• 31.05.2009 20:24

  • von Maximilian Kroiss

Gelbe Karte für Simoncelli

Marco Simoncelli wurde nach seinem Rammstoß im 250er-Rennen verwarnt und zu einer Geldstrafe verdonnert - Zweiter Platz wichtig für die WM

(Motorsport-Total.com) - Unmittelbar nach dem Thriller in der Königsklasse MotoGP mussten Marco Simoncelli und sein WM-Kontrahent Alvaro Bautista bei der Renndirektion in Mugello zum Rapport antreten. Grund der Anhörung war die Kollision der beiden nach einem Fahrfehler von "SuperSic" während des verregneten 250er-Rennens im Autodromo Internazionale del Mugello.

Titel-Bild zur News: Marco Simoncelli vor Alvaro Bautista

Marco Simoncelli lieferte heute eine harte Attacke gegen Alvaro Bautista

"Mir scheint, die haben alle etwas gegen mich", war der 250er-Weltmeister nach der Urteilsfällung außer sich. "Nach all den Zwischenfällen im letzten Jahr und auch der zuletzt in Le Mans, als Debon Lüthi abgeschossen hat, geschah nichts. So wie sich Barbera im vergangenen September in Misano aufgeführt hat, das wird anscheinend alles geduldet. Aber bei mir wird jede Kleinigkeit untersucht", fluchte er weiter.#w1#

Schon 2008, als Simoncelli in Mugello seinen ersten Grand-Prix-Triumph in der Viertelliterklasse feierte, wurde er nach seinem Ausschwenken auf der Hauptgeraden nach links, als deswegen Héctor Barberá mit dem Bremshebel seiner Aprilia bei Simoncelli hängen geblieben und spektakulär abgeflogen war, verwarnt. Dieses Mal brummte man ihm 5.000 US-Dollar (umgerechnet ungefähr 3.500 Euro) Strafe auf, obwohl er sich bei Bautista entschuldigte und den Zwischenfall als eine Fahrfehler seinerseits betrachtete.

Nach seinem ersten Saisonsieg vor zwei Wochen in Le Mans und dem heutigen zweiten Platz hat sich Simoncelli wieder in Schlagdistanz zu den WM-Führenden gebracht. "Ich fahre die WM, um meinen Titel zu verteidigen. Das ist mein Ziel für dieses Jahr", sagte der 22-jährige Italiener, nachdem er sich etwas beruhigt hatte. "Die WM ist noch lang und es ist noch alles möglich. Auch vergangenes Jahr hatte ich nach zwei Rennen null Punkte und dieses Jahr war es nicht viel anders. Daher ist noch gar nichts entschieden", sieht er seine WM-Chancen nach wie vor intakt.

Auf den Rennverlauf angesprochen, geriet er ins Schwärmen: "Ein absolut fantastisches Rennen, vor allem die letzte Runde! Mattia und ich haben uns mehrmals überholt, aber er war heute der Bessere. Hut ab vor seiner Leistung", zollte er seinem Landsmann Pasini großes Lob. "Mein Start war gut und ich konnte auch gleich einen Vorsprung herausfahren. Dann machte ich ein paar Fehler und so konnte Bautista aufschließen. Auch die Kollision passierte wegen eines Fehlers von mir - tut mir leid für Alvaro. Zum Schluss konnte ich Mattia wieder einholen, aber wie schon gesagt, heute war er der Beste."