo ich einfach herumfahren und mich an alles gewöhnen kann", sagte er. Auch der Konkurrenzkampf sei "unglaublich hart", so Andretti, dem durchaus bewusst ist: "Ich muss bald ein Rennen gewinnen!"